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Laut Studie klettert hier die Zahl der unbesetzten Stellen wohl binnen drei Jahren von 9000 auf 11.000 und der jährliche Wertschöpfungs-Verlust erreicht dann 920 Millionen Euro.

(ty) Den Unternehmen in der Region 10 – also in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie in der Stadt Ingolstadt – fehlen laut aktueller Mitteilung der Industrie- und Handelskammer (IHK) immer mehr Arbeitskräfte. Nach Erkenntnissen der IHK für München und Oberbayern dürfte die Zahl der in der hiesigen Region unbesetzten Stellen bis zum Jahr 2028 von derzeit 9000 auf 11 000 klettern – wobei für viele Stellen gar keine Aussicht auf Besetzung bestehe. "Der durch Arbeitskräfte-Mangel verursachte jährliche Wertschöpfungs-Verlust in der Region würde dann 920 Millionen Euro erreichen", heißt es weiter.

Dies gehe aus dem neuen IHK-"Arbeitsmarkt-Radar" für Bayern hervor, den das "Institut der deutschen Wirtschaft" (IW) in Köln im Auftrag der IHK für München und Oberbayern erstellt habe. Besonders brisant ist laut IHK, "dass bereits jetzt bei über der Hälfte aller offenen Stellen gar keine Aussicht auf eine Besetzung besteht, da es schlicht keine passend qualifizierten Bewerber für sie am Arbeitsmarkt gibt". Diese Potenzial-Lücke nehme bis zum Jahr 2028 ebenfalls zu – sie belaufe sich dann auf rund 7000 Arbeitskräfte. "Der Personal-Mangel verschärft sich, obwohl die Studien-Autoren von einer fortlaufend hohen Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland sowie einer steigenden Erwerbsbeteiligung der heimischen Bevölkerung ausgehen", erklärt die IHK.

"Der Arbeitskräfte-Mangel bleibt trotz Wirtschaftskrise ein Dauerbrenner", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Für Betriebe in besonders betroffenen Branchen kann er seinen Worten zufolge zur Existenzfrage werden, zumindest aber zu teilweise gravierenden Anpassungen im Service-Angebot führen.  "Das heißt konkret etwa mehr Schließtage in der Gastronomie, ausgedünnte Fahrpläne bei Bussen und Bahnen, längere Wartezeiten bei qualifizierten Handwerkern und Werkstätten, beim Arzt und im Krankenhaus, wachsende Betreuungs-Lücken für Kinder und Senioren", so Gößl.

"Die Unternehmen brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen zur Förderung von Beschäftigung", fordert der IHK-Funktionär. "Alle vorhandenen Potenziale müssen ausgeschöpft werden." Dazu gehören nach seinem Dafürhalten mehr Anreize zur Arbeitsaufnahme und Qualifizierungen für Erwerbslose sowie eine höhere Erwerbsbeteiligung von Älteren und Frauen, etwa durch lohnsteuerliche Anreize und eine Anpassung des Renten-Eintritts-Alters an die steigende Lebenserwartung. Er weist in diesem Zusammenhang mit Nachdruck darauf hin, dass die Zuwanderung eine immer größere Rolle für den Beschäftigungs-Aufbau spiele.

Im Jahr 2028 wird es nach Angaben der IHK in der Region 10 laut der genannten Studie rund 6000 offene Stellen auf dem Qualifikations-Niveau "Fachkraft" geben. Dabei handele es sich beispielsweise um Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Auf dem Qualifikations-Niveau "Spezialist", das seien zum Beispiel Meister, Fachwirte und Bachelor-Absolventen, blieben der Studio zufolge knapp 2000 Jobs unbesetzt. Auf dem Niveau "Experte" – akademische Abschlüsse wie Master oder Staatsexamen – wären demnach ebenfalls 1200 Stellen frei. Auch bei Helfern wären 1600 Stellen unbesetzt.

Bei den einzelnen Berufen werde es laut der IW-Prognose bis 2028 die größten Lücken bei den Fachkräften im Verkauf (500 offene Stellen) geben, gefolgt von den Fachkräften in der Lagerwirtschaft (350), den Fachkräften für Elektrik (300), den Fachkräften im Büro (250) und den Helfern in der Gastronomie (250). "Vorausgesetzt die positiven Trends in der Arbeitsbeteiligung, insbesondere von Älteren, von Frauen und durch Zuwanderung, bleiben erhalten, könnte die Zahl der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten in der Region bis 2028 dennoch von derzeit 220 000 auf 223 500 steigen", so die IHK. Der "Arbeitsmarkt-Radar" der IHK ist unter diesem Link als Bericht und als Online-Tool verfügbar.


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