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Einstimmiges Votum im Ratsgremium: Die Stadt verpflichtet sich, die im Rahmen der Gartenschau entstehenden Parks und Anlagen danach für mindestens 30 Jahre zu erhalten und zu pflegen

(ty/zel) Die Stadt verpflichtet sich, die im Rahmen der Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen 2017“ entstehenden Parks und Anlagen nach der Gartenschau für mindestens 30 Jahre zu erhalten und zu pflegen. Das hat der Stadtrat gestern Abend einstimmig beschlossen. SPD-Fraktionschef Markus Käser sprach von einem „historischen Moment“. Damit sei die dauerhafte Schaffung von öffentlichen Flächen für die Bürger besiegelt. Manfred „Mensch“ Mayer (GfG) lobte das künftige Ausmaß der Grünanlagen und betonte, das werde der Lebensqualität sehr gut tun.

Die Zuschuss-Richtlinien setzen voraus, dass der künftige Eigentümer der Gartenschau-Flächen eine entsprechende Erklärung zur Bewahrung und Pflege abgibt. Denn es würde ja wenig Sinn machen, wenn erst aufwändig und mit viel Geld Grünflächen, Parks und weitere Anlagen entstehen und diese dann nach der Gartenschau wieder platt gemacht werden. Das ist freilich nicht im Sinnes des Erfinders; und deswegen wird eine entsprechende Verpflichtungserklärung eingefordert.

Im Rahmen der Gartenschau erfolgt eine aufwändige und groß angelegte sowie dauerhafte gestalterische Aufwertung des Innenstadtbereichs. Insbesondere werden dabei die Ilminsel, das ehemalige Schlachthof- und Bauhofareal sowie der Sport- und Freizeitpark komplett neu- beziehungsweise umgestaltet.

Und nun ist also offiziell: Die Stadt übernimmt nach der Gartenschau die Flächen von der Gartenschau-GmbH (die hat sie derzeit von der Stadt gepachtet) wieder, damit kommen auf die Kommune jährlich rund 86 500 Euro an Kosten für Pflege und Bewässerung zu. Die Rede ist von einem Zeitraum von mindestens 30 Jahren, für den die Anlagen erhalten bleiben sollen, was unterm Strich ­– für 30 Jahre – knapp 2,6 Millionen Euro an Unterhaltskosten ergibt. Die Pflegekosten seien „jeden Cent wert“, betonte Käser.

Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sprach von einem „Beschluss für Generationen“, nicht nur für 30 Jahre. Denn es ist ja gerade der Sinn einer Gartenschau, dass die entstandenen Parks und Anlagen langfristig erhalten bleiben.  Hier die genannten Areale in der näheren Betrachtung. Wie ist der aktuelle Stand, was ist geplant und was kostet die jeweilige Pflege danach?

1. Die Ilminsel

  • Aktueller Bestand: Einfach strukturierte innerstädtische Grünanlage, welche durch eine sanierungsbedürftige Ufermauer gefasst ist und eine geringe Aufenthaltsqualität aufweist. Vormals war in diesem Bereich ein Imprägnierbetrieb situiert, was nach dessen Aufgabe eine aufwändige Bodensanierung nach sich zog. Mit einfachen Mitteln erfolgte nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme vor zirka 15 Jahren eine visuelle Aufwertung als öffentliche Grünanlage. Der Bereich befindet sich im Eigentum der Stadt Pfaffenhofen.
  • Was ist geplant? Entsprechend dem Ergebnis des landschaftsplanerischen Wettbewerbs erfolgt eine grundlegende Umgestaltung hin zu einer kleinen, zentrumsnahen öffentlichen Parkanlage. Im Zuge der Umgestaltungsmaßnahmen erfolgt zudem ein Rückbau der Ufermauern auf einer Länge von rund 60 Meter, wodurch durch Geländeabstufung zur Ilm hin der Flusslauf zugänglich und erlebbar wird. Ausgeführt und bezahlt wird das von der Gartenschau-GmbH.
  • Und danach? Die Folgekosten zur Pflege der Pflanzflächen inklusive Bewässerung werden pro Jahr auf rund 6600 Euro beziffert. Nach der Gartenschau soll diese öffentliche Parkanlage mit rund 2000 Quadratmeter Rasen sowie 60 Quadratmeter Strauch- und 160 Quadratmeter Staudenfläche als zentrumsnahe Erholungsfläche auf unbeschränkte Zeit erhalten bleiben.

