Welche Karriere besonders viele Frauen anstreben und welche Jobs bei jungen Männern am höchsten im Kurs stehen. Viele Lehrstellen blieben aber zuletzt unbesetzt.
(ty) Die IHK für München und Oberbayern hat laut heutiger Mitteilung im vergangenen Jahr insgesamt 438 neue Ausbildungs-Verträge im Kreis Pfaffenhofen registriert. Damit starteten hier, so heißt es weiter, rund vier Prozent mehr Azubis in einem der IHK-zugehörigen Ausbildungs-Betriebe als im Vorjahr. Auf dem ersten Platz der beliebtesten IHK-Ausbildungs-Berufe im Landkreis stand den Angaben zufolge bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büro-Management – gefolgt von der Industrie-Kauffrau und der Verkäuferin. Bei den jungen Männern führte der Elektroniker für Betriebstechnik das Feld an; im Ranking folgen der Fluggerät-Mechaniker und die Fachkraft für Lager-Logistik.
"Die Berufs-Ausbildung mit ihren ausgezeichneten beruflichen Perspektiven hat erneut viele Jugendliche überzeugt", sagt Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen. Nach Worten des Unternehmers aus Wolnzach bleibt die duale Berufs-Ausbildung für Schülerinnen und Schüler wie auch für die hiesigen Ausbildungs-Betriebe weiterhin hochattraktiv. "Auch 2024 haben sich wieder vier von zehn Jugendlichen nach dem Schulabschluss für diesen Karriereweg entschieden", verdeutlicht Kastner. Seiner Meinung nach setzen die Betriebe mit Blick auf die größer werdende Fachkräfte- und Arbeitskräfte-Lücke, die die "Babyboomer" nach ihrem Wechsel in den Ruhestand verursachen, ungebrochen stark auf die Ausbildung.
"Nur so können sie sich ihren Fachkräften-Nchwuchs sichern und offene Stellen bestmöglich nachbesetzen", findet Kastner. "Ausbildung ist und bleibt das beste Mittel gegen den Fachkräfte-Mangel", proklamiert er. Allerdings konnten laut IHK-Angaben auch im vergangenen Jahr viele heimische IHK-Ausbildungs-Betriebe nicht alle ihre Ausbildungsplätze vergeben. Unter Berufung auf eine Auswertung der Agentur für Arbeit erklärt die IHK, dass im Landkreis Pfaffenhofen über alle Ausbildungs-Bereiche hinweg rund 160 Lehrstellen unbesetzt geblieben seien. Angesichts dieser Situation würden für die ausbildenden Unternehmen in der Region auch Bewerbungen aus dem Ausland zunehmend wichtiger.
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"Als angehender Fachkräfte-Nachwuchs können Azubis mit ausländischem Pass helfen, den wachsenden Fachkräfte-Mangel zumindest teilweise abzumildern", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der IHK für München und Oberbayern. Von den eingangs genannten 438 jungen Leuten, die im vergangenen Jahr im Landkreis Pfaffenhofen eine Ausbildung in einem IHK-Beruf begonnen haben, besitzen laut IHK fast zehn Prozent keine deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den Azubis mit ausländischem Pass seien beispielsweise junge Erwachsene aus Marokko und Vietnam sowie aus der Ukraine.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung leistet nach Dafürhalten der Industrie- und Handelskammer auch das im Jahr 2023 verabschiedete Fachkräfte-Einwanderungs-Gesetz. Die IHK verweist in diesem Zusammenhang auf die "starke integrative Kraft der beruflichen Ausbildung". Nach aktuellem Stand bilden 206 IHK-zugehörige Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm aus. Insgesamt gebe es oberbayernweit mehr als 200 IHK-Ausbildungs-Berufe. Rund 60 Prozent aller dualen Berufs-Ausbildungs-Verträge werden im IHK-Bereich abgeschlossen.