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Sie soll ein Messer gezückt und die angerückten Streifenbeamten bedroht haben. Nach Pfefferspray-Einsatz wurden vier Schüsse abgegeben.

(ty) Durch polizeilichen Schusswaffen-Gebrauch ist am frühen gestrigen Abend in München-Untersendling eine 31-Jährige ums Leben gekommen. Wie das Polizeipräsidium der bayerischen Landeshauptstadt heute mitgeteilt hat, bedrohte die in einem Supermarkt nach einem Zeugen-Hinweis gestellte Frau nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen die angerückten Streifenbeamten mit einem Messer. Nachdem zunächst Pfefferspray zum Einsatz gekommen sei, seien von zwei Beamten insgesamt vier Schüsse abgegeben worden. Die Frau sei mehrfach getroffen worden und noch vor Ort gestorben. 

Gegen 18.40 Uhr habe eine Zeugin den Notruf gewählt und die Münchner Polizei darüber informiert, dass sie im Bereich des Goetheplatzes eine mögliche Körperverletzung zwischen wenigen Beteiligten beobachtet habe und dass sie nun einer Tatverdächtigen am dortigen U-Bahnhof in eine U-Bahn folge. Den Angaben zufolge verließen die Zeugin und die Tatverdächtige dann an der U-Bahn-Station Implerstraße die U-Bahn. Zwei Polizeistreifen seien dorthin geschickt worden. Die Beamten seien im Bereich von Implerstraße und Alramstraße auf die Zeugin getroffen. Die Tatverdächtige habe sich zu diesem Zeitpunkt in einem nahe gelegenen Supermarkt befunden. 

In dem Geschäft sei die Tatverdächtige gegen 18.50 Uhr von den Beamten im Verkaufs-Bereich angetroffen und angesprochen worden. "Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen zog die Frau – eine 31-Jährige mit Wohnsitz in München – unvermittelt ein Messer, ging auf die Beamten zu und bedrohte diese in einem Abstand von wenigen Metern damit", heißt es im Bericht des Münchner Polizeipräsidiums. "Auf die deutliche Ansprache, das Messer wegzulegen, reagierte die 31-jährige Frau nicht, weshalb Pfefferspray eingesetzt wurde. Zwei der Beamten machten schließlich von der Schusswaffe Gebrauch und gaben insgesamt vier Schüsse ab."

Die Polizei berichtet weiter: "Die Geschädigte wurde mehrmals getroffen und verstarb, trotz eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen und Behandlung durch den hinzugezogenen Rettungsdienst, noch vor Ort." Die Ermittlungen in Bezug auf die Tathandlungen der 31-Jährigen seien vor Ort vom Kommissariat 11 (Tötungsdelikte) des örtlichen Polizeipräsidiums – unter Hinzuziehung der Spurensicherung und des Instituts für Rechtsmedizin – aufgenommen worden. Eine Obduktion des Leichnams werde im Laufe des heutigen Dienstags durchgeführt, hieß es am Nachmittag.

Vor Ort waren den Angaben zufolge bereits mehrere Zeugen vernommen worden. Außerdem seien Video-Aufzeichnungen gesichert worden. Bezüglich der Frage nach der Rechtmäßigkeit des Schusswaffen-Gebrauchs führe – wie in derartigen Fällen üblich – das bayerische Landeskriminalamt (LKA) unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München I ein Vorermittlungs-Verfahren, um das Vorliegen eines Anfangs-Verdachts zu prüfen.


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