Die Regierung von Oberbayern will ausländische Pflegekräfte schneller als bisher anerkennen und setzt dazu auch mehr Personal ein
(ty) Die Regierung von Oberbayern will ausländische Pflegekräfte schneller als bisher anerkennen und setzt dazu mehr Personal ein. „Wir brauchen diese Fachkräfte dringend, damit besser auf die sich auch in Oberbayern abzeichnenden Pflegeengpässe reagiert werden kann“, sagt Regierungsvizepräsidentin Maria Els. „Deshalb haben wir hausintern umstrukturiert, um zwei Vollzeitkräfte zusätzlich zu gewinnen und so die nötigen Anerkennungsverfahren zu beschleunigen“, erläutert sie in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. „Damit können wir auch künftig auf Qualifikation, Sprachkenntnisse sowie gesundheitliche Eignung der ausländischen Bewerber achten, die dem Pflegemarkt sehr willkommen sind und schnellstmöglich zur Verfügung stehen sollen.“
Die Antragszahlen ausländischer Pflegekräfte auf Anerkennung ihrer Ausbildung haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht, wie die Regierung von Oberbayern mitteilt. Binnen der letzten fünf Jahre stiegen sie auf das Dreifache: von 212 im Jahr 2008 auf 725 im vergangenen Jahr. „Deswegen kam es bei der Bezirksregierung zu Verzögerungen, in manchen Fällen von mehreren Monaten.“ Um die für Bewerber und Bearbeiter gleichermaßen unbefriedigende Situation zu verbessern, setze die Regierung ab sofort trotz aller Vorgaben zur Personaleinsparung mehr Personal in diesem Bereich ein.
Viele Antragssteller kamen in den vergangenen Jahren aus den ost- und südeuropäischen Staaten. „Außerdem stellen immer mehr Pflegekräfte aus Asien die nötigen Anträge auf Anerkennung ihrer Pflegeausbildung“, heißt es aus München. „Ausbildungen in EWR-Staaten, also im europäischen Wirtschaftsraum, die den rechtlichen Vorgaben entsprechen, führen in der Regel sofort zur Anerkennung.“ Ausbildungen in so genannten Drittstaaten erfordern dagegen häufig Anpassungsmaßnahmen, also eine Kenntnisprüfung oder einen Anpassungslehrgang an einer Berufsfachschule für Krankenpflege.