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Erdweg-Großberghofen: Verdächtiger 26-Jähriger sitzt in U-Haft, bestreitet allerdings ein Tötungsdelikt – 14-köpfige Ermittlungsgruppe im Einsatz – Kripo startet erneuten Zeugenaufruf

(ty) Zur Aufklärung des Tötungsdelikts an einer 76-jährigen Frau in Erdweg-Großberghofen im Nachbarlandkreis Dachau sucht die Kripo weiter nach Zeugen. Wie berichtet, wurde am 31. Oktober in der Waldstraße 3  die Seniorin tot in ihrer Wohnung entdeckt. Die Obduktion hatte ergeben, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.  Zur Klärung des Tötungsdelikts hat die Kripo eine 14-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Im Zuge der Ermittlungen konnte am 2. November ein 26-jähriger Mann festgenommen werden, gegen den auf Antrag der Staatsanwaltschaft auch bereits ein Haftbefehl erwirkt wurde.  Der Tatverdächtige sitzt seither in Untersuchungshaft, streitet allerdings eine Tötungshandlung ab. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren

Die Ermittlungsgruppe "Waldstraße" wendet sich jetzt noch einmal mit einem Zeugenaufruf an die Bevölkerung und hofft auf wichtige Hinweise. Wer verdächtige Wahrnehmungen, insbesondere  Beobachtungen in der Nähe des Tatorts gemacht hat, soll sich unter der Telefonnummer (0 81 41) 61 23 30 melden. Wichtig für die Ermittler wären in diesem Zusammenhang auch Fahrgäste, die am Dienstag, 28. Oktober, kurz vor 16 Uhr den Bus des Schienenersatzverkehrs der Bahnlinie Altomünster–Dachau benutzt haben. Sie werden ausdrücklich gebeten, sich dringend zu melden.

Die Leiche der 76-Jährigen war am vergangenen Freitag ihrer Wohnung entdeckt worden. Die Obduktion hatte bestätigt, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war. Am Sonntag wurde in Zusammenhang mit der Tat ein 26-Jähriger aus Erdweg festgenommen. Der räumte bei seiner Vernehmung ein, die EC-Karte des Opfers gestohlen und damit mehrfach Geld abgehoben zu haben. Eine weitere Tatbeteiligung bestreite er allerdings, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mitteilte.

Mit der Kreditkarte des Opfers erfolgten am Dienstag, 28. Oktober, sowie an den Folgetagen, bis einschließlich Freitag, 31. Oktober, insgesamt fünf Geld-Abhebungen an verschiedenen Münchener Geldautomaten, wobei das Tageslimit von 1000 Euro jeweils ausgeschöpft wurde. Der Mann, der das Geld abhob, wurde von den Videokameras der Banken aufgezeichnet. Obwohl er sein Gesicht teilweise vermummt hatte, stellte ein Beamter der Kripo Fürstenfeldbruck eine starke Ähnlichkeit mit einem ihm bekannten Mann fest, den er von seiner dienstlichen Tätigkeit her kennt. Dabei handelt es sich um den genannten 26-Jährigen aus Erdweg.

Gegen den Verdächtigen wurden daraufhin richterliche Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Der 26-Jährige konnte in seiner Wohnung in Erdweg angetroffen werden. Er räumte bei seiner Vernehmung die Entwendung der EC-Karte sowie auch die Geldabhebungen ein, bestreitet jedoch eine weitere Tathandlung.

Anhand der Auffinde-Situation der Leiche konnte laut Polizei ein Gewaltverbrechen von Beginn an nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund wurden die Kripo und ein Sachverständiger der Rechtsmedizin hinzugezogen. Die Staatsanwaltschaft hatte die Obduktion der Leiche beantragt. Die Untersuchungen am rechtsmedizinischen Institut in München bestätigten, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.

Aus ermittlungstaktischen Gründen will die Polizei zur genauen Todesursache keine Angaben machen. Die genaue Tatzeit sei noch unklar. Zuletzt wurde das Opfer am Dienstag, 28. Oktober, gegen 11 Uhr, lebend gesehen. Die Kripo hat zur Klärung des Falls die Ermittlungsgruppe „Waldstraße“ eingerichtet. Angaben über ein mögliches Tatmotiv gibt es bislang nicht.

Noch am vergangenen Freitag und ebenfalls am Tag danach fanden durch Kräfte des Polizei-Einsatzzugs aus Fürstenfeldbruck  und der Bereitschaftspolizei Durchsuchungsmaßnahmen im näheren Umfeld des Hauses der Toten sowie in den angrenzenden Wäldern statt. Dabei kamen auch Hundeführer und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Wie berichtet, wurden dabei verschiedene Gegenstände gefunden. Ob diese allerdings mit der Tat in Verbindung zu bringen sind, muss noch geklärt werden.

Als mutmaßlicher Zufallsfund wurde im Rahmen der Suchmaßnahmen ein Drogenversteck entdeckt, in dem sich Amphetamin sowie „Pillen“ befanden, deren Zusammensetzung erst noch bestimmt werden muss. Die Anwohner des Tatort-Viertels wurden bereits von Kripobeamten bezüglich möglicher verdächtiger Wahrnehmungen befragt.

Die Kripo bittet zur Aufklärung des Gewaltverbrechens weiterhin um Hinweise möglicher Zeugen und wendet sich dabei insbesondere an die Menschen im Raum Großberghofen: Wer hat zwischen Dienstag, 28. Oktober, 11 Uhr, und Freitag, 31. Oktober, etwa 8.30 Uhr, im Bereich Großberghofen, Waldstraße, verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Hat jemand das Opfer nach 28. Oktober, 11 Uhr, noch gesehen? Hinweise werden direkt bei der Ermittlungsgruppe „Waldstraße“ unter Telefon (0 81 41) 61 2 – 3 30 angenommen, aber auch von jeder anderen Polizeidienststelle. Es wurde zudem die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eingerichtet; Hinweise können auch auf diesem Wege an die Kripo geleitet werden.


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