Logo
Anzeige
Anzeige

Als mutmaßliche Täter gelten vier Männer im Alter von 19, 21, 22 und 51 Jahren sowie eine 18-Jährige. Die Männer sitzen jetzt in U-Haft, der Haftbefehl gegen die junge Frau wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.

(ty) Nach einer schadensträchtigen Serie von Brandstiftungen in den Gemeinde-Gebieten von Hohenwart, Karlskron und Gachenbach – wir berichteten – ist den Beamten von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt ein handfester Ermittlungs-Erfolg gelungen. Wie am heutigen Nachmittag aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bekannt gegeben wurde, sind fünf mutmaßliche Täter festgenommen worden. Ihnen wird demnach vorgeworfen, "in wechselnder Besetzung mehrfach Feuer gelegt haben". Den Angaben zufolge handelt es sich um vier Männer im Alter von 19, 21, 22 und 51 Jahren sowie eine Frau im Alter von 18 Jahren. Am heutigen Freitag wurde Untersuchungshaft gegen die vier Männer angeordnet; sie wurden in Gefängnisse gebracht. Der Haftbefehl gegen die 18-Jährige wurde mit Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Nach Erkenntnissen der Ermittler, so wurde heute noch einmal vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord zusammengefasst, waren in der Nacht von 20. auf 21. April vergangenen Jahres in den Gemeinde-Gebieten von Hohenwart und Karlskron eine große Anzahl von Heuballen, eine Scheune sowie eine Maschinen-Halle mutwillig in Brand gesetzt worden – drei Tatorte binnen weniger Stunden.

Am 22. Dezember vergangenen Jahres seien erneut zwei Feuer gelegt worden: wieder an einer große Menge von Strohballen im Gemeinde-Bereich von Karlskron sowie an einer Lagerhalle in Gachenbach-Peutenhausen. Der Schaden, der an diesen fünf Tatorten entstanden ist, wurde insgesamt in einer Größenordnung von rund 230 000 Euro angesiedelt. "Zudem ordnen die Ermittler einen Brand in Kühbach (Kreis Aichach-Friedberg) der Serie zu", hieß es heute ergänzend.

Bei Wintersoln in der Gemeinde Karlskron brannten in der Nacht zum 21. April vergangenen Jahres rund 600 Strohballen.

"Nach umfangreicher Auswertung von Spuren und Hinweisen durch eine eigens gegründete Arbeits-Gruppe von Brand-Experten" bei der Kriminalpolizei Ingolstadt begründete sich laut aktueller Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord ein Tatverdacht gegen zwei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren; beide aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft von Ingolstadt sei am gestrigen Donnerstag in den frühen Morgenstunden die Festnahme dieser beiden Tatverdächtigen erfolgt. Für die beiden jungen Männer klickten die Handschellen den Angaben zufolge jeweils an ihrem Wohnort. 

"Weitere polizeiliche Maßnahmen sowie umfangreiche Einlassungen der Beschuldigten" führten nach Angaben der Polizei dann gestern und heute zur Festnahme von drei weiteren mutmaßlichen Tatbeteiligten. Dazu wurde jetzt gemeldet: "Die Ermittler gehen davon aus, dass ein 51-jähriger Mann und eine 18-jährige Frau aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck zusammen mit den beiden zuvor Festgenommenen in wechselnder Besetzung mehrfach Feuer gelegt haben." Am 31. Januar hatte die Polizei zuletzt über den Stand der Ermittlungen informiert und dabei bereits erklärt: "Die Ermittler gehen von mindestens zwei gemeinsam agierenden Tätern aus." 

Beim Hohenwarter Ortsteil Freinhausen brannte eine landwirtschaftliche Scheune.

Alle fünf festgenommenen Personen wurden laut aktueller Mitteilung am heutigen Freitagnachmittag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser habe dabei die Untersuchungshaft gegen die vier genannten Männer angeordnet. Diese vier Beschuldigten seien daraufhin in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht worden. Der Haftbefehl gegen die 18-Jährige sei indes unter Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.

Die umfangreichen und intensiven Maßnahmen der Gesetzeshüter dauern indes weiterhin an. "Derzeit führt die Kriminalpolizei umfassende Spuren- und Beweissicherungs-Maßnahmen durch", wurde am heutigen Nachmittag erklärt. Außerdem werde von den Beamten ein etwaiger Zusammenhang "mit weiteren Brand-Delikten aus der Vergangenheit" geprüft.

Chronologie

In der Nacht von 20. auf 21. April vergangenen Jahres hatten Feuerteufel an drei verschiedenen Stellen im Raum Hohenwart zugeschlagen. Zunächst stand am Abend in Hohenwart-Freinhausen eine landwirtschaftliche Scheune in Flammen. Gut zwei Stunden später brannten bei Wintersoln in der Nachbar-Gemeinde Karlskron rund 600 Strohballen. Und gegen 2.45 Uhr brannte ein landwirtschaftliches Gebäude im Hohenwarter Ortsteil Beuern – allein hier entstand Sachschaden im sechsstelligen Euro-Bereich. Die Feuerwehren hatten jedenfalls über Stunden hinweg alle Hände voll zu tun. Einen ausführlichen Bericht zu diesen drei Fällen sowie Fotos von den Lösch-Einsätzen finden Sie hier: Drei Brandstiftungen im Raum Hohenwart-Karlskron

In Peutenhausen kam es am 22. Dezember bei einem holzverarbeitenden Betrieb zu einem Brand an einer Lagerhalle.

In der Nacht zum 22. Dezember vergangenen Jahres waren in Adelshausen im Gemeinde-Bereich von Karlskron rund 300 im Freien gelagerte Strohballen in Flammen geraten (hier ein ausführlicher Bericht). Nach einer eingehenden kriminalpolizeilichen Untersuchung stand bald fest, dass auch dieses Feuer absichtlich gelegt worden war. Die Kripo vermutete zu diesem Zeitpunkt bereits einen Zusammenhang mit den drei genannten Bränden in den Gemeinde-Bereichen von Hohenwart und Karlskron sowie zu einem weiteren Brand in Gachenbach-Peutenhausen. In Peutenhausen war es am Nachmittag des 22. Dezember bei einem holzverarbeitenden Betrieb zu einem Brand an einer Lagerhalle gekommen (hier ein Bericht mit Fotos), der mittlerweile ebenfalls dieser Serie zugerechnet wird.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Heiße Spur nach Serie von Brandstiftungen bei Hohenwart, Karlskron und Gachenbach

Reihe von Brandstiftungen im Bereich von Hohenwart, Karlskron und Gachenbach

Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung nach Feuer in Gachenbach-Peutenhausen

Drei Brandstiftungen in der vergangenen Nacht im Raum Hohenwart-Karlskron  


Anzeige
RSS feed