Der Pkw-Lenker (33) fiel am Folgetag erneut auf. Richter ordnete Unterbringung in Psychiatrie an. Ermittlungen zu den Geschehnissen laufen.
(ty) Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Olching (Kreis Fürstenfeldbruck), bei dem am Donnerstag vergangener Woche ein 57 Jahre alter Fußgänger auf einem Geh- und Radweg frontal vom Pkw eines 33-Jährigen erfasst worden und ums Leben gekommen ist, gibt es laut Polizeipräsidium Oberbayern-Nord neue Erkenntnisse. Der Zusammenstoß "wurde offenbar bewusst herbeigeführt", wurde diese Woche gemeldet. Es bestehe der Verdacht auf ein vorsätzliches Tötungs-Delikt. Zudem sei der 33-Jährige am Tag nach dem tödlichen Unfall "erneut auffällig" geworden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei der im Kreis Dachau wohnende Kroate einem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser habe die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet.
Der Unfall ereignete sich den Angaben zufolge am Donnerstag, 10. Juli, gegen 15.15 Uhr. Der 33-Jährige sei zunächst mit seinem VW-Tiguan auf der Wendelsteinstraße unterwegs gewesen. An einem Übergang zu einem Geh- und Radweg habe er seine Fahrt verbotenerweise fortgesetzt und einen Absperr-Pfosten überfahren. In dem abgesperrten Bereich habe er mit seinem Auto einen 57 Jahre alten Olchinger frontal erfasst. Trotz sofortiger Reanimation durch mehrere Passanten und Anwohner sowie im Weiteren durch Rettungsdienst und Notarzt sei der 57-Jährige seinen schweren Verletzungen noch vor Ort erlegen. "Ein Alkoholtest beim Fahrer des Pkw wurde durchgeführt und ergab keine Auffälligkeiten", so die örtliche Polizeiinspektion.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen sei der 33-Jährige wieder entlassen worden. Sein Führerschein sei sichergestellt worden. "Nach wie vor ist unklar, weshalb der Fahrer in den Geh- und Radweg einfuhr", hatte die hiesige Polizei-Dienststelle am Tag nach dem tödlichen Unfall erklärt. "Der Fahrer muss sich jetzt wegen zahlreicher Verstöße gegen einschlägige Gesetze verantworten." Weiter hieß es: "Die polizeilichen Ermittlungen werden mit hohem Nachdruck sowie enger Einbindung der Staatsanwaltschaft München geführt." Diese Woche wurde nun aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mitgeteilt: "Nach Auswertung der ersten Ermittlungs-Ergebnisse am Folgetag geht die Staatsanwaltschaft München II nunmehr vom Tatverdacht eines vorsätzlichen Tötungs-Deliktes aus."
Zudem sei der 33-Jährige am Freitag, 11. Juli, erneut auffällig geworden: In einem Hotel am Gewerbering in Olching-Geiselbullach habe er gegen 10.30 Uhr missbräuchlich den Feuer-Alarm betätigt, sei gegenüber einer Angestellten verbal ausfällig geworden und habe das Hotel auch nach Aufforderung durch das Personal nicht verlassen wollen. "Im Rahmen des daraufhin anlaufenden Polizei-Einsatzes erhärtete sich der Verdacht, dass der Mann in einem psychischen Ausnahme-Zustand am Vortag absichtlich auf den 57-jährigen Fußgänger aus Olching zugefahren war", heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei der 33-Jährige am vergangenen Wochenende einem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser habe die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Bezüglich der laufenden Ermittlungen hofft die Kripo auf sachdienliche Angaben: "Um den oben beschriebenen Sachverhalt weiter aufklären zu können", bitte die Kriminalpolizei um Zeugen-Hinweise unter der Telefonnummer (0 81 41) 61 20, erklärt das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Insbesondere die Vorkommnisse in dem genannten Hotel sind hierbei von besonderer Bedeutung."