Nach dem Vorfall im Kreis Freising wurde der davonfahrende 67-Jährige von der Polizei im Kreis Pfaffenhofen gestellt und musste bezahlen.
(ty) Zu einem folgenreichen Zwischenfall ist es am gestrigen Vormittag auf der A9 im Landkreis Freising gekommen. Ein 67 Jahre alter Pkw-Lenker aus Polen, der auf der linken Spur in Richtung Norden unterwegs war, verlor gegen 10.30 Uhr auf Höhe von Fahrenzhausen die auf seinem Mercedes angebrachte Dach-Box. Deren Inhalt – Skier und Skischuhe – verteilten sich laut Polizei auf der Autobahn. Die Bilanz: Mehrere Kollisionen und demolierte Fahrzeuge sowie zwei Verletzte. Aber der Reihe nach.
Wegen der Gegenstände auf der Fahrbahn mussten mehrere Pkw-Lenker stark bremsen. Ein 55-Jähriger aus dem Kreis Schwandorf, der mit einem BMW auf der A9 in Richtung Norden fuhr, sowie ein 46 Jahre alter Skoda-Lenker aus dem Landkreis München konnten nach Angaben der Polizei ihre Wagen noch rechtzeitig zum Stillstand bringen, ohne einen Unfall zu bauen. Dann aber schepperte es.
"Eine 58-jährige Münchnerin konnte mit einem blauen Audi nicht mehr rechtzeitig bremsen und schob den Skoda und auf den BMW auf – dieser prallte gegen die Dach-Box, wodurch sich das Dach löste und auf die Gegenfahrbahn flog. Ein grauer Kia, der gerade die A9 in Richtung München befuhr, wurde dadurch leicht beschädigt."
Die 58-jährige Audi-Fahrerin habe leichte Verletzungen erlitten. Sie sei vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus nach München gebracht worden. Der ebenfalls leicht verletzte BMW-Lenker habe sich selbstständig zu einem Arzt begeben wollen. Der Audi und der BMW waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Insgesamt wurde der Sachschaden von der Polizei auf 15 000 Euro geschätzt.
Der 67-jährige Pole habe nach dem Verlieren seiner Dachbox in einer zirka 500 Meter entfernten Pannenbucht angehalten. Dort habe er ungefähr 15 Minuten gewartet, dann aber seine Fahrt fortgesetzt. Von Streifenbeamten der Verkehrspolizei-Inspektion aus Freising sei der Mann schließlich kurz vor der Rast-Anlage Holledau im Landkreis Pfaffenhofen gestellt worden. Erst nach der Bezahlung einer finanziellen Sicherheits-Leistung habe er seine Tour fortsetzen dürfen.
An der Unfallstelle bei Fahrenzhausen waren nach offiziellen Angaben neben den Streifenbeamten, zwei Rettungswagen und einem Notarzt auch etliche Feuerwehrleute aus Eching im Einsatz. Die Autobahn-Meisterei München-Nord sei zur Absicherung vor Ort gewesen. Zur Fahrbahn-Reinigung sei – wegen einer größeren Ölspur – eine Firma angefordert worden. Zwei der drei A9-Spuren in Richtung Norden seien wegen der polizeilichen Unfall-Aufnahme und der Reinigungs-Maßnahmen bis gegen 14 Uhr gesperrt gewesen.