Die Ingolstädter Donaubühne hat zwar endlich wieder leben an die Donau gebracht, die Kritik an den provisorischen Zuständen ist aber unüberhörbar
(ty) Für die einen ist die wiederbelebte Donaubühne ein gelungener Schritt, die Menschen wieder näher an die Donau heranzuführen, für die anderen schlicht eine Sauerei. Das war die Spannbreite der Meinungen, die man bei der Bürgerversammlung gestern Abend im Gewerkschaftshaus zu hören bekam. Und alle haben irgendwie Recht. Denn zum einen ist die von Reinhard Hölzl zu neuem Leben erweckte Donaubühne ein riesiger Erfolg. Auf der anderen Seite stößt das Provisorium aus Holzhütten, Burger-Bussen und Toiletten-Containern vielen Ingolstädtern sauer auf. Und das wird noch eine ganze Zeit lang so bleiben.
„Im nächsten Jahr wird es keine deutlichen Verbesserungen geben“, daran ließ Bürgermeister Wittmann keinen Zweifel. Und mehr noch: Die Donaubühne wird wohl noch ein paar Jahre lang ein Provisorium bleiben. Denn jetzt wird erst einmal eine Machbarkeitsstudie erstellt. Und bis aus der dann tatsächlich eine homogene Gestaltung geworden ist, das kann sich ziehen.
In dieser Woche noch gibt es jedenfalls ein Gespräch zwischen Reinhard Hölzl und der Stadt. In dem soll es nicht nur um die Zukunft gehen, sondern auch um die auch gestern Abend wieder kritisierten Begleitumstände.
Eines jedenfalls ist bereits klar. Den geplanten Bau eines Funktionsgebäudes mit Lagerräumen, Toiletten und Küche, den wird sicher nicht der zukünftige Betreiber schultern, sondern die Stadt. Darauf besteht – so Bürgermeister Wittmann – auch die Regierung von Oberbayern, der das Gelände auch gehört. Sie wollen keinen fremden Bauherren auf ihren Grundstück zulassen.
Daneben soll es in dem Gespräch zwischen Stadt und Hölzl aber auch um die Situation gehen, mit der Ingolstadt noch ein paar Jahre leben muss, mit dem Provisorium. „Wir haben Leben rein gebracht, aber die Situation ist nicht so, wie sie wir gerne hätten“, formulierte Albert Wittmann vornehm das, was einige Bürger dann schlicht als „Saustall“ bezeichneten. Die Kritik richtete sich in erster Linie gegen das desolate Erscheinungsbild mit den Hütten du dem Bus, aber auch gegen die vielen parkenden Autos während des Betriebes. „Der Sauhaufen sollte man unterbinden“, meinte ein Bürger etwas forsch.
Ein paar optische Anpassungen an der Donaubühne werden sicherlich eines der Resultate des Gespräches der Stadt mit dem Betreiber sein. Auf der anderen Seite darf man auch nicht übersehen, dass bei allen kritischen Anmerkungen die deutliche Mehrheit der Bürger quasi mit den Füßen ihr Urteil abgegeben hat zugunsten der Donaubühne. Und dass sich das Provisorium so lange hinzieht, dafür kann nicht unbedingt der Betreiber etwas, der lieber früher als später eine verträgliche Lösung hätte da unten an der Donau. Mit dem Bau des Funktionsgebäudes, den nun wohl die Stadt übernehmen wird und dessen erste Planungen bereits den Gestaltungsbeirat passiert haben, scheinen die Weichen zumindest richtig gestellt. Denn die veranschlagten 800 000 Euro, die wie einige Projekte in Ingolstadt gelehrt haben, gerne mal ein klein wenig nach oben durchgehen können, würde wohl kein Betreiber gerne aus der eigenen Tasche bezahlen. Den Betrag muss die Stadt eben über eine entsprechende Pacht wieder refinanzieren. Darauf werden schon die gastronomischen Wettbewerber achten, die bislang schon mit Argusaugen auf die Donaubühne geblickt haben.