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Im TÜV-Report 2015 stehen ausschließlich deutsche Fabrikate auf den ersten zehn Plätzen

(ots/ty) Bei allen vom TÜV geprüften Fahrzeugen hat der Mercedes SLK mit 2,4 Prozent den geringsten Anteil erheblicher Mängel. Er wird mit der Goldenen Plakette ausgezeichnet. Ihm folgen der Audi A6 (2,9 Prozent) und der Mercedes GLK (3,6 Prozent). Mit den Herstellern Mercedes, Audi, Porsche, BMW und Ford befinden sich im aktuellen „TÜV-Report 2015“ ausschließlich deutsche Modelle unter den zehn besten Fahrzeugen in der jüngsten Altersgruppe. „Es zeigt sich, dass die deutschen Hersteller bei der Qualität wieder die Führung übernommen haben“, erklärt Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV. „Für den Standort Deutschland ist das ein wichtiges Signal.“

Erstmals werden im TÜV-Report auch die jeweils besten Fahrzeuge in den verschiedenen Fahrzeugklassen hervorgehoben. Bester Kleinwagen ist demnach der Mazda 2, in der Kompaktklasse schnitt der Audi A3 am besten ab. Als Sieger unter den Vans triumphierte der Opel Meriva an den TÜV-Prüfstationen. Mercedes holte den Klassensieg in der Mittelklasse (C-Klasse) und bei den SUV (GLK). „Die Leser können und sollen sich gezielt über die Ergebnisse in dem Fahrzeugsegment informieren können, in dem sie einen Gebrauchtwagen suchen“, erläutert TÜV-Report-Chefredakteur Hartmut Müller-Gerbes. „Wir weisen hier die Ergebnisse der dreijährigen Modelle aus, weil sie bei den Gebrauchtwagenkäufern besonders beliebt sind.“

Wie wichtig ein genauer Blick vor dem Gebrauchtwagenkauf ist, zeigen die Ergebnisse des Reports: Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen stellten für 2014 im Bundesdurchschnitt bei 23,5 Prozent aller Autos erhebliche Mängel fest. Diese Autos erhalten keine TÜV-Plakette. Ein Jahr zuvor waren es 24,9 Prozent. Aber: Die Streuung der Mängelrate je Altersklasse zwischen dem besten und dem schlechtesten Pkw ist sehr groß. Schon bei Fahrzeugen bis drei Jahren Alter beträgt die Spanne 2,4 (Mercedes SLK) bis 15,7 Prozent (Dacia Logan), bei den bis elf Jahre alten Autos reicht sie sogar von 14,6 (Porsche 911) bis 44,8 Prozent (Mercedes M-Klasse).

Der TÜV-Report gibt detailliert Auskunft und porträtiert jedes Fahrzeugmodell zudem in kurzer und kompakter Form. Gelistet werden die häufigsten technischen Mängel der insgesamt 160 verschiedenen Punkte, die bei einer Hauptuntersuchung geprüft werden, nach den Altersgruppen drei, fünf, sieben, neun und elf Jahren. Auch die durchschnittliche Laufleistung der jeweiligen Fahrzeugmodelle wird ausgewiesen. Genau dargestellt werden die Daten für 18 besonders wichtige Punkte in den Kategorien Fahrwerk und Bremsen, Beleuchtung und Umwelt.

Fast zwei Drittel (63,9 Prozent) aller Fahrzeuge waren bei der Hauptuntersuchung mängelfrei, weitere 12,5 Prozent wiesen lediglich geringe Mängel auf. Erhebliche Mängel stellten die TÜV-Experten an 23,5 Prozent aller Pkw fest. Da diese Mängel sicherheitsrelevant sind, sieht der Gesetzgeber eine Nachprüfung vor, bevor eine Plakette erteilt wird. Im Vergleich zum Vorjahr (24,9 Prozent) ist der Anteil der betroffenen Fahrzeuge gesunken.

Je älter ein Fahrzeug, umso häufiger treten Mängel auf. Von den zwei- bis dreijährigen Pkw fallen 8,4 Prozent wegen erheblicher Mängel durch die Hauptuntersuchung, von den zehn- bis elfjährigen jeder Dritte (32,1 Prozent). Der Anteil der Fahrzeuge ohne Mängel sinkt von 86,7 Prozent bei den zwei- bis dreijährigen Autos auf 52,5 Prozent bei den zehn- bis elfjährigen. Der Anteil der Pkw, die als „verkehrsunsicher“ sofort stillgelegt wurden, liegt bei 0,1 Prozent. Um bei einem Fahrzeug ein lebenslanges hohes Sicherheitsniveau zu erhalten, ist eine intensive regelmäßige Wartung notwendig. „Das belegen die deutlich niedrigeren Mängelquoten bei Fahrzeugen, die wesentlich kürzeren Wartungs- und Prüfintervallen unterliegen, wie etwa Reise- und Linienbusse“, erläutert Brüggemann.

Bei der Hauptuntersuchung (HU) stehen die sicherheits- und umweltrelevanten Mängel im Vordergrund, wobei sie in die Gruppen Fahrwerk, Licht, Bremsen und Umwelt unterteilt sind. Auffällig häufig treten Mängel an der Beleuchtungsanlage auf, bereits bei der ersten HU sind 5,2 Prozent aller Pkw betroffen. „Hier sind vor allem die Autofahrer und die Werkstätten in der Verantwortung“, erläutert Brüggemann. „Mängel an der Beleuchtung sind einfach zu erkennen und zu beheben.“

Besonders bei älteren Pkw treten darüber hinaus auch verstärkt umweltschädliche Mängel auf: Jedes zehnte der elfjährigen Fahrzeuge verliert Öl an Motor und Antrieb. Insbesondere bei älteren Fahrzeugen treten häufiger Mängel an Bremsen und Fahrwerk auf, an einzelnen Modellen stellten die TÜV-Experten auch vermehrt Rost an tragenden Bauteilen fest.

Seit 1971 ist der TÜV-Report der einschlägige Ratgeber für den Kauf eines Gebrauchtwagens. Für den TÜV-Report 2015 werteten die TÜV-Experten insgesamt 8 530 026 Hauptuntersuchungen von 226 Fahrzeugmodellen aus. „Der TÜV-Report ist ungeschlagen die Nummer Eins unter den Gebrauchtwagenratgebern“, wirbt Müller-Gerbes. Der „AutoBild TÜV Report“ ist ab 7. November für 4,50 Euro an den TÜV-Rheinland-Stationen und im Zeitschriftenhandel erhältlich.


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