Der verwirrte Rentner wusste weder, wo er gerade ist, noch wohin er fahren will und konnte auch seinen Wohnort nicht nennen – nun wird ihm der Führerschein entzogen
(ty) Nach einer unglaublichen Irrfahrt im Kreis Freising wird einem verwirrten 89-Jährigen nun der Führerschein entzogen. Der Rentner war gestern Abend planlos und in Schlangenlinien durch die Gegend gefahren, bremste sein Auto später auf der Autobahn mehrmals bis zum Stillstand ab und konnte dann den Polizisten weder sein Fahrtziel sagen, noch wusste er, wo er gerade ist und wo er wohnt.
Gestern gegen 22 Uhr folgte ein Taxifahrer von Ismaning aus einem 89-jährigen Peugeot-Fahrer, der in Schlangenlinien auf der Ortsverbindungsstraße nach Hallbergmoos unterwegs war. Der Taxler setzte einen Notruf ab und blieb hinter seinem Vordermann, der in den P&R-Parkplatz an der Hallbergmooser S-Bahn-Station einbog, dort für mehrere Minuten umherirrte und dann über die B11 an der Anschlussstelle Freising-Süd auf die A92 Richtung Deggendorf auffuhr. „Dort beschleunigte er auf maximal 60 km/h auf der rechten Spur und bremste sein Auto mehrmals bis zum Stillstand ab“, berichtet ein Polizeisprecher.
Dank der Positionsmeldungen des Taxifahrers hielt eine Streife der Neufahrner Polizei mit Blaulicht hinter dem Senior auf dem Seitenstreifen an, als dieser wieder einen Zwischenstopp auf der Autobahn einlegte. Der betagte, nüchterne Autofahrer konnte den Polizisten weder seinen Wohnort, noch seinen momentanen Standort und auch nicht sein Fahrtziel nennen. „Während des Gesprächs schwankte seine Stimmung und schlug in Wutausbrüche um“, wird berichtet.
Das Auto des 89-Jährigen wies ringsum Kratzer, Dellen und Streifschäden auf. Und eine Recherche im Polizeicomputer ergab, dass der Rentner seit 2011 mehrmals wegen seiner unsicheren Fahrweise auf oberbayerischen Straßen aufgefallen war und mitunter andere Verkehrsteilnehmer gefährdete.
Die Ordnungshüter untersagten dem verwirrten Senioren nicht nur weitere Autofahrten, sondern stellten seinen Pkw „zur Gefahrenabwehr“ sicher und ließen ihn abschleppen. Danach brachten sie den im östlichen Landkreis München wohnenden Mann nach Hause. Die zuständige Führerscheinstelle wurde heute bereits per Fax aufgefordert, dem fahruntüchtigen Rentner auf dem Verwaltungsweg die Fahrerlaubnis zu entziehen.