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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Im diesjährigen März sind Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten gekommen. Das Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und viel zu trocken, wodurch die Waldbrand-Gefahr bereits früh im Jahr deutlich anstieg. Zudem lag die Bodenfeuchte in den oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise bis zu 20 Prozent unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die Grundwasser-Speicher aufgefüllt. Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruck-Wetterlagen. An 20 Tagen im März wurde eine hochdruck-geprägte Wetterlage klassifiziert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Das Temperatur-Mittel in der Bundesrepublik lag im zu Ende gegangenen März laut DWD-Erkenntnissen bei 6,1 Grad Celsius und damit um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode von 1961 bis 1990, für die 3,5 Grad zu Buche stehen. Auch der Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode von 1991 bis 2020 mit einem Mittel von 4,6 Grad ergibt immer noch ein Überschuss von immerhin 1,5 Grad.

Zwar gab es nach DWD-Angaben verbreitet an zehn bis 20 Tagen Nachtfrost, aber durch die sehr milden Tages-Höchsttemperaturen und damit stark ausgeprägten Tagesgängen, reichte es dennoch für einen deutlich zu milden Monat. Besonders frühsommerlich war es am 21. März mit 24,0 Grad in Rheinstetten (Oberrheingraben). Die dicke Winterjacke benötigte man am Morgen des 18. März in Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge), als mit minus 11,2 Grad deutschlandweit das diesjährige März-Minimum gemessen wurde.

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Gerade einmal 19 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten heuer im März in den Niederschlags-Messbechern. Gegenüber den Referenz-Perioden von 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 mit jeweils 57 l/m² war es also fast 70 Prozent trockener – "damit gehörte der vergangene März zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881", erklärt der DWD. Insbesondere im Norden und Nordosten des Landes fielen in der Fläche nur um die neun Liter auf den Quadratmeter, wodurch der Oberboden besonders stark austrocknen konnte. Weitere Informationen findet man auch im Bodenfeuchte-Viewer des DWD unter diesem Link.

Verantwortlich für die ausgeprägte Trockenheit, die in einigen Regionen bereits seit Anfang beziehungsweise Mitte Februar andauerte, waren dem DWD zufolge Hochdruck-Gebiete, die sich immer wieder über Mitteleuropa oder in der näheren Umgebung festsetzten. Besonders zu Beginn der dritten März-Dekade gab es in der Mitte und im Süden der Bundesrepublik bereits die ersten Gewitter mit sommerlichem Charakter. Laut Radar-Auswertungen fielen lokal 20 bis 40, punktuell auch um 50 l/m² in wenigen Stunden. Die höchste Tages-Niederschlag-Summe, die an einer Wetter-Station gemessen wurde, datiert vom 29. März mit 44,9 l/m² in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land in Bayern.

Vielen Besitzern von Photovoltaik-Anlagen dürfte der diesjährige März ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denn am Ende des Monats standen laut DWD nämlich 199 Sonnen-Stunden in den Büchern. So viele Sonnen-Stunden seien statistisch normalerweise nur in den Sommer-Monaten zu erwarten, so die Experten. Bisheriger Spitzenreiter ist mit 235 Sonnen-Stunden der März des Jahres 2022. Das Soll von 111 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990 wurde im diesjährigen März um mehr als 75 Prozent überschritten.

Auch im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020, für die 127 Stunden zu Buche stehen, zeigte sich noch ein Überschuss von über 50 Prozent. "Es ist allgemein zu erkennen, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der März flächendeckend immer sonniger wurde", so der DWD. Dieses Jahr waren für die außergewöhnlich sonnige Witterung die Hochdruck-Gebiete "Ingeborg", "Juma", "Konstantina", "Liora" und "Manuela" verantwortlich. Am geringsten fiel das Überangebot im Süden des Landes aus, da sich dort immer wieder Wolkenfelder, die zu Tiefdruck-Gebieten über Südwest- und Südeuropa gehörten, bemerkbar machten.

In Bayern fiel im zu Ende gegangenen März mit 35 Litern auf den Quadratmeter deutschlandweit am meisten Niederschlag. Dieser konzentrierte sich nach Angaben der Experten vom DWD auf die Zeiträume um die Monatsmitte herum und zum Monatsende, als bevorzugt südlich der Donau nochmals größere Mengen zusammenkamen. Dennoch zeigte der Vergleich mit dem vieljährigen Mittel von 62 l/m² auch hier ein bayernweites Defizit von etwa 45 Prozent.

Die höchste deutschlandweite Tagessumme wurde – wie bereits erwähnt – mit 44,9 Litern pro Quadratmeter am 29. März in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land gemessen. Im Mittel betrug die Temperatur im Freistaat im März heuer 5,6 Grad. Zwar schien die Sonne mit 182 Stunden im Südosten viel mehr als normalerweise (119 Stunden), im Länder-Vergleich bedeutete dies jedoch bundesweit lediglich den vorletzten Platz. 


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