Nach einem beklemmenden Fall vom 25. Mai in München haben sich weitere Opfer gemeldet – die Täterbeschreibungen sind identisch, nun veröffentlicht die Polizei ein Foto des mutmaßlichen Täters
(ty) Nach einem Fall von versuchter überfallartiger Vergewaltigung in München vom 25. Mai fahndet die Polizei nun mit einem Foto nach dem mutmaßlichen Täter. In dem Fall konnten von der Überwachungsanlage des Nachtbusses Bilder des unbekannten Mannes gesichert werden. Inzwischen haben drei weitere Opfer gemeldet. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um denselben Täter handelt – zumal alle Frauen eine ähnliche Täterbeschreibung abgegeben haben und die weitere bekannt gewordenen Übergriffe im Raum Groß- und Kleinhadern erfolgten. Durch die Veröffentlichung des Fotos erhoffen sich die Ermittler nun weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Eine 21-jährige Münchnerin bestieg am Sonntag, 25. Mai gegen 3.05 Uhr an der Haltestelle „Karlsplatz/Stachus“ einen Nachtbus der Linie N40. Gegen 3.35 Uhr stieg sie an der Bushaltestelle „Großhaderner Straße“ aus und machte sich zu den Angaben der Polizei zufolge Fuß auf dem Heimweg. Kurz vor der Kreuzung Guardinistraße/Ecke Stiftsbogen wurde sie von einem bis dahin nicht wahrgenommenen unbekannten Mann von hinten zu Boden gebracht. Nachdem der Angreifer die junge Frau auf den Rücken drehte, trat sie ihm empfindlich zwischen die Beine, so dass er zu Fuß die Flucht ergriff, wie weiter berichtet wird.
Aufgrund der ersten Berichterstattung der Münchner Lokalpresse über diesen Fall haben sich inzwischen drei weitere Opfer des unbekannten Täters bei der Polizei gemeldet. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um eine 20-jährige Studentin, eine 27-jährige Verkäuferin und eine 31-jährige Sozialarbeiterin. „Alle drei in München wohnende Frauen gaben eine ähnliche Täterbeschreibung ab und wurden in Groß- beziehungsweise Kleinhadern angegriffen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums München.
Im dem ersten nachträglich angezeigten Fall wurde die 20-jährige Studentin am Mittwoch, 14. Mai, gegen 4 Uhr auf dem Nachhauseweg vom Stachus mit dem Nachtlinienbus N40 bereits im Bus angebaggert. An der Haltestelle „Klinikum Großhadern“ stieg sie aus und wurde von dem unbekannten Mann verfolgt. Immer wieder habe er sie angesprochen, ob sie Angst hätte, und dass Vergewaltigungen doch gar nicht so schlimm seien. Außerdem legte er seinen Arm um sie. Da die 20-Jährige Angst hatte, dass er sie festhalten könnte, fing sie auf den letzten Metern zu ihrer Wohnung an zu rennen. Der Unbekannte folgte ihr noch ein Stück, ließ dann aber von ihr ab.
Im zweiten Fall registrierte eine 27-jährige Verkäuferin am Montag, 1. Juni, gegen 4.15 Uhr aus einem Gebüsch ein Knacken. Sie bemerkte dann einen Mann, der in aggressiver Weise auf sie zukam. Da die Frau zu spät aufgestanden war, hatte sie sich ein Taxi für den Arbeitsweg gerufen. Dieses kam just zu diesem Zeitpunkt an und die Frau konnte zum Taxi laufen und mit diesem sofort wegfahren.
Im dritten Fall ging am Dienstag, 10. Juni, gegen 9.30 Uhr eine 31-jährige Sozialarbeiterin mit einer weiteren Frau den Treppenabgang zur U-Bahn „Haderner Stern“ hinunter. Ein unbekannter Mann war auf der Treppe und hielt zunächst den Arm der vor ihr laufenden Frau fest. Diese konnte sich jedoch losreißen und lief weiter. Nachdem die 31-Jährige dem Mann zunächst auswich, folgte er ihr und versuchte sie ebenfalls festzuhalten. Das konnte sie jedoch durch Armbewegungen verhindern und fuhr mit der U-Bahn zur Arbeit.
Bei diesen drei nachträglich gemeldeten Vorfällen kann laut Polizei nicht ausgeschlossen werden, dass es sich ebenfalls um den gesuchten Täter handelt.
Der männliche Täter wird wie folgt beschrieben: 35 Jahre alt, 180 Zentimeter groß, kurze, schwarze Haare, südländischer Typ, athletisch; er trug eine schwarze Lederjacke und eine dunkle Hose.
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Telefon (0 89) 29 10 -0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.