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67-Jährige und 61-Jährige fielen unabhängig voneinander auf eine Lügen-Geschichte um einen tödlichen Unfall herein. Beute wurde jeweils in Ingolstadt überreicht.

(ty) Weiterhin treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen – und trotz aller Warnungen haben sie immer wieder Erfolg und kassieren dann kräftig ab. Wie die Polizei heute mitteilt, wurden am gestrigen Donnerstag eine 67-Jährige aus Ingolstadt und eine 61-Jährige aus Abensberg unabhängig voneinander zum Opfer einer perfiden Masche. Den Angaben zufolge fielen beide auf eine Lügen-Geschichte von Telefon-Betrügern herein und übergaben schließlich in Ingolstadt einen mittleren vierstelligen beziehungsweise einen mittleren fünfstelligen Bargeld-Betrag an eine jeweils unbekannte Frau. Die Kripo ermittelt, hofft auf Hinweise und warnt erneut vor dieser Masche.

Die 67-Jährige aus Ingolstadt hatte laut heutiger Mitteilung gegen 13 Uhr einen Anruf von unbekannten Kriminellen erhalten, die sich dabei als Polizeibeamte ausgaben. Sie gaukelten der Frau dann vor, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und dass er jetzt nur durch die sofortige Zahlung einer Kaution vor einer Haftstrafe bewahrt werden könne.

Am selben Nachmittag sei die 61-Jährige aus Abensberg angerufen worden. Ihr sei auf ebenso dramatische Weise vorgemacht worden, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. In diesem Fall ließen die Kriminellen eine Frau noch "Hallo Mama" ins Telefon weinen. Anschließend habe die 61-Jährige einen Anruf von einem vermeintlichen Staatsanwalt vom Amtsgericht in Ingolstadt erhalten. Dieser habe eine hohe Geldsumme zur Abwendung einer angeblich bevorstehenden Haftstrafe gefordert. 

"In beiden Fällen wurde auf die Opfer ein enormer psychischer Druck ausgeübt, was letztendlich zur Folge hatte, dass beide Damen auf die Forderungen eingingen und zahlten", fasste das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute in einer Presse-Information zusammen. Die 67-jährige Ingolstädterin übergab demnach gestern gegen 14.15 Uhr einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag in der Kreuzstraße in Ingolstadt an eine unbekannte Abholerin. Die 61-jährige Abensbergerin habe gestern gegen 16.30 Uhr einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag auf einem Großmarkt-Parkplatz an der Südlichen Ringstraße in Ingolstadt übergeben.

Von beiden Opfern sei die bislang nicht identifizierte Abholerin als zirka 30 bis 35 Jahre alt und schlank beschrieben worden. Die Ingolstädterin habe angegeben, dass die Unbekannte von südländischem Typ sei; die Abensbergerin habe von eher osteuropäischem Aussehen gesprochen. Etwaige Zeugen, die am gestrigen Nachmittag an den genannten Übergabe-Orten etwas Verdächtiges beobachtet haben, werden darum gebeten, sich unter der Rufnummer (08 41) 93 43 0 bei der Kripo in Ingolstadt zu melden.

Präventions-Hinweise der Polizei:

  • Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
  • Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
  • Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
  • ​​​​​​Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter. 

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