Die 16-Jährigen aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen vertraten das Bistum Augsburg beim traditionellen Empfang im Kanzleramt in Berlin.
(ty/pba) Mit großen Sternen, glänzenden Kronen und einer wichtigen Botschaft sind am heutigen Dienstag insgesamt 108 Sternsingerinnen und Sternsinger aus allen deutschen Bistümern in Berlin ins Bundeskanzleramt eingezogen. Die vier 16-Jährigen Gisela, Antonia, Riana und Florian aus der Pfarrgemeinde "St. Martin" in Aresing (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) mit Begleiterin Christine Dietrich vertraten bei dem traditionellen Empfang das Bistum Augsburg, zu dem auch Teil des Landkreises Pfaffenhofen gehören. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hautnah zu erleben, das sei für die Jugendlichen "eine einmalige Erfahrung" gewesen wie sie berichteten.
Aus allen Himmelsrichtungen waren die engagierten Königinnen und Könige nach Berlin gekommen und hatten für den Bundeskanzler eine wichtige Botschaft dabei. "Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte", so lautet das Motto der aktuellen "Aktion Dreikönigs-Singen". Überall in Deutschland machen die Sternsinger in diesen Tagen bei ihrem Weg zu den Menschen deutlich, wie elementar es für Mädchen und Buben weltweit ist, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden. "Das Motto finde ich ganz besonders wichtig, denn tatsächlich müssen wir Kinder schützen", machte der Bundeskanzler in seiner Ansprache deutlich: "Sie brauchen unseren Schutz und unseren gemeinsamen Einsatz für ihre Rechte und ihre Möglichkeiten, gut zu leben."
"Ich bin sehr froh, dass es eine weltweite Verabredung gibt mit der Kinderrechts-Konvention der Vereinten Nationen", so der Bundeskanzler weiter. "Kein Kind sollte arbeiten müssen, jedes Kind sollte zur Schule gehen und eine Ärztin oder einen Arzt haben – und es braucht den Einsatz von uns allen." Für die angereisten Sternsinger fand Scholz viele lobende Worte: "Ich danke Euch für den großartigen Einsatz und für die Spenden, die Ihr sammelt", sagte er an ihre Adresse und unterstrich: "Ihr seid Vorbilder, in dem, was ihr tut. Und ich bedanke mich dafür im Namen des ganzen Landes, denn das ist nicht selbstverständlich." Im Namen der bundesweiten Aktionsträger bedankte sich Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", beim Bundeskanzler für die Einladung.
"Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie die Königinnen und Könige in Ihrem Haus empfangen", so Bingener. "Der Besuch der Sternsinger hier im Bundeskanzleramt ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für viele Kinder und Jugendliche, die in diesen Tagen durch Wind und Wetter im Land unterwegs sind und Spenden sammeln für ihre Altersgenossen auf der ganzen Welt. Und sie zeigen, jeder und jede kann etwas bewirken, sei er klein oder groß." Anknüpfend an das aktuelle Aktionsthema erklärte er: "Die universalen Rechte aller Kinder stehen fest und dennoch müssen sie immer wieder in Erinnerung gerufen und vor allem umgesetzt werden: Ernährung, Gesundheit, Bildung, Schutz und Fürsorge. Kinder wollen gehört werden, all das ist elementar für ihr Wohlergehen."
"Ob Kinder gut aufwachsen können, ihre Wünsche und Träume leben können, hier in Deutschland und auf der ganzen Welt, liegt eben auch an uns", so Pfarrer Bingener. Er hatte die Sternsinger gemeinsam mit Domvikar Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ), ins Bundeskanzleramt begleitet. Sternsingerinnen aus dem Bistum Essen trugen den Segen der Sternsinger vor und nahmen mit ihrer Sammeldose die persönliche Spende des Bundeskanzlers entgegen, mit der er ein Sternsinger-Hilfsprojekt in der Ukraine unterstützt, in dem vom Krieg traumatisierte Kinder betreut werden. Luisa schrieb zum Abschluss den Sternsingersegen "20 * C + M + B + 25" im Kanzleramt an: "Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus im Jahr 2025."
Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Jeweils vier Königinnen und Könige aus allen 27 Bistümern repräsentieren dabei alle Kinder und Jugendlichen, die sich bundesweit an der Aktion beteiligen. Seit dem Start der Aktion im Jahre 1959 kamen beim Dreikönigs-Singen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der Solidaritäts-Aktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ).
Zum Hintergrund:
Vier Sternsinger aus Aresing sind im Januar zu Gast im Bundeskanzleramt