Geiselnahme-Prozess am Ingolstädter Landgericht: Der Angeklagte Sebastian Q. beleidigte den Richter und den Staatsanwalt aufs Übelste – er will erreichen, dass er aus dem Gerichtssaal entfernt wird. Vier Mal wurde die Verhandlung heute schon unterbrochen 

Aktueller Bericht: Ein Gerichtssaal voller „Arschlöcher“

(ty) Szenen wie in einem schlechten Film spielen sich heute – wieder mal – in dem Saal am Ingolstädter Landgericht ab, wo die Geiselnahme im Alten Rathaus von Ingolstadt zur Verhandlung steht, wegen der sich Sebastian Q. zu verantworten hat. Doch der Angeklagte ganz offensichtlich wenig bis überhaupt keine Lust, dem Prozess weiterhin beizuwohnen. Sein Ziel ist es heute vielmehr, von der Verhandlung ausgeschlossen zu werden. Und um das zu erreichen gibt sich der Angeklagte alle Mühe. Bereits vier Mal wurde die Verhandlung alleine am heutigen Tag unterbrochen, nachdem der Angeklagte den Staatsanwalt und den Vorsitzenden Richter mit übelsten Beleidigungen überzogen hatte – von „Arschloch“ über „Idiot“ bis „Schwachkopf“ und „Wichser“.

Eine Woche Ordnungshaft hat Sebastian Q. wegen dieser verbalen Entgleisungen bereits aufgebrummt bekommen. Doch er hat unübersehbar und unüberhörbar  nicht nur keinen Respekt vor der Justiz, sondern zudem einfach keinen Bock darauf, mitzubekommen, was da im Gerichtssaal gesprochen wird. Er möchte von der Verhandlung entfernt werden. 

Durch die neuerliche Unterbrechung verzögert sich freilich auch der Ablauf des heutigen Prozesstags. Bislang konnte noch keiner der eigentlich für heute geladenen Zeugen gehört werden – dabei werden deren Aussagen mit Spannung erwartet. Es handelt sich um drei Geiseln und den SEK-Mann mit dem Decknamen „Schütze 123“, der Sebastian Q. bei dem Zugriff mit den Schüssen außer Gefecht gesetzt hat.

Es ist indes nicht das erste Mal, das Sebastian Q. ausfällig wird. Schon zu Prozessbeginn hatte er den Vorsitzenden Richter als „Arschloch“ bezeichnet.

Bericht vom heutigen Prozesstag: Ein Gerichtssaal voller „Arschlöcher“