Das bedeutet ein Plus um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Pro-Kopf-Aufkommen beträgt gut 479 Kilogramm pro Einwohner und Jahr.
(ty) Die im Kreis Pfaffenhofen im vergangenen Jahr insgesamt entsorgte Abfall-Menge ist gegenüber dem Vorjahr um 1249 Tonnen beziehungsweise gut zwei Prozent auf 63 335 Tonnen gestiegen. Diese Zahl umfasst alle Abfälle zur Beseitigung und zur Verwertung. Nach Angaben des Abfall-Wirtschafts-Betrieb des Landkreises (AWP) liegt das Pro-Kopf-Aufkommen an Gesamt-Abfällen damit bei 479,37 Kilogramm pro Einwohner und Jahr um 1,63 Kilo oder 0,34 Prozent unter dem bayernweiten Durchschnitt von 481 Kilo pro Einwohner und Jahr.
"Mit dieser Entwicklung können wir natürlich grundsätzlich sehr zufrieden sein", sagt Elke Müller, die Chefin des AWP. Der leichte Anstieg beruht ihrer Einschätzung nach wohl hauptsächlich auf dem Anstieg der Einwohnerzahlen im Landkreis.
Eine zentrale Säule im abfallwirtschaftlichen Handeln der entsorgungspflichtigen Körperschaften ist die Abfall-Verwertung. Der Anteil, der im vergangenen Jahr im Landkreis Pfaffenhofen einer Verwertung zugeführt wurde, betrug nach Angaben des AWP 48 425 Tonnen. Die Verwertungs-Quote lag damit bei 76,46 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag sie bayernweit bei 66,3 Prozent.
"In allen 19 Kommunen des Landkreises sind Wertstoffhöfe eingerichtet, die sich als zentrale Sammel-Einrichtungen für Wertstoffe im Bring-System bestens bewährt haben", so Müller. "Neben einem ausreichend dichten Container-Netz haben diese Einrichtungen zu einer hohen Akzeptanz an der Trennung und Erfassung von Wertstoffen in unserem Landkreis beigetragen. "Die hohe Verwertungs-Quote ist nach ihrem Dafürhalten der beste Beweis dafür.
Relativ hoch ist laut AWP seit Jahren die Sperrmüll-Menge im Landkreis. Im vergangenen Jahr waren von den Bürgerinnen und Bürgern insgesamt 3441 Tonnen an Sperrmüll bei den Wertstoffhöfen angeliefert worden. "Leider ist im Sperrmüll oft viel Kleinteiliges zu finden, das eigentlich über die Restmülltonne entsorgt werden müsste", so Müller.
Bei den Garten-Abfällen war laut AWP im vergangenen Jahr ebenfalls eine größere Steigerung zu beobachten – und zwar von 17 934 Tonnen auf 19 967 Tonnen. Eine Begründung gibt es nach Worten von Müller für diesen Anstieg nicht; in den vergangenen Jahren diesbezüglich immer wieder Schwankungen registriert worden.
Der im Jahr 2022 eingeführte "Öli-Behälter" an allen Wertstoffhöfen im Landkreis wurde laut Müller zwar im vergangenen Jahr schon besser, aber immer noch etwas zurückhaltend angenommen. Jede Bürgerin und jeder Bürger erhalte hier auf Wunsch einen leeren Eimer an den Wertstoffhöfen und könne diesen – gefüllt mit Altfett und Speiseöl – wieder abgeben. Im vergangenen Jahr wurden diesbezüglich rund zwölf Tonnen gesammelt; im Jahr davor waren es um die fünf Tonnen.
Sehr zufrieden zeigt sich Müller mit dem Angebot und der Nutzung der Online-Services des AWP. "Mittlerweile können die Bürgerinnen und Bürger bei uns fast alles online erledigen", unterstreicht sie. "Die Services werden auch sehr gut angenommen." Auch die auf dem Abfall-Gebühren-Bescheid 2022 hinterlegten QR-Codes hätten hier zu einer weiteren Vereinfachung geführt, sagt sie. Lesen Sie dazu auch: Nächstes Jahr gibt es Änderungen bei der Tonnen-Leerung in einigen Gemeinden
Die Gelbe Tonne ist bekanntlich heuer zur Jahresmitte im Landkreis eingeführt worden. Nach Angaben von Müller hat die Verteilung dieser neuen Behälter im Mai und Juni sehr gut funktioniert. "Am Anfang gab es ein paar Schwierigkeiten und Probleme. Bei 45 000 Tonnen war das aber fast unvermeidbar", räumt sie ein.
Mittlerweile gebe es nur noch vereinzelt Beschwerden bezüglich der Gelben Tonne. Diese müssten betroffene Bürger direkt bei der Firma Veolia beziehungsweise Heinz vornehmen. Die Resonanz sei im Übrigen überwiegend positiv: "Die Tonne reicht grundsätzlich aus und auf den Wertstoffhöfen ist es seit Einführung der Gelben Tonne wesentlich ruhiger und entspannter", berichtet Müller. Lesen Sie dazu auch: Startschuss für die gelbe Tonne im Kreis Pfaffenhofen: Das ändert sich ab 1. Juli
Ein großes Lob erntete der AWP in der jüngsten Sitzung des Werk-Ausschusses des Kreistags für die Organisation der Abfall-Entsorgung in Zusammenhang mit der Hochwasser-Katastrophe im Juni im Landkreis. "Die Abfall-Mengen waren enorm. Wir mussten alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Entsorgung der Abfälle zu organisieren", so Müller. Unter anderem dank einer tollen Zusammenarbeit mit den Ingolstädter Kommunal-Betrieben, der Müll-Verwertungs-Anlage in Ingolstadt und dem Landratsamt "konnten die Hochwasser-Abfälle weitgehend reibungslos und schnell entsorgt werden."