55-Jähriger geriet mit seinem Sattelzug gegen die Leitplanke, der Schaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Zwei Straftaten stehen im Raum.
(ty) Ein 55 Jahre alter Sattelzug-Lenker ist am gestrigen Morgen auf der A9 im Gemeinde-Bereich von Schweitenkirchen offenbar von der Müdigkeit übermannt worden und daraufhin mit seinem Lkw-Gespann gegen die Leitplanke geraten. Dabei entstand nach Angaben der Polizei ein beträchtlicher Sachschaden, der auf insgesamt 20 000 Euro geschätzt wird. Der Ukrainer sei allerdings weitergefahren. Gestellt wurde er schließlich auf einer Rast-Anlage im Kreis Freising. Gegen ihn wird nun strafrechtlich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs infolge körperlicher Mängel sowie wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt.
Wie die Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt heute erklärt, war der Ukrainer mit einem Volvo-Sattelzug auf der A9 in Richtung München unterwegs, als er gegen 6.40 Uhr ungefähr 1,5 Kilometer nach der Rast-Anlage Holledau bei einer Geschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde von der rechten Spur aus immer weiter nach rechts geriet. Mit der rechten Seite des Lkw-Gespanns habe er die Leitplanke gestreift; daraufhin habe er bis zum Stillstand abgebremst. "Bei dem Anstoß an der rechten Leitplanke wurden über zehn Leitplanken-Felder und der Sattelzug an der rechten Seite, von der Beifahrertüre der Zugmaschine bis zum Unterfahrschutz hinten des Aufliegers durchgehend beschädigt", fasst die Polizei zusammen.
Nach knapp vier Minuten habe der 55-Jährige seine Lkw-Tour vom Seitenstreifen aus fortgesetzt. Er sei auf der A9 weitergefahren bis zur Rast-Anlage Fürholzen-West. Dort sei er vom Strecken-Dienst der Autobahn-Meisterei – der auch den Leitplanken-Schaden entdeckt habe – ausfindig gemacht worden. Die Polizei wurde hinzugerufen. Gegenüber den Streifenbeamten habe der Brummi-Lenker angegeben, dass er gegen die Leitplanke geraten sei, nachdem er kurz eingeschlafen sei. Wie die Auswertung des Fahrtenschreibers ergeben habe, "war der 55-Jährige seit dem Vortag um 19.30 Uhr unterwegs und legte bis zum Unfall bei knapp 8,5 Stunden Lenkzeit zirka 640 Kilometer zurück".
Wie ein Sprecher der Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt erklärte, "wurden allerdings nur geringfügige Übertretungen hinsichtlich der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten festgestellt". Die polnische Spedition, für die der Ukrainer tätig sei, sei von dem Unfall in Kenntnis gesetzt worden und habe einen Ersatz-Fahrer organisiert. Bezüglich der im Raum stehenden Straftaten habe der 55-Jährige eine finanzielle Sicherheits-Leistung erbringen müssen. Laut Polizei musste er einen Betrag von 1000 Euro berappen.