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Nach der erfolgreichen Premiere schreibt Pfaffenhofen wieder das Lutz-Stipendium aus: Drei Monate kostenlose Logis im historischen Flaschlturm plus 2400 Euro Taschengeld – im Gegenzug ein Text über die Stadt

(ty/zel) Nach dem erfolgreichen ersten Jahr setzt die Stadt Pfaffenhofen das Lutz-Stipendium nun fort: Ab heute können sich wieder Schriftsteller für das Aufenthaltsstipendium im ebenso historischen wie malerischen Flaschlturm bewerben. Der Stadtrat hatte kürzlich, wie berichtet, grünes Licht für die Neuauflage des Stipendiums gegeben. Und das Stipendium ist durchaus lukrativ: Der Bewerber, der das Rennen macht, darf drei Monate lang kostenlos im Flaschlturm residieren und bekommt zudem 800 Euro im Monat – im Gegenzug muss er einen Text über die Kreisstadt verfassen, der dann im Rahmen einer Lesung vorgetragen wird.

Das Interesse an dem Stipendium war schon bei der Premiere bemerkenswert: 70 Schriftsteller aus ganz Deutschland hatten sich damals auf die erste Ausschreibung hin beworben. Und auch die Pfaffenhofener nahmen dann regen Anteil am Aufenthalt „ihres“ ersten literarischen Stipendiaten von außerhalb, dem Leipziger Schriftsteller Matthias Jügler. Ins Leben gerufen wurde das Stipendium in Erinnerung an den hiesigen Schriftsteller Joseph Maria Lutz.

Wohnort des Stipendiaten ist der Flaschlturm, ein kleines Barockgebäude in der Altstadt, das bis vor wenigen Jahren als kleines Museum diente und im vergangenen Jahr aufwendig saniert wurde.  „Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellern während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Antragsberechtigt seien jegliche Autoren, „die ihrem bisherigen Schaffen eine literarische Befähigung erkennen lassen“.

Der Stipendiat ist verpflichtet, sich während seines Aufenthalts literarisch mit der Stadt Pfaffenhofen auseinanderzusetzen: Am Ende des Stipendiums sollte ein druckfähiger Beitrag im Sinne von Joseph Maria Lutz und seines anno 1932 erschienenen Romans „Der Zwischenfall“ stehen – der vom Besuch eines Dichters in einer oberbayrischen Kleinstadt und den daraus resultierenden Ereignissen handelt. Der Stipendiat ist also dazu angehalten, einen „Zwischenfall“ in Pfaffenhofen zu schildern. Als Abschluss des Aufenthalts steht eine Lesung des Stipendiaten, die auch die Vorstellung seines hier entstandenen „Zwischenfall“-Texts beinhaltet.

Das Stipendium wird nun zum zweiten Mal – hier für den Zeitraum von Mai bis Juli 2015 – vergeben. Jeder Stipendiat erhält ein Aufenthaltsgeld in Höhe von 800 Euro monatlich sowie kostenfreie Logis im Flaschlturm inklusive aller Nebenkosten. Für die Dauer des Stipendiums besteht für den Literaten Aufenthaltspflicht in Pfaffenhofen. Über die Vergabe des Stipendiums entscheidet eine dreiköpfige Fach-Jury: Kulturreferent Steffen Kopetzky (SPD) als Vertreter des Stadtrats, ein Vertreter einer literarischen Institution und ein regionaler Medienvertreter.

Infos und Richtlinien zum Stipendium gibt es auf der Homepage der Stadt unter www.pfaffenhofen.de/lutz-stipendium. Bewerbungen inklusive Antrag,  Publikationsliste und einer Arbeitsprobe (15 Seiten) können an die Stadtverwaltung, Hauptplatz 18, 85276 Pfaffenhofen, Stichwort: „Lutz-Stipendium“, gerichtet werden. Die Bewerbungsfrist endet am 2. März kommenden Jahres.

In den Monaten, in denen der Flaschlturm nicht von einem Stipendidaten bewohnt wird, steht er als außergewöhnliche Location für Urlaubs- und Übernachtungsgäste zur Verfügung. Die Vermarktung hat das Hotel „Moosburger Hof“ übernommen. Die Stadt bekommt dafür einen Obulus. Durch diese Einnahmen finanziere sich das Lutz-Stipendium praktisch, wie Bürgermeister Thomas Herker (SPD) kürzlich erklärte.


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