Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Scheyern: WGS kritisiert Bürgermeister
(ty) Formsache gewesen ist die Vorstands-Neuwahl bei der jüngsten Versammlung der "Wähler-Gruppe Gemeinde Scheyern" (WGS). Das komplette Gremium wurde bestätigt (Foto oben): Chef bleibt Markus Fiederer, die Vize-Vorsitzenden sind weiterhin Robert Hofmann und Markus Rachl, als Schriftführerin und Kassierin fungiert unverändert Sabine Fischer. Zu Kassenprüfern wurden Michael Grubwinkler und neu Gerhard Eisinger berufen. Die WGS sieht sich mit knapp 50 Mitgliedern als mitgliederstärkste politische Gruppierung in der Gemeinde und vermeldet einen soliden Kassenstand. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2026 will man deutlich punkten. Harsche Kritik wurde an Bürgermeister Manfred Sterz (FW) geäußert.
Fiederer widmete sich in seinem Bericht zunächst Vereins-Aktivitäten wie Monats-Versammlungen, Grillfest, Ferienpass-Angebot "Jäger im Revier" und Ausflug. Ein Schwerpunkt seiner Ausführungen war die kürzlich in Betrieb genommene neue Ortsmitte. Er lobte die hohe Akzeptanz der Bücherei, die im Neubau integriert ist und in Trägerschaft der Pfarrkirchen-Stiftung geführt wird. Kritisch beleuchtet wurde die baulich-technische Qualität: Einige technische Einrichtungen der Gebäude seien noch nicht funktionsfähig, Innenausbau und Bodenbeläge wiesen optische Mängel auf. Offensichtlich habe im Bürgerhaus auch fünf Monate nach Bezug in großen Teilen des Obergeschosses noch keine Nutzung stattgefunden – von daher sei fraglich, warum so großzügig geplant und gebaut worden sei.
Hart ins Gericht ging Fiederer mit der Finanz- und Informations-Politik von Bürgermeister Sterz: "Er kommuniziert nicht." Weder der Werk-Ausschuss noch der Gemeinderat seien in relevante gestalterische Fragen der neuen Ortsmitte eingebunden gewesen; bei Vergaben seien die Gremien in der Regel vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Nachfragen aus Fraktionen zum Ausgaben-Stand des Großprojekts seien oft nur verzögert oder gar nicht beantwortet worden. Ein Einwirken des Gemeinderats auf die Kosten-Entwicklung sei höchstens punktuell möglich gewesen. Die jüngste dem Rat vorgestellte Kosten-Prognose datiere vom 19. Juli und weise Gesamtkosten von über 17 Millionen Euro aus – knapp 20 Prozent mehr als im ursprünglichen Finanzierungsplan.
WGS-Fraktions-Chef Wolfgang Inderwies berichtete aus der jüngsten Gemeinderat-Sitzung zum öffentlichen Tagesordnungspunkt "Finanzbericht 2024 – Sachstand Gemeinde-Finanzen". Sterz habe eine prekäre Finanz-Situation in sehr milden Worten dargestellt. Eine prognostizierter Schuldenstand von acht Millionen Euro zum Ende dieses Jahres, der wohl nur wegen zurückgestellter Kanal-Sanierungen nicht noch höher ausfalle, und der Hinweis, dass ein Nachtrags-Haushalt mit erneuter Darlehens-Aufnahme in der nächsten Sitzung erforderlich sei, sprächen jedoch für sich. Die Diskussion über den Finanzbericht habe kaum zusätzliche Erkenntnisse gebracht: Kämmerin Anita Sterz weilte laut Inderwies im Urlaub – und der Erste Bürgermeister sei zur Höhe der voraussichtlichen weiteren Ausgaben für laufende Baumaßnahmen und neue Ortsmitte nicht auskunftsfähig oder nicht auskunftswillig gewesen.
"Die neue Ortsmitte war von den Scheyrer Bürgern mehrheitlich gewünscht, das haben wir als WGS auch respektiert", so Inderwies. "Unakzeptabel sind jedoch die mangelhafte Einbindung des Gemeinderats bei der Umsetzung dieser Baumaßnahme und der letztlich verschwenderische Umgang mit Gemeinde-Finanzen für eine in vielen Punkten unnötig teure Gebäude-Ausstattung." Letztlich sei ein wesentliches Manko der Sterz'schen Finanz-Politik, dass bislang keine der wesentlichen Maßnahmen zur Finanzierung der Ortsmitte umgesetzt sei: "Im Baugebiet am Wertstoffhof ist noch kein Quadratmeter verkauft, ebenso schlummern das alte Rathaus und das ehemalige Caritas-Gelände vor sich hin."
