Die Maßnahmen zwischen den beiden Anschlussstellen bei Schweitenkirchen und Allershausen dauern bis Ende Februar. Hier die Details und Hintergründe.
(ty) Im Bereich zwischen den Autobahn-Anschlussstellen bei Schweitenkirchen und Allershausen werden ab dem kommenden Montag, 20. Januar, neben der A9 in beiden Fahrtrichtungen wieder "Maßnahmen zur Gehölz-Pflege" durchgeführt. Das wurde von der Autobahn-Gesellschaft des Bundes angekündigt. Den Angaben zufolge dauern diese Tätigkeiten voraussichtlich bis Ende Februar. "Im Zuge der Arbeiten kann es vereinzelt zu Spurwegnahmen und damit einhergehenden Verkehrs-Behinderungen kommen", so die Autobahn-GmbH. "Grundsätzlich wird darauf geachtet, die Arbeiten nicht in die Zeiten des Berufsverkehrs zu legen."
Die Arbeiten seien in einzelne Abschnitte unterteilt, wobei sich den Angaben zufolge Pflege-Abschnitte und unbearbeitete Abschnitte abwechseln – unter Belassung des Jung-Bestandes. Die zuständigen Landschafts- und Naturschutz-Behörden seien informiert, versichert die Autobahn-GmbH des Bundes. "Die Maßnahmen zur Gehölz-Pflege werden zur Aufrechterhaltung der Verkehrs-Sicherheit, aber auch zur Erhaltung der ökologischen Funktionen des Hecken- und Gehölz-Bestandes durchgeführt", heißt es zum Hintergrund. So diente eine abgestufte Hecken-Struktur als Schutz vor Wind, Schnee und Erosion.
Die Autobahn-Gesellschaft sei grundsätzlich für die Standfestigkeit der Bäume auf ihren Grundstücken verantwortlich, wird betont. Darüber hinaus seien die Maßnahmen nötig, "um Bauwerke und unterirdische Leitungen vor Beschädigungen durch Wurzelwerk zu schützen oder um die erforderlichen Haltesichtweiten zu gewährleisten". In einer aktuellen Presse-Mitteilung der Autobahn-Gesellschaft des Bundes heißt es: "Wir bitten die Verkehrsteilnehmenden und die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die unvermeidbaren Arbeiten." Ferner wird zum Hintergrund der bevorstehenden Gehölz-Arbeiten erläutert:
In den geschlossenen Gehölz-Beständen an den Autobahnen, die meist aus Sträuchern und Bäumen bestehen, werde der Baum-Anteil oftmals zu hoch und zu dicht. Der Bestand schieße in die Höhe, während im Untergrund jedoch Lichtmangel herrsche. Dies führe dazu, dass Bäume und Sträucher sich nicht richtig entwickeln könnten und unterdrückt würden. Die Folge: "Der Bestand verkahlt, das heißt: dürres, trockenes Geäst bestimmt den Untergrund und dieser wird artenarm. "Zu dichte Bestände von baumartig wachsenden Gehölzen werden deshalb während der Gehölz-Pflege-Arbeiten ausgedünnt." Einzelne Bäume werden der Ankündigung zufolge freigestellt, damit diese sich besser entwickeln und ein stabiles Grundgerüst bilden können.
Auch dort, wo Gehölze "auf Stock gesetzt" – das heißt: lediglich ein paar Zentimeter über dem Boden gekappt – werden, sei die Natur – entgegen dem Anschein – nicht zerstört. Vor allem für Insekten finde sich dort schon im Frühjahr ein neues, umfangreiches Nahrungs-Angebot, da durch Samenflug auf den gelichteten Flächen Blumen und Kräuter neu wachsen könnten, die im dichten Unterholz niemals keimen könnten. Die Sträucher treiben zudem wieder aus. Dadurch werde die Struktur-Vielfalt der Gehölze erhalten sowie Lebensraum für Vögel und Kleintiere geboten. Zudem werde an geeigneter Stelle der Anteil des seltenen und ökologisch besonders wertvollen Biotoptypus "Stehendes Totholz" (Torso) erhöht. Dieser biete einen wichtigen Lebensraum unter anderem für Insekten, Vögel und Fledermäuse.