Das Fahrzeug blieb gestern Nachmittag im zweispurigen Baustellen-Bereich zwischen Lenting und Ingolstadt liegen. Verkehrs-Behinderungen bis in den Abend.
(ty) Massive Behinderungen hat es ab dem gestrigen Nachmittag und bis in die frühen Abendstunden auf der Autobahn A9 in Richtung München gegeben. Wie die Polizei heute berichtet, war ein Transporter wegen Sprit-Mangels zwischen Lenting und Ingolstadt im Baustellen-Bereich liegen geblieben. Der daraus resultierende Rückstau war zeitweise bis zu zehn Kilometer lang. In dem Stau ereigneten sich dann etliche Kollisionen, was den Verkehr zusätzlich ausbremste. Nicht alle Crashs mussten von Streifenbeamten protokolliert werden. Die Einsatzkräfte nahmen aber sechs Unfälle auf, in die insgesamt 14 Fahrzeuge verwickelt waren.
Laut heutiger Mitteilung stellten Streifenbeamte von der Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt gegen 13.10 Uhr den polnischen Iveco-Transporter fest, der kurz nach der Autobahn-Ausfahrt bei Lenting mit leerem Tank im Baustellen-Bereich zwischen den Warnbaken am rechten Fahrbahnrand der A9 in Richtung München stand.
"Das Heck des Transporters ragte noch in die rechte Fahrspur, weshalb es im bereits einsetzenden Wochenend-Verkehr in Richtung Süden zu erheblichen Behinderungen in der ohnehin hier nur zweispurigen Baustelle kam", berichten die Gesetzeshüter. "Aufgrund der räumlichen Beschränkung in der Baustelle konnte der Transporter auch nicht aus dem Gefahren-Bereich herausgeschafft werden."
Da der 37 Jahre alte Fahrer aus der Ukraine erklärt habe, über den ADAC bereits Hilfe organisiert zu haben, sei der Transporter von den Streifenbeamten zunächst nur abgesichert worden. Da der ADAC allerdings nicht angerückt sei, sei der Transporter-Lenker von den Gesetzeshütern erneut befragt worden.
"Hierbei konnte nun bei einer eindringlichen Nachfrage festgestellt werden, dass der nicht gut Deutsch sprechende Fahrer eigentlich auf Unterstützung seitens seiner polnischen Firma warten wollte", heißt es weiter. Beim ADAC habe zudem niemand etwas von einem Anruf gewusst, weshalb umgehend von der Polizei über die Einsatz-Zentrale ein Abschlepp-Dienst angefordert worden sei, "der den liegen gebliebenen Transporter aus dem Gefahren-Bereich bis zur nächsten Tankstelle hin abschleppte".
Erst gegen 15.30 Uhr sei die A9 in Richtung München wieder frei befahrbar gewesen. "In der Zwischenzeit staute sich der Verkehr in Fahrtrichtung München über zehn Kilometer hinweg", teilte die Polizei heute mit. "Die Echtzeit-Messung im Radio berichtete von einer Zeitverzögerung von weit über einer Stunde." Die angefallenen Abschlepp-Kosten von mehr als 600 Euro habe der Transporter-Fahrer noch vor Ort begleichen müssen, so ein Polizei-Sprecher.
Im Stau sei es immer wieder zu Auffahr-Kollisionen gekommen, bei denen jeweils Blechschäden entstanden seien. Die Verkehrspolizei erklärt: "Etliche Unfälle mussten nicht von der Polizei aufgenommen werden, da sich die Beteiligten einigen konnten und die Personalien untereinander ausgetauscht wurden. Aufgrund dieser Folge-Unfälle dauerte es allerdings bis in die frühen Abendstunden, ehe die A9 in Fahrtrichtung München wieder störungsfrei befahren werden konnte."
Insgesamt seien von Beamten der Verkehrspolizei zwischen 14.30 Uhr und 19.10 Uhr im A9-Baustellen-Bereich zwischen Denkendorf und Ingolstadt-Nord in Fahrtrichtung München sechs Unfälle aufgenommen worden. In diese seien insgesamt 14 Fahrzeuge verwickelt gewesen. Verletzt worden sei niemand; der Sachschaden summiere sich auf fast 50 000 Euro. An einer Unfallstelle seien die Feuerwehr aus Lenting sowie die Berufsfeuerwehr aus Ingolstadt im Einsatz gewesen. Außerdem wurde die Verkehrspolizei-Inspektion von Ingolstadt nach eigenem Bekunden am gestrigen Nachmittag stundenlang vom Technischen Hilfswerk (THW) auf der A9 unterstützt.