Der Kreis Pfaffenhofen wird nach Ansicht von Landrat Wolf (CSU) mit der bisherigen Vorgehensweise an seine Grenzen stoßen: Deshalb soll über eine Nutzung der Immelmann-Kaserne Oberstimm gesprochen und die Schließung der Sammelunterkunft Neuburg hinterfragt werden
(ty) Zu den Überlegungen, in der Immelmann-Kaserne in Oberstimm Asylbewerber und Flüchtlinge unterzubringen, hat sich der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) zu Wort gemeldet. „Wir sind bereit, uns an Gesprächen zur Frage einer Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der Max-Immelmann-Kaserne zu beteiligen“, erklärte er heute in einer Pressemitteilung. Allerdings müsse auch die Schließung der Sammelunterkunft in Neuburg hinterfragt werden, betont Wolf. „Es kann nicht sein, dass Neuburg geschlossen wird und Manching-Oberstimm als neue zentrale Sammelunterkunft aufgebaut wird.“
Derzeit sind im Kreis Pfaffenhofen nach Angaben des Landratsamts rund 370 Asylbewerber in 33 Wohnungen untergebracht. Nach einer Prognose der Regierung von Oberbayern sollen es bis zum Jahresende rund 550 sein. „Das Landratsamt ist mit der bisherigen Strategie gut gefahren“, betont Wolf. Diese sei darauf ausgerichtet, die hier ankommenden Menschen dezentral in kleineren Wohneinheiten unterzubringen. „Dies war bisher Dank der großen Solidarität der Bevölkerung und der Bürgermeister sowie Stadt-, Marktgemeinde- und Gemeinderäte einvernehmlich möglich“, so Wolf.
Die Mitarbeiter des Ausländeramts und des Sozialamts haben demnach bisher bei allen Zuweisungen von neu ankommenden Asylbewerbern und Flüchtlingen eine Unterkunft gefunden. „Neben den beauftragten Beschäftigten des Landratsamts und der Kommunen kümmern sich sowohl die Caritas als auch sehr engagierte ehrenamtliche Helferkreise um die Betreuung der hier ankommenden Menschen mit großem und lobenswerten Engagement“, sagt der Landrat.
Wenn der Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen allerdings so weitergehe wie bisher – wovon laut Wolf auszugehen ist –, werden seiner Ansicht nach der Landkreis und die Gemeinden mit der bisherigen Vorgehensweise an ihre Grenzen stoßen. „Wir sind daher bereit, uns an Gesprächen zur Frage einer Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der Max-Immelmann-Kaserne in Manching-Oberstimm zu beteiligen“. Entscheidend ist für den Landrat dabei die Größenordnung der Belegung vor dem Hintergrund eines langfristigen Entwicklungskonzepts für die Kaserne. „Es ist daher sorgfältig zu prüfen, welche Kasernenteile sich zuvorderst für die Unterbringung anbieten und welche anderweitig genutzt werden sollen“, unterstreicht Wolf.
Außerdem geht es, so der Kreischef weiter, auch um eine Abstimmung der betroffenen Landkreise, der betroffenen Gemeinden und der Stadt Ingolstadt. Vor diesem Hintergrund sei insbesondere die Frage zu prüfen, ob die Sammelunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge in Neuburg tatsächlich aufgelöst werden soll. „Vor dem Hintergrund der immer größer werdenden Zuwanderungswelle und der Diskussion zur Nutzung der Max-Immelmann- Kaserne als Gemeinschaftsunterkunft muss die Schließung der Sammelunterkunft in Neuburg hinterfragt werden“, findet Wolf. „Es kann nicht sein, dass Neuburg geschlossen wird und Manching-Oberstimm als neue zentrale Sammelunterkunft aufgebaut wird.“