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Nach dem überraschenden Rückzug von Daniel Schneider, der zuletzt das große Zelt betrieben hatte, übernimmt wieder dessen prominenter Vorgänger. CSU kritisiert Bio-Vorgaben.

(ty) Das große Zelt auf dem Volksfest von Pfaffenhofen an der Ilm wird heuer wieder von Gastro-Schwergewicht Lorenz Stiftl und seiner Frau Christine übernommen. Das wurde am heutigen Freitag aus der Stadtverwaltung bekannt gegeben. Hintergrund dieser Wendung ist nach Angaben aus dem Rathaus, dass sich Daniel Schneider nach zwei Jahren kürzlich zurückgezogen hatte. Der Stadtrat habe im nicht-öffentlichen Teil der gestrigen Sitzung dem Abschluss des Vertrags mit Stiftl zugestimmt. "Die Aufrechterhaltung des städtischen Bio-Standards bleibt weiterhin gesichert", wird betont. Diesbezüglich hatte es Kritik von der CSU gegeben. Der Preis für die Maß Bier steigt um 30 Cent auf dann 11,90 Euro.

Nicht ohne Eigenlob heißt es in einer aktuellen Presse-Mitteilung aus dem Rathaus: "Nachdem Daniel Schneider nach zwei Jahren überraschend seinen Rücktritt als Festwirt in Pfaffenhofen erklärt hat, ist es der Stadtverwaltung durch intensive Arbeit gelungen, binnen kürzester Zeit einen Nachfolger zu finden."

Bürgermeister Thomas Herker (SPD) kommentiert: "Wir freuen uns, dass wir mit dem Ehepaar Stiftl an die langjährige gute Zusammenarbeit anknüpfen können." Außerdem proklamiert die Stadtverwaltung: "Gleichzeitig ist es trotz allen sonstigen Entwicklungen und Kostensteigerungen gelungen, den Bierpreis mit einer nur unerheblichen Erhöhung auf 11,90 Euro (Vorjahr: 11,60 Euro) für die Maß Bier festzusetzen." 

Lorenz Stiftl ist, nicht zuletzt wegen seines Engagements auf dem legendären Oktoberfest in München, wahrlich kein Unbekannter. Zudem hatte er schon von 2007 bis 2022 die Gäste im großen Festzelt auf dem Pfaffenhofener Volksfest bewirtet. In dem etwa 2500 Quadratmeter umfassenden Zelt können sich laut Stadtverwaltung knapp 5000 Besucherinnen und Besucher auch heuer "auf altbekannte Programmpunkte" freuen.

Demnach werden der Senioren-Nachmittag, das traditionelle Steinheben, der beliebte Vereins-Abend sowie der im vergangenen Jahr erstmals eingeführte Dart-Abend beibehalten. Ferner lade ein Biergarten mit 480 Quadratmetern zum Verweilen an der frischen Luft ein. 

"Es ist uns eine Freude, wieder Teil dieses traditionsreichen Festes zu sein und gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten", werden Lorenz und Christine Stiftl in der städtischen Presse-Information zitiert. Die Stiftls betreiben auf dem Oktoberfest in München das "Volkssängerzelt Schützenlisl" und setzen dort auf Bio-Qualität. Das diesjährige Pfaffenhofener Volksfest findet von 5. September bis 16. September statt. Laut heutiger Mitteilung der Stadtverwaltung sollen Reservierungen, zumindest fürs große Stiftl-Zelt, bereits im Juni möglich sein.

Im Vorfeld der gestrigen Stadtrat-Sitzung hatte die hiesige CSU die strengen Bio-Vorgaben fürs Pfaffenhofener Volksfest kritisiert. In einer Presse-Mitteilung erklärte der Ortsverband der Christsozialen am Dienstag: "Probleme mit der Bio-Quote als Pflicht sind seit Jahren bekannt und durch diverse Akteure auch benannt worden. Das gipfelte jetzt leider im Rückzug des großen Zeltes unter der Führung von Daniel Schneider. Die enormen Platzgeld-Forderungen der Stadt in Verbindung mit der Bio-Quote haben ihn zu diesem Schritt bewogen."

Es sei "weltfremd, zu glauben, durch Vorschriften bei einem Volksfest würde sich das Verbraucher-Verhalten grundsätzlich ändern lassen", so die CSU an die Adresse der bunten Mehrheits-Koalition. "Davon, dass diese Art der Bevormundung auch nicht wünschenswert ist, ganz zu schweigen." Die Bio-Quote auf dem Volksfest sollte nach Dafürhalten der Christsozialen im Vertrag mit den Ausstellern nicht mehr verpflichtend sein

Dies würde bedeuten, "dass die Aussteller selbst entscheiden, ob sie lieber bio, regional, bio-regional, konventionell oder beides anbieten". Markus Hartmann, der Chef der Kreisstadt-CSU stellt klar: "Wir wollen keine Diskussion darüber, ob bio teurer oder besser ist. Uns geht es darum, den Ausstellern und Besuchern die Wahl zu lassen."


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