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150.000 Euro Schaden und ein Verletzter bei Unfall wegen Ausweich-Manövers. Verwirrter 71-Jähriger nach Autobahn-Sperrung gestoppt. 

(ty) Ein 71 Jahre alter Geisterfahrer hat in der Nacht zum heutigen Mittwoch auf der A9 bei Denkendorf am Steuer seines Opel einen folgenreichen Unfall verursacht: Ein 59-Jähriger musste mit seinem BMW ausweichen, um eine Katastrophe zu verhindern, und geriet ins Schleudern. Daraufhin kollidierte sein Wagen auch mit dem Sattelzug eines 74-Jährigen, wodurch der Lkw von der Autobahn abkam. Der BMW-Lenker wurde verletzt. Der Sachschaden wurde von der Polizei auf insgesamt 150 000 Euro geschätzt. Der Falschfahrer setzte seine Tour einfach fort. Die Polizei hielt den Verkehr auf der A9 in Richtung München an und stoppte letztlich auch den verwirrten 71-Jährigen. Sein Führerschein wurde einkassiert. Unklar ist noch, wo und wie die Geisterfahrt begonnen hatte. Wegen Bergungs-Arbeiten war die A9 in Richtung Süden zeitweise voll gesperrt.

Wie die Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt berichtet, kam es am heutigen Morgen gegen 1.20 Uhr auf der A9 in Richtung Süden zu dem schadensträchtigen Unfall – ungefähr einen Kilometer vor der Anschlussstelle Denkendorf. Der 59-Jährige, der aus dem Landkreis München stammt, sei mit seinem BMW-X5 auf der linken Spur gefahren, der 74-Jährige aus Nordrhein-Westfalen sei indes mit seinem DAF-Sattelzug auf der rechten Spur unterwegs gewesen. Als Geisterfahrer sei ihnen dabei der aus Oberfranken stammende 71-Jährige mit seinem Opel-Zafira entgegengekommen. "Da der 71-Jährige dem 59-Jährigen auf dessen Fahrstreifen direkt entgegenfuhr, musste der 59-Jährige stark bremsen und nach rechts ausweichen", so die Polizei.

Hierbei sei der BMW mit dem Sattelzug zusammengestoßen. Nach dieser Kollision sei der BMW zunächst nach links geschleudert, dann gegen die Mittel-Leitplanke gekracht, anschließend wieder zurückgeschleudert und letztlich demoliert auf dem Seitenstreifen zum Stehen gekommen. Der Sattelzug sei dagegen nach dem Crash mit dem BMW nach rechts geraten. Er sei von der Fahrbahn auf den Grünstreifen geraten und dann gegen den Beginn der Leitplanke geprallt. Der BMW-Fahrer habe leichte Verletzungen erlitten, berichtet die Polizei. Sowohl an dem BMW als auch an dem Sattelzug sei jeweils ein Totalschaden entstanden. Zu einem Zusammenstoß mit dem Opel des Geisterfahrers sei es nicht gekommen.

Der 71-Jährige sei, nach wie vor als Geisterfahrer, mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 40 Kilometer pro Stunde auf der linken Spur weiter auf der A9 in Richtung Norden gesteuert. Nach Angaben der Polizei wurde der Verkehr auf der Autobahn in Richtung München an der Anschlussstelle Altmühltal angehalten. Der mit geringem Tempo fahrende Senior habe schließlich von Streifenwagen gestoppt werden können. "Der 71-jährige aus Oberfranken machte einen stark verwirrten Eindruck", erklärt die Polizei. Der Mann sei zur Polizei-Dienststelle gebracht worden. Sein Opel sei abgeschleppt, sein Führerschein sichergestellt worden. Von verständigten Angehörigen seien der 71-Jährige und dessen Pkw am Ende abgeholt worden. 

Der Sattelzug und der BMW mussten abgeschleppt werden. Die Bergung des Lkw habe sich über mehrere Stunden hingezogen, so die Polizei. Die A9 in Richtung München habe deshalb zeitweise komplett gesperrt werden müssen. Gegen den Geisterfahrer wird nun strafrechtlich ermittelt. Etwaige Zeugen des genannten Unfall-Geschehens beziehungsweise der Geisterfahrt werden darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 mit der Verkehrspolizei-Inspektion in Ingolstadt in Verbindung zu setzen. Gesucht werde vor allem auch nach Zeugen, die Angaben dazu machten könnten, wo und wie der 71-Jährige falsch auf die A9 aufgefahren sei.

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