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Nachfolgende Fahrzeuge verteilten heute früh den nach einem Lkw-Crash bei Freising-Süd ausgelaufenen Sprit auf 1000 Metern: Weitere Unfälle mit zum Teil schwer Verletzten – Zeitweise 15 Kilometer Stau – Einsatzkräfte noch immer mit der Reinigung beschäftigt

(ty) Ein folgenreicher Unfall ereignete sich heute früh auf der A92 bei Freising-Süd. Die Einsatzkräfte arbeiten immer noch mit Hochdruck daran, die Autobahn in diesem Abschnitt Richtung Deggendorf wieder vollständig befahrbar zu machen. Ein Sattelzug hatte sich bei dem Crash den Dieseltank aufgerissen, Hunderte Liter liefen über die gesamte Fahrbahn. Nachfolgende Fahrzeuge verteilten den Sprit über eine Länge von rund einem Kilometer auf der Autobahn, die dadurch spiegelglatt war. Deshalb kam es zu mehreren Folgeunfällen, bei denen mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.

Aber der Reihe nach. Gegen 6.30 Uhr war ein 56-Jähriger aus dem Kreis Rosenheim mit seinem Sattelzug auf der A92 Richtung Deggendorf unterwegs, als es zu dem ersten Unfall kam. Bei Freising-Süd wollte er ausfahren, bremste dabei aber offensichtlich zu stark ab – der leere Sattelzug knickte ein und krachte rechts in die Leitplanke. Dabei wurde der Tank aufgerissen, in dem sich rund 600 Liter Diesel befanden. Einige hundert Liter davon liefen aus und verteilten sich über alle drei Spuren der Autobahn. 

Der ausgelaufene Diesel-Kraftstoff wurde dann durch die nachfolgenden Fahrzeuge auf einer Länge von insgesamt rund 1000 Metern auf der A92 verteilt. „Dadurch war die Fahrbahn rutschig wie eine Eisbahn“, berichtet ein Sprecher der Verkehrspolizei Freising. Einige Fahrzeuge kamen deshalb ins Schleudern – und mehrfach krachte es. 

Gegen 7.10 Uhr, kam es zu einem Folgeunfall mit zwei Sattelzügen und einem Pkw, bei dem drei Personen verletzt wurden: Ein 40-jähriger Münchner war mit seinem Sattelzug auf der glatten Fahrbahn ins Schleudern geraten. Er konnte sein Gespann zwar noch auf dem Seitenstreifen zum Stehen bringen – ein nachfolgender kroatischer Pkw geriet aber ebenfalls ins Schleudern und krachte gegen den linken Unterfahrschutz des Münchner Sattelzugs.

Kurz darauf kam ein 50-Jähriger aus dem Kreis Starnberg mit seinem Sattelzug, der mit Teer beladen war, ins Schleudern und prallte wiederum gegen den kroatischen Pkw. Dabei kippte der Auflieger nach links um und der Teer lief an der Böschung der Autobahn aus. Der 50-Jährige erlitt bei dem Crash schwere Verletzungen. Die beiden männlichen Insassen des kroatischen Pkw im Alter von 63 und 46 Jahren mussten mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die A92 musste in dem betroffenen Abschnitt wegen der glatten Fahrbahn total gesperrt werden. Zur Säuberung sind neben den Feuerwehren aus Pulling und Achering, dem THW Freising und der Autobahnmeisterei auch zwei Spezialkehrmaschinen im Einsatz. Auf Grund der Totalsperre kam es Stauungen von bis zu 15 Kilometern Länge, wie die Polizei berichtet. Gegen 10 Uhr konnte dann zumindest eine Spur wieder freigegeben werden. Derzeit arbeiten die Einsatzkräfte aber noch immer fieberhaft daran, die Autobahn in Richtung Deggendorf wieder vollständig befahrbar zu machen. In einer ersten Schätzung spricht die Polizei von einem Schaden in Höhe von insgesamt rund 100 000 Euro.


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