Sperrung in Pfaffenhofen
(ty) Mit zusätzlichen Verkehrs-Behinderungen ist ab nächster Woche in Pfaffenhofen zu rechnen. Wie aus der Stadtverwaltung angekündigt wurde, muss die Münchener Straße im Bereich von Haus-Nummer 15 ab dem kommenden Montag, 18. November, gesperrt werden. Diese Sperrung gilt nach Angaben aus dem Rathaus nach derzeitigem Stand bis zum Freitag, 29. November. Als Grund dafür werden Arbeiten am Fernwärme-Netz genannt. Die Sperrung könne über die Schulstraße und die Straße "Münchener Vormarkt" umfahren werden. Dazu werde die Einbahn-Regelung in der Straße "Münchener Vormarkt" für den genannten Zeitraum aufgehoben.
Gehörig was los in Geisenfeld
(ty) Mächtig was geboten ist am morgigen Sonntag, 17. November, in Geisenfeld. Laut Stadtverwaltung findet von 13 Uhr bis 17 Uhr der traditionelle Martinimarkt statt. Angekündigt sind nicht nur viele Stände, sondern auch geöffnete Geschäfte. Für die Buben und Mädchen fährt eine Kinder-Eisenbahn. Die örtlichen Foto-Freunde laden zu einer Ausstellung ein, im Caritas-Seniorenheim steigt ein Flohmarkt für Kinder-Sachen. Im Fuchs-Saal wird ein Kinder-Theater aufgeführt. Im Heimat-Museum kann man in die lokale Geschichte eintauchen sowie sich mit Kaffee und Kuchen stärken. Im Bürgerring-Shop gibt es einen Sonder-Verkauf von Advents- und Weihnachts-Deko; das sozialtherapeutische Zentrum des Vereins "Prop" bietet zudem Selbstgebasteltes an. Ferner kann man sich über ein Projekt zum betreuen Wohnen informieren. Hier die Details: Am Sonntag ist in Geisenfeld mächtig was geboten
VdK-Versammlung in Hohenwart
(ty) Gut 20 Mitglieder sind zur Jahresversammlung des VdK-Ortsverbands von Hohenwart ins Gasthaus "Metzgerbräu" gekommen. Der Vorsitzende Willi Irnhauser begrüßte auch Bettina Wörmann, die leitende Geschäftsführerin des Pfaffenhofener Kreisverbands. Harald Bäumler gab einen Kassen-Bericht ab, der zu keinerlei Beanstandungen Anlass gab. Mit einer guten Nachricht begann Wörmann ihr Referat. Die Zahl der Mitglieder stieg weiter, und so verzeichnet der VdK in Bayern mittlerweile rund 830 000 Mitglieder. Ihren Worten zufolge trägt der VdK zum Funktionieren der Gesellschaft bei – auch mit seiner Rechtsberatung und rechtlichen Vertretung in sozialrechtlichen Belangen.
An jedem Arbeitstag würden im Freistaat 1500 Beratungen durchgeführt. Zudem würden Anträge gestellt, Widersprüche eingeleitet und Klagen bearbeitet. Im vergangenen Jahr habe der VdK in Bayern rund 120 Millionen Euro an Nachzahlungen erstritten. Der VdK kämpfe im Interesse der Mitglieder für ein sozialeres Land. Als beunruhigend sieht Wörmann die jüngsten Wahlerfolge der AfD. Rechtsextreme und rechtspopulistische Bewegungen und Organisationen stünden gegen alle Grundwerte von VdK und Sozialstaat. Man distanziere sich klar von solchen Ideologien.
Ein großes Thema sei die Rente. Knackpunkt sei, dass das Eintritts-Alter demnächst auf 67 Jahre steige. In Politik und Medien werde viel darüber geredet, dass die Menschen noch länger Arbeiten könnten. Der VdK vertrete hier einen klaren Standpunkt. Wer länger arbeiten wolle, könne das tun. Entsprechende Regelungen gebe es. Die Rente müsse den Lebensstandard sichern, wenn Menschen zum Regel-Renten-Alter in Ruhestand gehen. Auch die Alters-Rente für besonders langjährig Versicherte dürfe nicht in Frage gestellt werden. 86 Prozent der Menschen wollten das laut einer VdK-Umfrage.
Wörmann verwies auf das vom VdK Erreichte: Dazu gehöre, dass 2014 und 2019 die Anrechnung von Kinder-Erziehungs-Zeiten für ältere Mütter erheblich verbessert worden sei. Auch die Einführung der Grundrente und die Energie-Pauschale seien auf Druck des VdK hin umgesetzt worden seien. Ein Kernanliegen sei es auch, eine würdevolle Pflege für alle sicherzustellen. Die Bedeutung der Angehörigen-Pflege solle dabei nicht zu kurz kommen. Der VdK fordere mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Eine stetige Erhöhung der Beiträge prangere man an und verlange stattdessen eine Grundsanierung der Pflege-Versicherung. Versicherungsfremde Leistungen müssten aus Steuermitteln bezahlt werden.