2. Ehemaliges Schlachthof- und Bauhofareal, künftiger „Bürgerpark“

  • Aktueller Bestand: Der Bereich des ehemaligen Schlachthofs westlich der Ilm wird aktuell als geschotterter Behelfsparkplatz genutzt. Im Erscheinungsbild stellt sich diese Fläche als „typische ungepflegte Konversionsfläche“ dar. Zwischen der Ilm und der Joseph-Fraunhofer-Straße im Osten befindet sich derzeit der städtische Bauhof samt Salzhalle, Recyclinghof und Lagerflächen. Bis Ende dieses Jahres wird der Bauhof an seinen neuen Stadtort vor den Toren der Stadt ausgelagert, die bestehenden Gebäude – samt dem Wasserwerk-Gebäude – werden abgebrochen.

  • Was ist geplant? Mit Ausnahme eines zirka 20 Meter tiefen Streifens am südlichen Rand des Gesamtareals, der für wohnbauliche Zwecke vorgesehen ist, wird der gesamte Bereich entsprechend dem Ergebnis des landschaftsplanerischen Wettbewerbs in eine Parkanlage mit Fußwegen, Sitzgelegenheiten, Kinderspielbereich etc. umgestaltet (siehe Grafik). Dabei bestimmen offene Rasenflächen sowie Blumen- und Staudenbeete das Erscheinungsbild. Das zentral an der Ilm gelegene Stauwerk Arlmühle wird von der Stadt als Eigentümer saniert. Mittels einer Fischtreppe wird die so genannte biologische Durchgängkeit hergestellt. Der ebenfalls zur Sanierung anstehende Flutgraben wird in diesem Bereich aufgewertet und zugänglich gemacht. Hier sind allerdings aufgrund des erforderlichen Abflussquerschnitts gestalterische Grenzen gesetzt. Ausgeführt und bezahlt wird das alles von der Gartenschau-GmbH.
  • Und danach? Nach der Gartenschau soll diese öffentliche Parkanlage als zentrumsnahe Erholungsfläche auf unbeschränkte Zeit erhalten bleiben. Die Rede ist von 11 000 Quadratmeter Rasen, 950 Quadratmeter Wiesen und gut 1200 Quadratmeter Staudenfläche.Die Folgekosten zur Pflege und Bewässerung werden hier unterm Strich pro Jahr auf rund 39 000 Euro beziffert.

3. Sport- und Freizeitpark

  • Aktueller Stand: Am östlichen Rand dieses Bereichs verläuft die um das Jahr 1930 begradigte, strukturarme Ilm. Der restliche Bereich wird als Sport- und Freifläche genutzt.
  • Was ist geplant? Durch die Neuordnung der Sportanlagen durch die Stadt entsteht Raum für eine naturnahe Gestaltung des Flusslaufs, die vom Freistaat Bayern, sprich: vom Wasserwirtschaftsamt, übernommen wird. Der Zwischenbereich, als Schnittstelle und verbindendes Element, wird im Zuge der Gartenschau entsprechend dem landschaftsplanerischen Wettbewerbsentwurf als öffentliche Parkanlage gestaltet und nach der Gartenschau öffentlich zugänglich gemacht. Das wiederum übernimmt und bezahlt die Gartenschau-GmbH.
  • Und danach? Nach Abschluss der Gartenschau soll auch diese öffentliche Parkanlage als ergänzende Erholungsfläche in Bezug auf die umgebenden Sporteinrichtungen (Fußball, Eislauf, Kletterhalle, Beachvolleyball, Freibad, Tennisanlage) auf unbeschränkte Zeit erhalten bleiben. Es geht hier um insgesamt rund 23 000 Qadratmeter. Die Folgekosten zur Pflege der Pflanzflächen, samt Bewässerung, werden hier auf rund 36 500 Euro pro Jahr beziffert.

Weiterer Bericht zur Sitzung des Stadtrats:

Boulevard-Ausbau der Schlachthofstraße ist gestorben


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