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Anteil an der Gesamt-Bevölkerung bei 14 Prozent. Die meisten stammen aus Rumänien, der Ukraine, der Türkei und aus Polen. Im vergangenen Jahr sieben Ausweisungs-Verfügungen wegen schwerer Straftaten und 37 Abschiebungen.

(ty) Zum Ende des vergangenen Jahres haben im Kreis Pfaffenhofen insgesamt 18 542 ausländische Menschen  aus 135 verschiedenen Nationen gelebt. Das wurde am heutigen Montag aus dem Landratsamt mitgeteilt. Zum Vergleich: Ein Jahr davor waren 18 956 ausländische Personen aus 132 Nationen im Landkreis registriert. "Die Ausländer-Quote ist im Vergleich zum Vorjahr stabil bei rund 14 Prozent geblieben", heißt es aus der Kreis-Behörde. Die Zahl der Einbürgerungen hat sich im vergangenen Jahr von 310 auf 505 deutlich erhöht. Aufgrund schwerer Straftaten wurden sieben Ausweisungs-Verfügungen erlassen; 37 Personen wurden in Zusammenarbeit mit der zentralen Ausländer-Behörde der Regierung von Oberbayern abgeschoben.

Die meisten ausländischen Personen, die zum jüngsten Jahreswechsel im Landkreis Pfaffenhofen registriert waren, stammen aus folgenden Nationen:

  • Rumänien: 2201 Personen, 11,87 Prozent
  • Ukraine: 1705 Personen, 9,20 Prozent
  • Türkei: 1641 Personen, 8,85 Prozent
  • Polen: 1584 Personen, 8,54 Prozent
  • Bulgarien: 1299 Personen, 7,01 Prozent
  • Kroatien: 1020 Personen, 5,50 Prozent
  • Kosovo: 996 Personen, 5,37 Prozent
  • Ungarn: 836 Personen, 4,51 Prozent
  • Afghanistan: 680 Personen, 3,67 Prozent
  • Italien: 661 Personen, 3,56 Prozent

Beim Ausländeramt des Landkreises sind laut heutiger Mitteilung im vergangenen Jahr insgesamt 717 Anträge auf Einbürgerung gestellt worden (Vorjahr: 425); das bedeutet einen Anstieg um 292 Anträge oder rund 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eingebürgert worden seien im vergangenen Jahr insgesamt 505 Personen (Vorjahr: 310) – die meisten davon waren kosovarische Staatsangehörige. Auf dem zweiten Platz rangieren ehemalige türkische Staatsangehörige, gefolgt von Rumänen, Syrern, Afghanen und Ukrainern.

"Am 27. Juni 2024 trat das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeits-Gesetzes in Kraft", erklärt das Ausländeramt weiter. Wesentlich verändert habe sich dabei die für eine Einbürgerung erforderliche Aufenthaltszeit, welche von acht Jahre auf fünf Jahre herabgesetzt worden sei. Zudem werde seitdem die generelle Mehrstaatigkeit angenommen. "Das bedeutet, dass bei einer Einbürgerung eine Entlassung aus der bisherigen Staatsangehörigkeit nicht mehr erforderlich ist." Entsprechend hoch sind seither laut Martin Graf, Leiter des hiesigen Ausländeramts, die Nachfragen. Der Beratungsaufwand und die Zeiten für intensive Vorgespräche seien daher im vergangenen Jahr deutlich angestiegen.
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Vom Ausländeramt des Landkreises wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2008 elektronische Aufenthaltstitel erteilt sowie 276 Passersatz-Dokumente ausgestellt. Zudem wurden 456 Visums-Anträge im so genannten Beteiligungs-Verfahren der deutschen Auslands-Vertretungen bearbeitet. 

Nach dem neu eingeführten Fachkräfte-Einwanderungs-Gesetz seien 58 Beratungs-Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern geführt worden, "wovon in 23 Fällen erfolgreich eine Vereinbarung zur beschleunigten Einreise abgeschlossen werden konnte".

Außerdem mussten den Angaben zufolge in 84 Fällen "aufenthaltsbeendende Maßnahmen" geprüft werden. "Aufgrund schwerer Straftaten wurden in sieben Fällen Ausweisungs-Verfügungen erlassen", heißt es weiter. 

Seit Kriegs-Ausbruch in der Ukraine habe der Kreis Pfaffenhofen insgesamt rund 3100 geflüchtete Personen aus der Ukraine aufgenommen. "Einige davon zogen zwischenzeitlich in andere Teile des Bundesgebietes oder wieder zurück in die Ukraine", erklärt die Behörde. Zum Ende des vergangenen Jahres hielten sich den Angaben zufolge rund 1650 ukrainische Kriegs-Flüchtlinge im Landkreis auf. 

Ein Teil der Kriegs-Flüchtlinge, rund 800 Personen, sei in Privat-Unterkünften untergebracht worden. Der Rest sei auf dezentrale Unterkünfte des Landratsamts verteilt worden. In diesen mittlerweile 109 dezentralen Unterkünften im Landkreis befanden sich zum Ende des vergangenen Jahres rund 1550 Menschen, heißt es weiter. "Darunter fallen Personen im laufenden beziehungsweise mit negativ abgeschlossenem Asyl-Verfahren oder positiv abgeschlossenem Asyl-Verfahren sowie ukrainische Geflüchtete mit einem humanitären Aufenthaltstitel, so genannte Fehlbeleger."

Die im Kreis Pfaffenhofen untergebrachten Personen, bei denen das Asyl-Verfahren noch läuft beziehungsweise negativ abgeschlossen wurde, stammen laut Behörden-Mitteilung hauptsächlich aus Afghanistan, Türkei, Syrien und Nigeria. Gemäß aktueller Rechtslage erteile die hiesige Ausländer-Behörde grundsätzlich ab dem dritten Monat des gestatteten Aufenthalts im Bundesgebiet die Zustimmung zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Die Beschäftigungs-Quote bei diesem Personenkreis liege bei knapp einem Drittel.

"Die Rückführung in die jeweiligen Heimatländer wird oftmals durch die fehlende Mitwirkung von Seiten der Betroffenen sowie teilweise deren Herkunfts-Staaten erschwert", so das Landratsamt. Aus dem Kreis Pfaffenhofen seien in Zusammenarbeit mit der zentralen Ausländer-Behörde bei der Regierung von Oberbayern im vergangenen Jahr insgesamt 37 Personen abgeschoben worden (Vorjahr: 30). Weitere 228 Personen, die im Landkreis untergebracht waren, haben den Angaben zufolge freiwillig das Bundesgebiet dauerhaft verlassen (Vorjahr: 128).

Aufgrund des hohen Zugangs-Geschehens bei der Zuwanderung von Asyl-Suchenden sowie von Kriegs-Flüchtlingen aus der Ukraine habe das Ausländeramt in den vergangenen Jahren viele zusätzliche dezentrale Unterkünfte eröffnen müssen. Durch die große Mithilfe aus der Bevölkerung sowie durch die intensive Akquise von Wohnraum, begleitet von der Errichtung von Wohncontainer-Unterkünften, habe im Landkreis Pfaffenhofen auf eine Belegung von Turnhallen verzichtet werden können. "Dies ist bei weitem nicht allen Kreisverwaltungs-Behörden in Bayern gelungen", betont Martin Graf.

Das Ausländeramt sei auch weiterhin auf der Suche nach geeignetem Wohnraum; Informationen dazu gebe es auf der Internet-Seite des Landratsamts unter diesem Link.


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