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In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der schwerbehinderten Menschen im Kreis Pfaffenhofen um 22,9 Prozent erhöht –  der demographische Wandel wird diese Entwicklung in Zukunft noch verstärken

(ty) Lebten nach den aktuellen Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik im Jahr 2003 noch 6973 schwerbehinderte Menschen (Behinderungsgrad mindestens 50 Prozent) im Landkreis Pfaffenhofen, so stieg diese Zahl bis zum Ende des vergangenen Jahres um 22,9 Prozent auf 8567 an – 4663 Männer und 3904 Frauen. Zum Vergleich: Im gesamten Freistaat betrug der Anstieg in diesen zehn Jahren nur 11,8 Prozent. 

„Im Gegensatz zur landläufigen Meinung entstehen rund 90 Prozent der Schwerbehinderungen durch eine Erkrankung, nur jeder 20. hat eine angeborene Behinderung, ein noch kleinerer Teil ist infolge eines Unfalls behindert“, sagt Markus Neumeier von der Krankenkasse IKK-classic in Ingolstadt. „Vor allem im Alter wächst dabei das Risiko, durch eine chronische Erkrankung schwerbehindert zu werden, sei dies durch einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, eine Krebserkrankung oder auch Diabetes.“ Ende vergangenen Jahres waren im Kreis Pfaffenhofen 4881  schwerbehinderte Bürger über 62 Jahre alt – also mehr als die Hälfte der  Betroffenen.

Durch den demographischen Wandel und den medizinischen Fortschritt werde die Zahl der schwerbehinderten Menschen immer weiter wachsen, so Neumeier. Überträgt man die heutige altersspezifische Häufigkeit von Behinderungen in die Zukunft, dann wird nach wissenschaftlichen Prognosen im Jahr 2050 jeder achte Deutsche schwerbehindert sein. „Nur mit Präventionsprogrammen für die gefährdeten Bevölkerungsgruppen lässt sich dieser Entwicklung mildern“, sagt Neumeier. Dafür müssten Aufklärung, Beratung und Training zu Bewegung, Stressbewältigung, gesunde Ernährung und Suchtprävention selbstverständlicher werden. „Dies gilt nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch für die Gesundheitssysteme und die Arbeitswelt“, so Neumeier. 


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