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Mit der diesjährigen Ulrichs-Woche endet in der Diözese Augsburg heute auch das große Ulrichs-Jubiläum zu Ehren des Bistums-Patrons. Gedenken an Flut-Betroffene.

(ty) Das große Ulrichs-Jubiläum, das mit einer Vielzahl an Gottesdiensten, Veranstaltungen und Aktionen den Augsburger Bistums- und Stadtpatron ein Jahr lang in den Fokus gerückt hat, ist am heutigen Sonntag mit der Reponierung des Ulrichs-Schreins in die Krypta der Basilika "St. Ulrich und Afra" zu Ende gegangen. Gleichzeitig setzte das Pontifikalamt mit Bischof Bertram Meier einen feierlichen Schluss-Akkord unter die diesjährige Ulrichs-Woche. Der von Basilika-Chor und Orchester der hiesigen Pfarrei sowie Solisten mit der Ulrich-Jubiläums-Messe von Arthur Piechler begleitete Gottesdienst stand darüber hinaus im Zeichen des Gedenkens an die Betroffenen der verheerenden Hochwasser-Katastrophe im Juni. Zur Reponierung des Ulrich-Schreins erklang das feierliche "Te Deum" von Anton Bruckner.

Mit dem Ulrichs-Jubiläums-Jahr hat das Bistum Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, an den 1100. Jahrestag der Bischofs-Weihe und an den 1050. Todestag des Bistums- und Stadtpatrons Ulrich (890 bis 973) erinnert. Unter dem Leitwort "Mit dem Ohr des Herzens" wurde ein Jahr lang in einer Vielzahl an Gottesdiensten, Festen, kulturellen Veranstaltungen und sozialen Aktionen an das vorbildhafte Tun des Heiligen erinnert.

"Zahlreiche Pfarreien, Einrichtungen, Verbände und Fach-Abteilungen beteiligten sich mit großem Engagement an dem ausgerufenen Festjahr", lautet ein Fazit aus der Diözesan-Verwaltung. "Wir stehen am Ende eines ereignisreichen Jubiläums-Jahres", richtete sich Bischof Meier in seiner Predigt an die Gläubigen und Mitbrüder im geistlich und diakonalen Dienst, die zur heutigen Abschluss-Messe in die Ulrichs-Basilika nach Augsburg gekommen waren. 

"Wenn ich zurückschaue, dann erfüllen mich Staunen und Dankbarkeit über so viele beglückende Begegnungen, über so viel Kreativität und eine solche Tiefe des Glaubens, wie ich sie bei liturgischen, aber auch bei anderen Feier-Anlässen erleben durfte."  Zähle Ulrich zwar nicht zu den klassischen 14 Nothelfern, "so ist er doch zweifellos einer der zentralen Rettungskräfte des Glaubens in unserem Bistum", wies der Oberhirte auf Ulrichs Attribut des Fischs und dessen Element, das Wasser, hin."

Ulrich war jahrhundertelang ein Heiliger, der zum Schutz vor Hochwasser und Unfällen, die rund um unsere Bäche und Flüsse passieren können, angerufen wurde", erinnerte Bischof Meier an zwei Episoden aus der Ulrichs-Vita und nahm Bezug auf die verheerende Hochwasser-Katastrophe im Juni, die auch an vielen Orten des Bistums schlimme Spuren hinterlassen und zahlreichen Menschen Hab und Gut genommen hatte.

"Wir wollen daher heute diese Heilige Messe dem Gedenken aller Helferinnen und Helfer bei dem so genannten Jahrhundert-Hochwasser Anfang Juni widmen, den bei der Katastrophe Verunglückten sowie allen Geschädigten, besonders jenen, deren Existenz-Grundlage in gerade einmal drei Tagen unwiederbringlich zerstört wurde." Wasser sei ein unschätzbares Gut und habe doch tödliche Auswirkungen für die, die sich ihm überlegen fühlten oder unvorbereitet aussetzten. "Der menschengemachte Klimawandel heute hat das Öko-System nachhaltig gestört und inzwischen spüren auch wir in Europa die Auswirkungen", so Bischof Meier.

Von der aktuellen Generation hänge es ab, hier gegenzusteuern, betonte er und verwies hierzu auf die zehn Gebote sowie eine ethische Haltung, die von der Goldenen Regel bestimmt ist. Mit einer Symbolkette aus Holz und den christlichen Bildern des "Leuchtturms" und "Ankers" lud er schließlich zu einer vom Evangelium inspirierten Lebenshaltung ein. So vermittle der Leuchtturm Sicherheit und Orientierung, der Anker Hoffnung und Zuversicht.

Auch der Heilige Ulrich sei ein Leuchtturm für viele Menschen gewesen, so der Bischof. "Wenn wir heute das Ulrichs-Hubiläum mit der Reponierung des Ulrichs-Schreins beschließen, so möchte ich Sie ermuntern: Sehen Sie dies nicht als Ende, im Sinne von Deckel drauf und weggeräumt, sondern als Auftakt, es dem Heiligen nachzumachen – mit dem Ohr des Herzens auf die Nöte unserer Zeit zu hören und so das Licht des Glaubens weiterzutragen." 

Dankbar und zufrieden fällt der Blick des Augsburger Oberhirten zurück auf das gelungene Festjahr und dabei entstandene Initiativen aus: "Das Ulrichs-Jubiläum hat die Weite unseres Bistums erreicht und eine Breitenwirkung in vielen Gemeinden, Verbänden, Gruppen und Einzelnen erzielt, die sich mit der Persönlichkeit des Heiligen Ulrich beschäftigt haben."

Nun hoffe er, dass die Botschaft der Feiern und Veranstaltungen auch in die Tiefe ginge. "Neben den großen Feiern wollten wir ja besonders auch geistliche Akzente setzen und auf die leisen Töne achten", so Bischof Meier. "Mit dem Ohr des Herzens hören", das sollte seiner Ansicht nach immer mehr zum Lebensstil des Bistums werden. "Wenn wir gemeinsam in die Zukunft gehen und aufmerksam sowohl auf die Stimme Gottes als auch auf die Stimmen der Menschen hören, wächst Synodalität als Haltung in unseren Gremien, Ausschüssen und Gemeinschaften."

Als Kirche von Augsburg auch Menschen für Jesus zu interessieren und ihnen das Evangelium anzubieten, wie es der Heilige Ulrich als Bischof getan habe, formulierte der Bischof als Wunsch gegenüber den Gläubigen. "So gesehen, ist das Ulrichs-Jubiläum ohne Zweifel eine Initiative der Evangelisierung."


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