In der Region sind aktuell 6053 Menschen ohne Job – das sind sechs Prozent mehr als zum Vorjahres-Zeitpunkt. Sorge bereitet die hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsstellen
(ty) Keine Überraschungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt: „Der häufig Ende Juli zu verzeichnende Anstieg der Arbeitslosigkeit – der so genannte Sommerberg – ist auch heuer eingetreten. Bedingt durch Schul- und Ausbildungsende stieg beim Personenkreis der Jugendlichen unter 25 Jahre die Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich um gut ein Viertel auf 730 an, was eine leichte Zunahme der Gesamtquote auf 2,3 Prozent bewirkt“, berichtet Manfred Jäger, seit Anfang des Monats neuer Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt. „Diese Entwicklung ist erfahrungsgemäß vorübergehend und wird sich nach Ende der Ferien- und Urlaubszeit relativieren“, kommentiert er die aktuelle Entwicklung. Zum Schuljahresende waren in der Region 6053 Menschen arbeitslos gemeldet; das sind 184 mehr als vor Monatsfrist. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Anstieg 338 Personen oder knapp sechs Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt in der Region bei 2,3 Prozent – im Vormonat und Vorjahr betrug sie 2,2 Prozent.
„Infolge der beginnenden Sommerpause haben sich auch die Einstellungsaktivitäten der Betriebe verlangsamt. Sowohl beim Zugang als auch beim Bestand an gemeldeten offenen Stellen sind im Vormonats- und Vorjahresvergleich Rückgänge zu verzeichnen“, so Jäger. Insbesondere im Handel und Verkauf, am Bau, im vVerarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen und in der Zeitarbeit würden aktuell Kräfte gesucht.
Etwas Sorge bereitet dem Agenturchef die hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen: „Die Schere klafft zunehmend auseinander“, betont er. „Gut 1400 Lehrstellen stehen nur noch knapp 600 Bewerber gegenüber. Zum beginnenden Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt bieten sich deshalb für noch nicht fündig Gewordene gute Erfolgschancen.“ Lehrstellen gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur insbesondere im Verkauf und Einzelhandel, aber auch das Handwerk und die Gastronomie bieten ein breites Spektrum an freien Plätzen.
Der Arbeitsmarkt für Ingolstadt und die Landkreise:
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Juli geringfügig erhöht. Sie stieg um 21 Personen auf 2623. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 183 Arbeitslose mehr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (Vormonat: 3,5 Prozent, Vorjahr: 3,4 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1238 unbesetzte Stellen, das sind 95 weniger als im Vormonat.
Auch im Landkreis Pfaffenhofen ist der Beginn der Urlaubs- und Ferienzeit spürbar. Die Arbeitslosigkeit hat sich im Vormonatsvergleich um 77 Personen auf 1393 erhöht. Gegenüber dem Juli des vergangenen Jahres bedeutet dies eine Zunahme um 57 arbeitslose Menschen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,0 Prozent (Vormonat: 1,9, Vorjahr: 2,0). Das Arbeitsplatzangebot bewegt sich mit 587 offenen Stellen leicht über dem Juni-Niveau (583).
Im Kreis Eichstätt stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ebenfalls leicht an: 897 – und damit 43 mehr als im Vormonat – waren Ende Juli auf Beschäftigungssuche. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Zunahme um 59 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt 1,3 Prozent (Vormonat: 1,2, Vorjahr: 1,2). 603 Arbeitsstellen – zwölf weniger als im Juni – sind aktuell als vakant gemeldet.
Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist ebenfalls eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 1140 Personen – das sind 43 mehr als einen Monat zuvor – sind hier momentan arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Zunahme um 39 Personen. Die Arbeitslosenquote mit 2,1 Prozent blieb gegenüber Juni gleich – und auch im Jahr zuvor lag sie bei 2,1 Prozent. Das Beschäftigungsangebot hat nochmals zugenommen: 429 offene Stellen (Vormonat: 388) waren den Arbeitsvermittlern Ende Juli gemeldet.