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Eine hochrangige Delegation aus Thailand informiert sich heute in Pfaffenhofen über Nachhaltigkeit und das Eco-Quartier – dann geht es weiter nach München, Rotterdam und Amsterdam

Von Tobias Zell 

Schon die Stationen klingen wie Musik in den hiesigen Ohren: heute Pfaffenhofen, morgen München, dann Rotterdam und schließlich Amsterdam. Eine hochrangige Delegation aus der thailändischen Politik und Wirtschaft macht heute in der Kreisstadt Station, um sich über Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Energie, Bürgerbeteiligung und konkret das Eco-Quartier zu informieren. Unter den 17 Gästen aus Asien sind auch drei hohe Vertreter des Industrie-Ministeriums.

In Empfang genommen wurden die Gäste am Vormittag von Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW),  der einen kurzen Überblick über das 92,6 Quadratkilometer umfassende Stadtgebiet von Pfaffenhofen „in the middle of Bavaria“ gab, das zu 85 Prozent von forst- und landwirtschaftlichen Flächen geprägt ist. Er ging auch auf die zentrale Bedeutung des Hauptplatzes ein, stellte historische Gebäude wie den Hungerturm oder das Rentamt vor und lobte die beiden hiesigen Brauereien „with a fantastic beer“. Pfaffenhofen sei eine „Top-Location“, pries Gürtner an, „not too big and not too small“. Und er verwies auf die einschlägigen Rankings, die der Stadt gute Platzierungen bescherten und große Dynamik attestierten. 

Kathrin Merkert, die neue Klimaschutz-Managerin der Stadt, bot einen Überblick über Energiequellen, ging auf das Biomasse-Heizkraftwerk ein und stellte heraus, dass Pfaffenhofen seine C02-Emmissionen bis zum Jahr 2030 halbieren wolle.

Walter Karl, früherer Stadtbaumeister und jetzt Chef der in Pfaffenhofen im Jahr 2017 stattfindenden Gartenschau, wertete den Besuch der Delegation aus Thailand als „große Ehre“ und skizzierte den Gästen das nachhaltige Engagement der Stadt. Man könne allerdings den Weg, den Pfaffenhofen eingeschlagen habe, nicht einfach auf andere Städte oder Ländern übertragen, betonte er. Es gehe darum, individuelle Lösungen zu finden. „Sie können auch Gesetze und Verordnungen machen. Aber das alleine wird nicht helfen“, so Karl. Vor allem gehe es darum, das Verständnis der Bürger zu gewinnen und sie mitzunehmen.

Als Schlaglichter auf dem Pfaffenhofener Weg nannte Karl den Tier- und Pflanzenschutz, das Biotop-Verbund-Konzept, die Renaturierung von Flussläufen und Talräumen sowie den Erhalt charakteristischer Landschaftsräume. Wichtig seien freilich auch Arbeitsplätze vor Ort. Die städtische Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) um ihren Geschäftsführer Matthias Scholz sei Anlaufstelle für ansiedlungswillige Unternehmen wie auch für hiesige Firmen und betreibe zudem Außenwerbung. Die Stadt lege Wert auf ein „homogenes Wirtschaftsbild“ mit großen Unternehmen und kleinen Betrieben. Natürlich müsse man einerseits durch Ausweisung von Flächen die Voraussetzungen für die Niederlassung neuer Firmen schaffen, andererseits gelte es aber auch, die Landschaft zu erhalten, sagte Karl. „Man darf nicht alles auf dem Altar der Wirtschaftlichkeit opfern.“

Interessiert zeigten sich die Gäste aus Thailand auch am Bürgerdialog und der Bürgerbeteiligung in Pfaffenhofen. Karl berichtete von regelmäßigen Bürgerversammlungen, von der PAF+DU-Internet-Plattform, dem dazugehörigen Magazin, dem Live-Stream aus den Ratssitzungen mit Video-Archiv und dem Bürgerforum sowie den umfangreichen Informationen auf der städtischen Homepage.

Außerdem erläuterte Karl die Grundzüge der anstehenden Gartenschau, die vor allem nachhaltige Umgestaltungen der Ilminsel sowie die Schaffung eines Bürgerparks und eines Freizeitparks mit sich bringt. „Mir sind noch immer zu viele Autos auf dem Hauptplatz“, ließ Karl beiläufig wissen und lud die Gäste aus Thailand schon heute im Namen der Stadt zur Gartenschau 2017 ein.

 

Im Anschluss an die Zusammenkunft im Alten Rathaus wurden die Delegation zum Vorzeige-Projekt Eco-Quartier vor den Toren der Stadt chauffiert. Und nach einem Lunch in der Klosterschenke von Scheyern und dem Besuch des Klosters geht es für sie weiter nach München, wo nach einer Stadtrundfahrt das Abendessen im Hofbräuhaus auf dem Programm steht. Morgen widmen sich die Gäste dann den ganzen Tag über der  Landeshauptstadt, ehe es übermorgen weiter nach Rotterdam und am Donnerstag dann nach Amsterdam geht.


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