Besichtigungen auf eigene Faust möglich, kostenloser Entdecker-Bogen für Familien, Klamotten-Anprobe, Aktiv-Stationen, Experten-Führungen.
(ty) Für die Gäste der imposanten Burg Prunn bei Riedenburg im Altmühltal hat die bayerische Schlösser-Verwaltung an diesem Sonntag, 20. Juli, wieder ein besonderes Angebot. Unter dem Titel "Offene Burg ganz ritterlich" erhalten Besucherinnen und Besucher im Zuge der beliebten Veranstaltungs-Reihe erneut die Möglichkeit, das Denkmal zwischen 9 Uhr und 18 Uhr auf eigene Faust zu erkunden – ansonsten können die Gemäuer nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Für Familien stehe zudem wieder ein kostenloser Entdecker-Bogen zur Verfügung. Doch das ist noch nicht alles, was auf dem Programm steht.
Passend zum Tages-Motto erzählt der Ankündigung der Schlösser-Verwaltung zufolge Werner Reichel alias Ritter Wernher von Prunn und Laaber gemeinsam mit seiner Gattin "Lucia von Prunn und Laber" zwischen 11 und 17 Uhr Wissenswertes über das Leben im Mittelalter. Aktiv-Stationen laden vor allem Familien ab 11 Uhr zum Mitmachen ein; im Raum zum Thema "Kleidung im Mittelalter" könne man beispielsweise Rüstungsteile und andere Kleidungsstücke anprobieren. Um 11 Uhr und 14 Uhr gebe es zudem Experten-Führungen mit Bestattungs-Beraterin und Trauer-Rednerin Felicitas Wollschläger zum Thema "Bestattungen im Wandel – Vom Mittelalter bis heute".
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Offene Burg" statt, die von April bis November an jedem dritten Sonntag im Monat die Besucherinnen und Besucher jeden Alters zum Erkunden von Burg Prunn einlädt. Die nächsten Termine: 17. August, 21. September, 19. Oktober und 16. November. Die Veranstaltungen finden unter verschiedenen Mottos statt und bieten Einblicke in die Lebenswelt des Mittelalters. Erwachsene benötigen nach Angaben der Schlösser-Verwaltung eine Eintrittskarte, für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren ist der Eintritt frei. Für das offene Angebot ist laut Veranstalter keine Anmeldung notwendig. Letzter Einlass ist um 17 Uhr.
Der beeindruckende historische Komplex, der stolz über dem Altmühltal thront, gilt als Idealbild einer Ritterburg und als eine der am besten erhaltenen Ritterburgen in Deutschland. Die Herren von Prunn waren erstmals anno 1037 urkundlich erwähnt worden. "Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert herrschten hier die mächtigen Adelsfamilien der Laaber und Fraunberger", erklärt die bayerische Schlösser-Verwaltung. Der Burgbau selbst, mit dem wuchtigen Bergfried, reiche in die mittelalterliche Blütezeit der Kelheimer Region um 1200 zurück. Unter der Herrschaft der Fraunberger erlebte die Anlage später, ab dem 14. Jahrhundert, seine zweite Ausbau-Phase. Aus dem Spätmittelalter stammen auch die erhaltenen Wandmalereien im ehemaligen Herrschafts-Zimmer.
Interessant ist auch: Diese Burg ist obendrein bekannt als Fundort des so genannten "Prunner Codex". Dieser überliefert in mittelhochdeutscher Sprache das weltberühmte Nibelungenlied. Ein Ausstellungs-Rundgang verbindet die Geschichte der Burg sowie ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit den unterschiedlichen Facetten des Nibelungenlieds. Dabei erfährt man dann auch viel Spannendes zu den Themen Jagd, Kleidung, Recht und Turnierwesen sowie über einstige Festlichkeiten. Weitere Informationen findet man auf www.burg-prunn.de. Einen virtuellen Rundgang gibt es unter diesem Link