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Das IHK-Gremium Ingolstadt-Pfaffenhofen informierte sich bei Ignaz Graf zu Toerring-Jettenbach über den neuen Windpark bei Englmannsberg

(ty) Die Energiewende zum Anfassen erlebten die Mitglieder des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen jüngst beim Besuch des Windparks Englmannsberg. Von den vier mächtigen Anlagen auf dem Höhenzug südlich von Waidhofen laufen zwei seit knapp einer Woche im Normalbetrieb, die restlichen beiden sind im Probelauf und sollen demnächst ans Netz gehen. Jedes Windrad hat eine Leistung von drei Megawatt. Wenn alles nach Plan läuft, erzeugt der Windpark pro Jahr 22 Millionen Kilowattstunden Strom. „Damit können 8000 Haushalte versorgt werden“, berichtet Peter Beermann vom gleichnamigen Münchner Planungsbüro  den Vertretern der regionalen Wirtschaft. 

Jede der modernen Anlagen deckt mit ihren Rotoren eine Fläche von zwei Fußballfeldern ab, die Hälfte der Energie des Windes bleibt in den Flügeln hängen. Viel mehr sei rein physikalisch gar nicht möglich, erläutert Beermann den Gremiumsmitgliedern. Die Naben der Windräder sind 135 Meter hoch. Technisch wäre heute noch mehr möglich, sagt Beermann unter Verweis auf die lange Planungsdauer. Im Jahr 2011 gab es die ersten Überlegungen zum Windpark, dann Standortsuche und Genehmigungsverfahren, Anfang vergangenen Jahres schließlich Baubeginn. Aber der Experte weiß auch, dass Windkraftanlagen in Bayern keinen leichten Stand haben.

„Heute wäre die Anlage so nicht mehr genehmigungsfähig“, sagt Beermann. Sein Fazit: Mit der 10H-Regelung, nach der die Entfernung eines Windrads von der nächsten Wohnbebauung mindestens seiner zehnfachen Höhe entsprechen muss, sei die Windenergie in Bayern praktisch am Ende. Verglichen mit Norddeutschland weht der Wind im Süden ohnehin schwach. Der einzige Ausweg wären höhere Windräder, für die es aber durch die 10H-Regelung fast keine geeigneten Standorte gebe, beklagt Beermann.

Fritz Peters (links), der Vorsitzende des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen, im Gespräch mit Gastgeber Ignaz Graf zu Toerring-Jettenbach.

Ignaz Graf zu Toerring-Jettenbach, der Gastgeber des IHK-Gremiums-Treffens betonte bei der Präsentation der Unternehmensgruppe im Schloss Pörnbach, wie wichtig die Rückendeckung aus der Region für die Windkraftanlagen bei Englmannsberg gewesen sei. Es sei auch gute Tradition in den Brauereien der Familie, die Rohstoffe Hopfen und Braugerste in der eigenen Landwirtschaft zu erzeugen sowie eigenes Quellwasser zu verwenden. „Jetzt machen wir auch die Energie selbst.“ Neben dem jüngsten Geschäftsfeld der Energieerzeugung befinden sich das Hofbrauhaus Freising, eine Immobilienverwaltung in München sowie Land- und Forstwirtschaft in verschiedenen oberbayerischen Landkreisen, aber auch in der Slowakei, im Familienbesitz.


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