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Weil es mit Lehrlingen hierzulande eng wird, holt Edeka Südbayern seinen Nachwuchs teilweise aus Spanien

(ty) Wenn einem Edeka in Zukunft spanisch vorkommt, dann hat das einen ganz bestimmten Grund.  Edeka Südbayern begrüßte heute in Gaimersheim nämlich erstmals offiziell 18 spanische Auszubildende. Seit Anfang Juni sind die Jugendlichen von der iberischen Halbinsel in Deutschland und beginnen zusammen mit 224 anderen Auszubildenden ihre Lehre in Deutschland. Es soll eine Chance für die Jugendlichen sein, den schlechten Arbeitsbedingungen in ihrem Heimatland zu entkommen. Und hat noch einen anderen Hintergrund: In Deutschland konnte Edeka Südbayern in diesem Jahr gar nicht so viele Auszubildende rekrutieren, wie Plätze frei gewesen wären. „Vor allem im Frischebereich und in der Produktion fehlen uns die Azubis“, sagt Geschäftsführer Hans Georg Maier.

Seit die Jugendlichen in Deutschland sind, haben sie bereits Deutschkurse absolviert. Doch ihre Sprachkenntnisse sind noch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Eines kennen und verstehen sie aber alle: Als der Werbespot „Supergeil“ läuft, lachen und kichern sie vorher schon. Um sicher zu gehen, dass aber auch der Vortrag bei allen ankommt, begrüßt Maier sie auch auf Spanisch. „Ihr seid ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Firma“, sagt er auf spanisch. 

Um den ausländischen Azubis die Eingewöhnung zu erleichtern, hat man für sie in München ehemalige Büroräume zu Apartments umgebaut. Sie wohnen also alle im selben Gebäude, haben einander als neue Familie. „Uns war wichtig, dass sie nicht in irgendwelche kleinen Dorfmärkte kommen, wo sie niemanden kennen und sie niemand versteht. Vor allem am Anfang ist die Sprachbarriere groß. Wir wollen trotzdem versuchen, dass sich alle wohl fühlen“, erklärte Maier. Schließlich sollen die Azubis auch nach ihrer Lehrzeit in Deutschland bleiben und Edeka als Mitarbeiter erhalten bleiben. Alle 18 arbeiten in einem Marktkauf in Unterföhring. Und in ihrer Münchner Berufsschule hat man eine extra Klasse für sie eingerichtet.

Das Projekt gibt es dieses Jahr zum ersten Mal. Dennoch gibt sich Maier überzeugt und möchte es im ächsten Jahr mit einer neuen Klasse Spanier wiederholen. Dann aber in Augsburg. Die Azubis selbst sind voller Hoffnung: „Ich war in Spanien zwei Jahre lang arbeitslos und habe kein Stipendium für die Uni bekommen können.“

Hans Georg Maier ist überzeugt von seinen Schützlingen. „Spanien hat wirklich Probleme und wir hoffen, so zumindest ein paar Menschen helfen zu können. Außerdem lieben sie Lebensmittel von Natur aus“, sagt er. „Sie müssen nur Einsatz und Begeisterung mitbringen alles andere gibt sich dann.“


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