Leon Eckert (29) will für die Grünen erneut in den Bundestag einziehen und setzt dabei auch auf seine starke Vernetzung im hiesigen Wahlkreis. Als vorrangige Themen nennt er Klimaschutz sowie Katastrophen- und Zivilschutz.
(ty) Engagierter Klimaschutz, mehr Sicherheit im Katastrophen- und Zivilschutz sowie konkrete Verbesserungen für die Menschen vor Ort – in dieser Reihenfolge nennt Leon Eckert vor der am 23. Februar stattfindenden Bundestags-Wahl seine drei wichtigsten politischen Ziele. Wie schon im Jahr 2021 möchte der 29-Jährige aus dem Kreis Freising für die Grünen im hiesigen Wahlkreis 213, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, einen Abgeordneten-Sitz in Berlin erobern. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt sich der Echinger optimistisch, seinen Erfolg von damals wiederholen zu können. Helfen könnte ihm, der erneut als hiesiger Direkt-Kandidat ins Rennen geht, dass er auf der bayerischen Landesliste seiner Partei den aussichtsreichen zehnten Platz innehat.
Er sehe das als "Bestätigung und Honorierung meiner bisherigen Arbeit", sagt Eckert selbstbewusst und verweist auf die deutlich schlechtere Konstellation vor gut drei Jahren. Damals habe er noch den 18. Listenplatz belegt. Ihm sei aber bewusst, dass er und seine Partei-Freunde dafür noch viel Überzeugungs-Arbeit leisten müssen. "Wichtig ist, dass wir in den letzten Wochen alles geben", sagt der Grünen-Politiker sowie studierte Betriebswirt und Historiker gegenüber unserer Redaktion. Er trete an, um die Anliegen der Region im Schulter-Schluss mit den Rathaus-Chefs und den Menschen vor Ort in Berlin stark zu machen, erläutert er das Grundverständnis für seine Abgeordneten-Tätigkeit. Genau darin sieht er nach eigenem Bekunden auch seine Stärke. Und er gibt sich überzeugt: "Die Verwurzelung in der Kommunal-Politik ist eine wichtige Säule meiner Arbeit."
Dass das keine Floskel ist, mag man auch an der Vielzahl der Ehrenämter erkennen, die Eckert in seiner Heimat bekleidet. Seit dem Jahr 2014 mischt der Grünen-Politiker im Gemeinderat von Eching mit, seit 2020 auch in der Rolle des Dritten Bürgermeisters. Zudem gehört er, ebenfalls seit 2020, dem Freisinger Kreistag an. In der örtlichen Feuerwehr steht er seit annähernd zehn Jahren seinen Mann. Die Liste der Organisationen und Vereine, in denen sich der 29-Jährige außerdem teilweise in verantwortlicher Position engagiert, ist nicht kurz: Sie reicht von der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft über das Deutsche Komitee für Katastrophen-Vorsorge, das Rote Kreuz, den Bund Naturschutz (BN) bis zur Bürgerenergie-Genossenschaft Freisinger Land.
Im Sommer 2023 nahm Eckert beim Technischen Hilfswerk (THW) in Pfaffenhofen an einer Übung teil.
Nicht zu unrecht könne er von sich behaupten, gerade in seinem Wahlkreis gut vernetzt zu sein, so der Abgeordnete. Zu sehen, wo auf der kommunalpolitischen Ebene die Probleme liegen, komme nicht nur den in seinem Wahlkreis lebenden Menschen, sondern auch seiner Arbeit im Bundestag zugute, ist er überzeugt. Er sei für alle Bürger gewählt, betont er – nicht nur für die, die ihr Kreuzchen für die Grünen gemacht haben. Als sichtbare Erfolge während seiner bisherigen Amtszeit verbucht er nach eigenen Angaben beispielsweise Verbesserungen beim Lärmschutz an der Autobahn A9 für die Gemeinden Schweitenkirchen und Rohrbach sowie steuerliche Entlastungen für Landwirte, aber auch, dass die Zahl der Nachtflüge am Münchener Airport reduziert werden konnten. Ihm sei es wichtig, "auch im Kleinen was für die Bürger rauszuholen", betont Eckert.
Den Klimaschutz aktiv voranzutreiben, hält er für eine seiner vorrangigen Aufgaben. Denn für ihn stehe außer Frage: "Wir müssen die Lebensgrundlagen für uns alle erhalten." Aber auch dem Thema Sicherheit widmet sich der Echinger in besonderem Maße. Ihm sei es wichtig, den Katastrophen- und Zivilschutz weiter zu stärken, sagt er. Das habe für ihn immer auch eine gesellschaftliche Komponente. Im Bundestag ist er nicht nur ordentliches Mitglied im wichtigen Ausschuss für Inneres und Heimat, sondern bekleidet im Rechnungs-Prüfungs-Ausschuss auch das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Vor seiner Zeit im deutschen Bundestag gründete Leon Eckert ein Start-Up und arbeitete zwei Jahre lang als Kommunal-Referent.
Wo er sich in diesen Tagen auch bewege, ergäben sich zumeist gute Gespräche, berichtet der Eckert. Das gelte für Info-Stände genauso wie für Besuche bei Vereinen, Institutionen oder Unternehmen. Er schätze die "sehr angenehme und gute Debatten-Kultur", die in seinem Wahlkreis vorherrsche, sagt er. In aller Regel treffe er auf aufgeschlossene Menschen. Dass der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kein gutes Haar an der Politik der Grünen lässt und, wie Eckert es bezeichnet, "eine knallharte Abgrenzungs- und Bashing-Rhethorik pflegt", störe den Gesprächsfaden nicht, "denn die Leute durchschauen das als wahltaktische Manöver", ist er überzeugt.
Der hiesige Bundestags-Wahlkreis ist in dieser Karte gelb eingefärbt.
Schon bei der jüngsten Bundestagswahl im Jahr 2021 war Eckert als Direkt-Kandidat der Grünen im hiesigen Wahlkreis angetreten. Wie alle anderen Herausforderer hatte er allerdings damals gegen den amtierenden Abgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) nicht den Hauch einer Chance. Doch über die Liste gelang Eckert der Einzug ins deutsche Parlament.
Bis zur Bundestags-Wahl im Jahr 2021 trug der Wahlkreis, um den es hier geht, die Nummer 214. Mittlerweile ist es der Bundestags-Wahlkreis 213. Er umfasst die kompletten Landkreise Freising und Pfaffenhofen an der Ilm sowie vom Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Kommunen Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen, Schrobenhausen und Waidhofen.