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Auf der Staatsstraße 2232 hat es zwischen Königsfeld und Geisenfeld in den vergangenen 1,5 Jahren 18 Unfälle mit 15 Verletzten gegeben. Nun soll der Bereich bei Stadelhof durch ein Stopp-Schild, ein Tempolimit in beiden Richtungen und sichtverbessernde Maßnahmen entschärft werden

Von Tobias Zell

Immer wieder kommt es auf der Staatsstraße 2232 im Bereich Stadelhof zu gefährlichen Situationen und schweren Unfällen. Wie ein Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion Geisenfeld im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, hat es in dem Abschnitt zwischen Königsfeld und Geisenfeld in den vergangenen 1,5 Jahren 18 Unfälle gegeben, bei denen insgesamt 15 Menschen verletzt worden sind. Drei Mal schepperte es dabei allein an der Kreuzung in Richtung Niederlauterbach, wo es acht Verletzte zu beklagen gab. Nun soll diese Gefahrenstelle entschärft werden. Den Stein ins Rollen gebracht hat ein besonders tragischer Unfall Mitte Juni, bei dem vier Menschen aus dem Landkreis Pfaffenhofen verletzt wurden, drei von ihnen schwer.

Rückblick: Ein 18-jähriger Fahranfänger aus Pfaffenhofen war am 18. Juni mit seinem BMW gegen 17.45 Uhr auf der Kreisstraße PAF 22 unterwegs und wollte nach links in die Staatsstraße 2232 abbiegen. Dabei übersah er den von links kommenden Suzuki, der in Richtung Geisenfeld unterwegs war und an dessen Steuer ein 49-Jähriger aus Geisenfeld saß. Der BMW erfasste den Suzuki am rechten Heck, so dass dieser aufgrund der Wucht des Zusammenstoßes regelrecht ausgehoben wurde. Der Suzuki geriet ins Schleudern und überschlug sich auf der Straße, wo er auf dem Dach schlitternd in den entgegenkommenden Seat eines 50-jährigen Mannes aus Ernsgaden krachte, der auf der Staatsstraße in Richtung Königsfeld fuhr.  Bei dem Unfall wurde der 18-jährige BMW-Fahrer leicht verletzt; die beiden Insassen des Suzuki – der Fahrer Jahrgang 1964, die Beifahrerin zwei Jahre jünger – wurden schwer verletzt. Der Seat-Lenker, Jahrgang 1963, erlitt ebenfalls schwere Verletzungen.

Auf diesen schweren Unfall hin soll sich nun an der Gefahrenstelle etwas ändern.

Diesen ebenso spektakulären wie tragischen Unfall haben nach Worten des Wolnzacher Landtagsabgeordneten Karl Straub (CSU) mehrere Bürger, darunter auch eine Geisenfelder Stadträtin, zum Anlass genommen, um sowohl bei ihm als auch bei Landrat Martin Wolf (CSU) Anregungen zur Änderung der bestehenden Verkehrssituation einzubringen. Straub und Wolf „teilen die Meinung der besorgten Bürger, dass hier dringend ganz schnell Maßnahmen zur Unfallvermeidung ergriffen werden müssen“, heißt es aus dem Büro des Abgeordneten. Deshalb habe sich das zuständige Sachgebiet im Landratsamt auch „umgehend mit der Gefahrensituation Stadelhof beschäftigt“.

Und wie Straub nun mitteilt, gibt es bereits ein greifbares Ergebnis. Denn bei einem Ortstermin, an dem auch Vertreter der zuständigen Polizeiinspektion Geisenfeld und des Staatlichen Bauamts Ingolstadt teilgenommen haben, „ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Stopp-Schild aus Richtung Lehen aufgestellt werden soll“. Wer also aus Niederlauterbach kommend auf die Staatsstraße zufährt, muss künftig erst einmal stehen bleiben.

Hier soll ein Stoppschild aufgestellt werden.

Außerdem sei auf der Staatsstraße auch aus Richtung Geisenfeld eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h anzuordnen, berichtet Straub. Aus Richtung Pfaffenhofen gilt abschnittsweise bereits dieses Tempolimit; es endet kurz nach der gefährlichen Kreuzung. Zusätzlich sollen sichtverbessernde Maßnahmen, wie das Zurückschneiden oder Entfernen von Gehölzen entlang der Staatsstraße, erfolgen. Es deutet zudem einiges darauf hin, dass künftig in diesem gesamten Gefahrenabschnitt der Staatsstraße durchgängig und in beiden Richtungen höchstens 80 gefahren werden darf. 

Bei der Polizeiinspektion Geisenfeld bestätigt man auf Anfrage die von Straub genannten, geplanten Maßnahmen. Und angesichts der oben angeführten Unfallzahlen weiß man natürlich nur zu gut um die Unfallträchtigkeit dieses Staatsstraßen-Abschnitts. Deshalb sehe man das nun kommende Stopp-Schild, die Beschränkung auf 80 km/h und die geplante Sichtverbesserung  als erste Maßnahmen. Zudem werde seitens der Polizei geprüft, ob es sich hier um einen so genannten Unfallhäufungspunkt handelt. Möglicherweise können dann zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Auch in Richtung Pfaffenhofen soll künftig in diesem Abschnitt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h reduziert werden.

Die Inspektion wurde nach Angaben von Straub auch gebeten, in diesem Bereich verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen sowie die Einhaltung des Haltegebots vor dem künftig dort stehenden Stopp-Schild zu überwachen. Die Polizei hat freilich auch in der Vergangenheit immer wieder kontrolliert. Aber bei einigen der jüngsten Unfälle war überhöhte Geschwindigkeit gar nicht die Ursache. Die Hoffnungen, die Zahl der Unfälle in diesem Bereich zu reduzieren, dürften unterm Strich vor allem auf dem nun angestoßenen Gesamtpaket der nun angestoßenen Maßnahmen liegen.

Straub und Wolf zeigen sich jedenfalls froh, „dass man so schnell auf die besondere Gefahrensituation bei Stadelhof reagieren konnte“, und hoffen, dass diese gefährliche Kreuzung durch diese Maßnahmen entschärft werden kann. Gut aufpassen werden die Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich aber weiterhin müssen. Denn ein Sprecher der Polizeiinspektion Geisenfeld weist darauf hin, dass es sich eben um eine stark befahrene Staatsstraße handelt, auf der auch große Traktoren, viel Schwerlastverkehr, zahlreiche Pendler und oft auch Motorräder unterwegs sind. 


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