Sie findet laut Gesundheitsamt künftig ein Jahr früher statt, es gibt aber weitere Neuerungen. Wir fassen zusammen, wie sie abläuft und was Eltern außerdem wissen sollten.
(ty) Ab diesem Sommer wird im Kreis Pfaffenhofen das Konzept der so genannten Schul-Eingangs-Untersuchung (SEU) umgestellt und eine "reformierte Schuleingangs-Untersuchung" (rSEU) eingeführt. Das wurde aus dem Landratsamt beziehungsweise Gesundheitsamt mitgeteilt. "Um den Übergang vom Kindergarten zur Schule optimal zu gestalten", finde die Schul-Eingangs-Untersuchung künftig ein Jahr früher statt, so die Behörde. Die Kinder seien dann zwischen vier und fünf Jahre alt. "Alle Test-Bereiche sind an das jüngere Alter der Kinder angepasst", wird versichert. "Am Einschulungs-Zeitpunkt und dem Einschulungs-Alter ändert sich nichts." Wir fassen nachfolgend zusammen, welche Neuerungen es bei der SEU gibt, wie sie abläuft und was Eltern sonst noch wissen sollten.
Im Team des Fachbereichs für "Kinder- und Jugend-Gesundheit" beim Gesundheitsamt von Pfaffenhofen seien derzeit sechs Sozialmedizin-Fachkräfte tätig. Ihr Hauptaufgabengebiet umfasse die Schul-Eingangs-Untersuchungen sowie die Überprüfung von Impf-Büchern in den sechsten Klassen der Schulen. Die Schul-Eingangs-Untersuchung dient nach Angaben der Behörde der Gesundheits-Vorsorge und ist für alle Kinder kostenlos.
Ziel der SEU sei es, festzustellen, ob ein Kind gesundheitlich in der Lage sei, den Anforderungen des Schul-Alltags gerecht zu werden. In Bayern sei die Schul-Eingangs-Untersuchung gesetzlich vorgeschrieben. "Alle Kinder mit Wohnsitz im Landkreis Pfaffenhofen müssen in den zwei Jahren vor der Einschulung an der SEU teilnehmen. Hierzu laden wir die Familien schriftlich ein", erläutert Heidi Wiedemann als Leiterin der Fachkräfte für Sozialmedizin am hiesigen Gesundheitsamt.
Die SEU besteht laut Schilderung der Behörde aus einem allgemeinen Screening und – bei Bedarf – aus einer zusätzlichen schulärztlichen Untersuchung. Bei dem Screening werden den Angaben des Gesundheitsamts zufolge unter anderem die körperliche Entwicklung, die Impf-Dokumentation sowie die Seh- und Hörfähigkeit des Kindes überprüft. Ebenfalls enthalten seien ein Sprach- und Motorik-Screening sowie eine Impf-Beratung.
"Es ist uns wichtig, dass jedes Kind in neutralen und gleichen Rahmenbedingungen untersucht wird", sagt Wiedemann. "Diese Voraussetzungen bieten wir in unseren Räumlichkeiten." Nach der Schul-Eingangs-Untersuchung bekämen die Eltern eine Teilnahme-Bescheinigung, die sie dann bei der Einschulung vorlegen müssten.
Zu den Neuerungen in Zusammenhang mit der "reformierte Schuleingangs-Untersuchung" gehört den Angaben zufolge eine Erweiterung des Untersuchungs-Umfangs – beispielsweise auf motorische Fähigkeiten wie Gehen oder Hüpfen sowie "grundlegende visuelle Verarbeitungs-Fähigkeiten". Dabei werde künftig überprüft, ob das Kind die Techniken des Rechnens erwerben könne und ob es fähig sei, Gesehenes richtig zu verarbeiten.
"Wir wollen mit der reformierte Schuleingangs-Untersuchung möglichst frühzeitig Entwicklungs-Verzögerungen oder körperliche Einschränkungen erkennen und familiäre oder professionelle Förderung anregen", so Wiedemann. Bei einem auffälligen Untersuchungs-Ergebnis könne somit länger vor Schul-Eintritt eine gezielte Förderung stattfinden, verdeutlicht sie. Dies könne den betroffenen Kindern und Familien den Start ins Schulleben erleichtern.
"Bei der reformierte Schuleingangs-Untersuchung geht es darum, im Bedarfsfall Hilfen zu mobilisieren, und nicht um eine Prüfung zu bestehen", stellt Wiedemann klar. Durch die flächendeckende Einführung der reformierten Schul-Eingangs-Untersuchung soll laut Gesundheitsamt zudem erreicht werden, dass alle Kinder im Freistaat eine möglichst gleich gute Chance auf einen erfolgreichen Schulstart haben.
Die schriftlichen Einladungen zur reformierte Schuleingangs-Untersuchung sowie weiterführende Informationen erhalten die Eltern rechtzeitig, versichert die Behörde. Im Anschluss könnten sie bequem und eigenständig einen Termin zur "rSEU" über ein Online-Terminvergabe-System buchen, das von der Europäischen Union (EU) finanziert werde.