Kritische Töne gab es zur Krankenhaus-Versorgung. Zwar gebe Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten viel Geld aus, die Versorgungs-Qualität sei aber bestenfalls Mittelmaß. Operationen dürften nicht unnötig aus finanziellen Blickpunkten durchgeführt werden. Eine bessere Spezialisierung sei anzustreben; nicht alle Kliniken könnten in der gewohnten Weise bestehen bleiben. Eine flächendeckende Versorgung bei Notfällen müsse aber zwingend gewährleistet sein. Eine klare Klinik-Planung auch des Freistaates sei nötig. Keine Fortschritte sieht der VdK bei der Barrierefreiheit: Viele Versprechen seien bislang nicht umgesetzt.
Gratis-Online-Semiar für Eltern
(ty) An Eltern mit einem Kind im Alter von bis zu drei Jahren sowie an interessierte Großeltern richtet sich ein kostenlose Online-Seminar des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Abensberg-Landshut, das unter dem Titel "Entspannt am Familientisch – So gehts" am kommenden Mittwoch, 20. November, von 9.30 Uhr bis 11 Uhr stattfindet. Anmeldungen sind noch bis einschließlich morgen unter www.aelf-al.bayern.de/ernaehrung oder www.familienportal-kelheim.de möglich. Der Ankündigung des AELF zufolge erhalten die Teilnehmer Informationen zum natürlichen Essverhalten des Kindes sowie zu wichtigen frühkindlichen Erfahrungen beim Essen, die ein Leben lang prägen. "Praktische Tipps zum Umgang mit herausfordernden Situationen am Familientisch runden diese Veranstaltung ab", so das AELF.
Umsätze im bayerischen Baugewerbe
(ty) Wie das Landesamt für Statistik jetzt mitgeteilt hat, verbuchte das Bauhauptgewerbe in Bayern im September heuer einen baugewerblichen Umsatz in Höhe von 1,98 Milliarden Euro. Das entspricht einem leichten nominalen Plus von 0,8 Prozent beziehungsweise 16,06 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahres-Monat. Während im September dieses Jahres Umsatz-Rückgänge im Wohnungsbau um 10,3 Prozent sowie im öffentlichen Hochbau zwischen 7,2 und 13,0 Prozent festzustellen waren, wurden im gewerblichen und industriellen Hochbau um 7,1 Prozent höhere baugewerbliche Umsätze erwirtschaftet als vor Jahresfrist.
Im Tiefbau wurden in zwei der drei Bausparten Umsatz-Steigerungen registriert. Die Zuwächse lagen im gewerblichen und industriellen Tiefbau bei 14,7 Prozent sowie im Tiefbau für Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen bei 20,8 Prozent. Im Straßenbau reduzierte sich der Umsatz dagegen um 13,7 Prozent.
Die Auftrags-Eingänge im bayerischen Bauhauptgewerbe beliefen sich im September heuer auf einen Gesamtwert von 1,65 Milliarden Euro und lagen damit nominal um 2,6 Prozent unterhalb des Vorjahreswerts. Die beiden Bausparten mit den größten Anteilen an Auftrags-Eingängen, der Wohnungsbau sowie der gewerbliche und industrielle Hochbau, verbuchten Rückgänge um 7,9 Prozent beziehungsweise 7,8 Prozent.
Ein Vergleich nominaler und preisbereinigter Daten (Grafiken) verdeutlicht eine inflationsbedingte Schere: "Während nominal in Bezug auf das Basisjahr 2021 insgesamt eine Steigerung bei Aufträgen und Umsätzen vorliegt, ist real ein Rückgang, im Bereich des Wohnungsbaus sogar ein deutlicher Rückgang, zu verzeichnen", fasst die Statistik-Behörde zusammen. Der Tiefbau bleibe beständiger als der Hochbau und der Wohnungsbau (Grafik).
Ende September waren heuer mit insgesamt 108 734 tätigen Personen um 0,5 Prozent weniger Menschen im bayerischen Bauhauptgewerbe beschäftigt als vor einem Jahr. Diese Beschäftigten leisteten an 21 Arbeitstagen 10,76 Millionen Arbeitsstunden, die mit Entgelten in Summe von 427,10 Millionen Euro vergütet wurden. Im September vergangenen Jahres waren an 21 Arbeitstagen insgesamt 11,13 Millionen Arbeitsstunden mit 412,47 Millionen Euro entlohnt worden.