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"Philm" heute Abend in der Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen: Wiedererkennbare Eigenständigkeit abseits von akademisch gepflegtem Klang und dumpfem oder kreischendem Free-Jazz-Einerlei – der Eintritt ist frei

(ty) „Philm“ vollführt einen Wechsel zwischen Licht und Schatten, Klaustrophobie und gesprengter Weite. Urheber und Kopf des Ganzen ist der Tenorsaxophonist Philipp Gropper, der hiermit sein erstes eigenes Projekt vorlegt.
 Groppers markanter Stil, der vielen Hörern durch das Trio „Hyperactive Kid“ vertraut sein dürfte, das er 2003 mit Ronny Graupe und Christian Lillinger aus der Taufe hob und das 2006 auch in der Künstlerwerkstatt gastierte, findet in Philm seine spannende Fortsetzung.

Der junge Berliner zeigt sich in diesem Projekt sehr selbstbewusst und artikuliert als Leader klar, was er will: „Reine Virtuosität, intellektuelle Höhenflüge und die Weichgespültheit unserer Zeit langweilen mich, es geht mir um Direktheit und Aura“, sagt er. „Ich bin der Tradition sehr verbunden, versuche aber ständig deren Lebendigkeit und Frische, die jeweils nur im zeitlichen Kontext entstehen konnte und den alten Meistern gleichzeitig ihre Zeitlosigkeit sicherte, zu verstehen und weiterzutragen.“

Zusammen mit Elias Stemeseder, Andreas Lang und Oliver Steidle erzeugt das Quartett einen Sound, der eine Schnittmenge aus vertrauten Jazzidolen und eigenem Vokabular darstellt. Dabei ist es gelungen, abseits von akademisch gepflegtem Klang und dumpfem oder kreischendem „Free-Jazz-Einerlei“, eine wiedererkennbare Eigenständigkeit zu entwickeln. „Philm“ ist wach und reaktionsschnell. Für den Hörer ist Komposition von Improvisation nicht immer zu unterscheiden. Die insgesamt sehr verschachtelten und lebendigen Titel, entwickeln herbe Kontextwechsel, gebären Schönes, sind überraschend und innovativ.

Das Gastspiel heute Abend in der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt beginnt um 21 Uhr (Einlass ab 20 Uhr); der Eintritt ist frei.

 


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