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"Während wir in den vergangenen Jahren oftmals von Trockenheit betroffen waren, sieht es heuer ganz anders aus", heißt es vom BBV. Hochwasser, Schädlinge und Bürokratie stellen Landwirte vor Herausforderungen.

(ty) Für die nun angelaufene Ernte-Saison im Freistaat erwartet der bayerische Bauernverband (BBV) nach eigenem Bekunden eine "höchstens durchschnittliche" Ernte. "Während wir in den vergangenen Jahren oftmals von Trockenheit betroffen waren, sieht es heuer ganz anders aus. Über mangelnde Niederschläge können wir uns nicht beschweren", berichtet Ely Eibisch, stellvertretender Präsident des BBV, anlässlich der traditionellen Erntefahrt, zu der der BBV am heutigen Donnerstag gemeinsam mit der bayerischen Landwirtschafts-Ministerin Michaela Kaniber (CSU) auf zwei Betriebe in Schwabhausen (Landkreis Dachau) geladen hatte.

Hermann Greif, BBV-Bezirks-Präsident für Oberfranken und Getreide-Präsident des BBV, führt aus: "Bayerns Getreide-Kulturen stehen zwar aktuell bayernweit nicht schlecht dank genügend Wasser und Wärme, allerdings mit starken regionalen Unterschieden je nach Unwetter-Situation." Laut heutigen Angaben des bayerischen Bauernverbands zogen Spätfröste im Frühjahr die Obst-Kulturen schwer in Mitleidenschaft, während extreme Niederschläge regional teils erhebliche Schäden an Grünland- und Ackerflächen verursacht haben.

"Nicht nur zeichnen sich Einbußen durch gestiegene Infektions-Anfälligkeit und Schädlinge ab, da die nassen Böden nur schwer für Pflanzenschutz-Maßnahmen befahrbar waren", erklärt der BBV. "Besonders Bio-Betrieben, die ihre Flächen daher nicht mit Hacke und Striegel bearbeiten konnten, machte dies zu schaffen". Außerdem habe das Hochwasser in einigen Regionen zu Ernte-Einbrüchen bis hin zum Total-Ausfall der Ernte geführt. "In der Hochphase der Überflutungen standen gut 55 000 Hektar Landfläche unter Wasser, rund 3000 Betriebe waren betroffen", fasst der Bauernverband für den Freistaat zusammen. "Eine detaillierte Bestands-Aufnahme der Schäden läuft derzeit noch."

"Unser Dank gilt der bayerischen Staatsregierung für die schnelle Bereitstellung von Soforthilfen und finanzieller Unterstützung für die betroffenen Betriebe", sagt Ely Eibisch. "Erste Ernte-Ergebnisse der Winter-Gerste fallen trotz guter Aussaat-Bedingungen im Herbst 2023 mit kleinen Korngrößen eher enttäuschend aus", berichtet Hermann Greif. Spätere Kulturen wie Weizen, Raps oder Kartoffeln stünden nässebedingt unter hohem Unkraut- und Krankheits-Druck. "Für notwendige Pflege-Maßnahmen und ganz besonders für die anstehende Ernte wünschen sich jetzt auch die Landwirte Freibad-Temperaturen, sprich: beständig trockenes Wetter", sagt der Getreide-Präsident des BBV.

Neben den sich häufenden Wetter-Extremen machen den bayerischen Landwirten laut BBV eine Vielzahl weiterer Herausforderungen zu schaffen. Mit Blick auf Themen wie den Klimawandel, überbordende Bürokratie, steigenden Preisdruck oder politisch bedingte Verwerfungen auf dem Weltmarkt betont Eibisch: "Wir gestalten Zukunft für die Landwirtschaft in Bayern." Dies unterstreiche auch der Abschluss des Zukunfts-Vertrags zwischen dem BBV und der bayerischen Staatsregierung im vergangenen September. Eibisch bekräftigt: "Seien es Wettbewerbsfähigkeit, Ernährungs-Sicherung, Energie-Versorgung, Arten- oder Klimaschutz: Die bayerischen Landwirte sind mit im Boot, als Akteure, Betroffene und – ganz entscheidend – als Teil der Lösung."


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