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Claus Staudhammer (58) strebt als hiesiger Direkt-Kandidat der AfD ein Bundestags-Mandat an. Er tritt für fundamentale Veränderungen ein, beispielsweise in Fragen der Migration und des Klimaschutzes.

(ty) "Von der Akzeptanz in der Bevölkerung her ist es für uns der bisher beste Wahlkampf überhaupt", sagt Claus Staudhammer. Darauf gründet der 58-Jährige aus Pfaffenhofen seinen Optimismus, dass seine Partei, die "Alternative für Deutschland" (AfD), bei der Bundestagswahl am 23. Februar auf "rund 25 Prozent" der Stimmen kommt. Er selbst möchte als deren Direkt-Kandidat für den Wahlkreis, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, in den Bundestag gewählt werden und auf diese Weise an einem "Politik-Wechsel" mitwirken, wie ihn nach seiner Überzeugung ein Großteil der Menschen im Land herbeisehnt. Nicht erst seit dem Aus der Ampel-Koalition gebe es eine "breite Unzufriedenheit mit dem System", sagt Staudhammer im Gespräch mit unserer Zeitung. Fundamentale Veränderungen müsse es nicht nur in der Migrations-Politik, sondern auch bei den großen Themen wie Gesundheit, Energie oder Klima-Schutz geben.

Gegen vier Mitbewerber innerhalb der AfD hatte sich Staudhammer Anfang Dezember bei der Nominierungs-Versammlung in Greding klar durchgesetzt. Mit ihm als Direkt-Kandidaten möchte seine Partei ein Mandat für den Bundestags-Wahlkreis 213 erringen. Die Landesliste der AfD ist mit 28 Namen bestückt, Staudhammers Name taucht darauf allerdings nicht auf.

Die Aufgaben eines Parlamentariers im Bundestag seien ihm seit acht Jahren bestens vertraut, betont der mit seiner Partnerin und zwei Kindern in Pfaffenhofen-Niederscheyern lebende Politiker gegenüber unserer Redaktion. So lange arbeite er schon als politischer Referent für den – mittlerweile aus der AfD ausgetretenen und seither parteilosen – Bundestags-Abgeordneten Johannes Huber aus dem Landkreis Freising. 

Claus Staudhammer (Fünfter von rechts) als Mitglied des Kreistags im Sommer vergangenen Jahres bei der offiziellen Freigabe des neuen Kreisverkehrs in Gerolsbach (Archivfoto: Marb).

In der Kommunalpolitik engagiert sich Staudhammer seit 2020 als Mitglied des Kreistags von Pfaffenhofen sowie in dem Gremium als Sprecher der AfD-Fraktion. Zudem hat der 58-Jährige den Posten des AfD-Kreisvorsitzenden inne. Beim KUS (Struktur-Entwicklung) und beim KEI (Energie und Infrastruktur), zwei Kommunal-Unternehmen des Landkreises Pfaffenhofen, gehört er jeweils dem Verwaltungsrat an.

Als eines seiner Kern-Themen benennt Staudammes die Gesundheits-Politik. Die Menschen beklagten, dass sich die Qualität der medizinischen Versorgung trotz einer "Beitrags-Explosion" verschlechtere, so seine Beobachtung. Angedachte Schließungen von Kliniken im ländlichen Raum müsse man nochmals überdenken. Dass immer mehr Behandlungen ambulant erfolgten, führe gerade bei älteren und alleinstehenden Menschen häufig zu Lücken bei der pflegerischen Versorgung. Aufgrund der stetig steigenden finanziellen Belastungen für die Bürger müsse der Staat mit Steuergeldern helfen, die medizinischen Leistungen bezahlbar zu halten.

In Sachen Energie-Politik ist Deutschland nach Staudhammers Dafürhalten "zu planwirtschaftlich aufgestellt". Es müsse viel mehr das marktwirtschaftliche Gesetz von Angebot und Nachfrage gelten. An der aktuellen Praxis übt der AfD-Politiker harsche Kritik: "Die erneuerbaren Energien sollen in der Subventions-Landschaft krampfhaft wettbewerbsfähig gemacht werden."

Stattdessen gelte es, homogenere Strom-Märkte zu schaffen, die für Preis-Stabilität sorgen. Anzustreben sei "mehr Technologie-Offenheit für einen ausgewogenen Energie-Mix". Sorgen-Thema Nummer eins in der Bevölkerung ist nach Staudhammers Beobachtungen die Migrations-Politik. Krasse Versäumnisse in der Vergangenheit führten seinen Worten zufolge zu einem "starken Missverhältnis zwischen der notwendigen und der tatsächlichen Einwanderung".

Der hiesige Bundestags-Wahlkreis ist in dieser Karte gelb eingefärbt.

Da müsse man dringend nachsteuern. Seine Forderung: "Der Leistungs-Gedanke muss im Vordergrund stehen." Wenn es nicht gelinge, die Migration zu begrenzen, sei der innere Frieden gefährdet. Generell müsse man "Menschen, die nicht gewillt sind, sich zu integrieren, oder die kriminell werden, in ihre Herkunft-Länder zurückschicken".

Dringend etwas getan werden müsse gegen "den drohenden wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands". Dazu brauche es vor allem für die Automobil-Industrie bessere Rahmenbedingungen. Deswegen ist Staudhammer auch für die Aussetzung des Verbrenner-Verbots. Nur mit einer "vernunft-basierten Wirtschafts-Politik" schaffe man es, die "zunehmende Deindustrialisierung des Landes" zu stoppen.

Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, müsse man die Anstrengungen auf diplomatischer Ebene verstärken, statt wie bisher nur auf Waffen-Lieferungen zu setzen. "Notfalls muss man beide Seiten zum Frieden zwingen", fordert der 58-Jährige. Was Umwelt- und Klimaschutz angeht, vertritt der AfD-Politiker eine, wie er sagt, "libertäre Auffassung". Sein Lösungs-Vorschlag lautet: "Man sollte keinen Klima-Absolutismus betreiben." Vielmehr solle man auf das eigenverantwortliche Handeln der Menschen setzen. "Es darf nicht sei, dass die persönliche Lebensweise zu sehr eingeschränkt wird", lautet des Credo des AfD-Kandidaten.

Bis zur Bundestagswahl im Jahr 2021 trug der hiesige Wahlkreis die Nummer 214. Mittlerweile ist es der Bundestags-Wahlkreis 213. Er umfasst die kompletten Landkreise Freising und Pfaffenhofen an der Ilm sowie vom Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Kommunen Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen, Schrobenhausen und Waidhofen.


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