Kollision in Neuburg: Autofahrerin (31) hatte den unter Drogen stehenden Mann offenbar übersehen. Für sein getuntes Gefährt hat er keinen Führerschein.
(ty) Beim Zusammenprall mit einem Pkw ist ein 29 Jahre alter Pedelec-Fahrer gestern im Stadtbereich von Neuburg an der Donau verletzt worden und hat sich außerdem strafrechtlichen Ärger eingehandelt. Eine 31-jährige Pkw-Lenkerin habe den Mann beim Rechts-Abbiegen offenbar übersehen, teilt heute die örtliche Polizeiinspektion mit. Im Zuge der Unfall-Aufnahme offenbarten sich mehrere Verstöße des 29-Jährigen. Laut dem Bericht der Ordnungshüter stand er unter Drogen-Einfluss, zudem war sein Gefährt so verändert worden, dass es schneller als ein normales E-Bike ist. Den dafür erforderlichen Führerschein konnte der Neuburger nicht vorweisen.
Der Verkehrsunfall passierte laut Polizei-Angaben gegen 11.30 Uhr, als die aus Neuburg stammende Pkw-Fahrerin auf der Augsburger Straße stadtauswärts unterwegs war und rechts in die Straße "Am Schwalbanger" abbiegen wollte. Dabei habe die 31-Jährige den 29-Jährigen, der mit seinem Pedelec auf dem Radweg in gleicher Richtung gefahren sei, vermutlich nicht wahrgenommen, weshalb es zur Kollision gekommen sei. Während die Autofahrerin mit dem Schrecken davongekommen sei, habe sich der Mann beim Sturz von seinem Gefährt verletzt.
Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen stellten die Streifenbeamten zunächst "Anzeichen für eine Drogen-Beeinflussung" bei dem Pedelec-Fahrer fest. Ein Schnelltest habe den Verdacht dann auch bestätigt, denn dieser habe positiv auf Cannabis reagiert. Daraufhin habe sich der 29-Jährige in der örtlichen Klinik einer Blutentnahme unterziehen müssen. Dort seien auch seine Verletzungen versorgt worden. Bei der genaueren Überprüfung des Pedelecs stellten die Beamten laut heutiger Mitteilung fest, dass ein so genannter Speed-Chip verbaut worden sei, der zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Fahrrades führe.
"Damit kann eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometer pro Stunde erreicht werden", erklärt ein Polizei-Sprecher. Aufgrund der Feststellungen müsse sich der 29-Jährige nicht nur wegen Fahrens unter Drogen-Einfluss, sondern auch wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten. Das Pedelec sei von den Streifenbeamten sichergestellt worden. Bei dem Unfall sei ein Sachschaden in Höhe von rund 1800 Euro entstanden.