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Aus Sicht der Jungen Union kommen im Pfaffenhofener Stadtrat die Belange der Dörfer zu kurz – dabei seien die Herausforderungen immens

Von Tobias Zell

Die Junge Union kritisiert, dass im Pfaffenhofener Stadtrat die Belange der Ortsteile zu kurz kommen. Gerade mit Blick auf die nun am Wochenende anstehende Klausurtagung des Stadtrats fordert die JU das Ratsgremium auf, endlich die Herausforderungen in den Ortsteilen in den Blick zu nehmen. In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung lenken die beiden JU-Sprecher Christian Moser und Fabian Flössler, die zugleich Geschäftsführer des CSU-Kreisverbands sind, das Augenmerk der Kommunalpolitiker auf die Parkplatz-Situation in der City, auf das Baurecht in den Dörfern, auf die Breitband-Versorgung sowie auf den Radwege-Bau. Hier sehen sie konkreten Handlungsbedarf.

Grundsätzlich aber beklagen Moser und Flössler, die selbst in Uttenhofen und Niederscheyern wohnen, dass den Ortsteilen in der Pfaffenhofener Kommunalpolitik nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Ob in den Stadtratssitzungen oder in Interviews führender Stadtpolitiker – die Ortsteile spielen keine große Rolle in der Stadtpolitik“, bemängeln die beiden Nachwuchs-Politiker. Dabei sind ihrer Meinung nach die Herausforderungen immens.

„Wenn tatsächlich ein Großteil der in Rede stehenden Parkplätze in der Pfaffenhofener Innenstadt wegfällt, trifft das zu allererst die Bewohner der Ortsteile, denn die brauchen bei lebensnaher Anschauung das Auto auch weiterhin regelmäßig“, betont JU-Kreischef Moser. Die alternativen Parkplätze beim Eisstadion seien aufgrund der Distanz zur City für viele Ortsteil-Bewohner „zu Recht eine Zumutung“.

Auch das Bauen in den Ortsteilen ist aus Sicht der JU ein Problem. „Bei unseren Hausbesuchen in den Ortsteilen während des Kommunalwahlkampfs wurde uns immer wieder gesagt, dass man gerne im Ort wohnen bleiben wolle, aber es kaum Möglichkeiten gäbe, Baurecht zu bekommen“, berichtet Flössler. Die Junge Union frage sich deshalb, ob man hier bereits wirklich alle Möglichkeiten der Bauleitplanung ausgeschöpft habe, um Ortsansässigen – vor allem seien dies junge Familien – das Wohnen und Bauen zu ermöglichen. „Es kann nicht das Ziel der Politik sein, dass junge Familien ihren Heimatort verlassen müssen“, betont die JU in ihrer heutigen Pressemitteilung.  

Und auch beim Thema Breitband gibt es nach Einschätzung der JU Gesprächsbedarf. „Wir vermissen eine ehrliche Bestandsaufnahme der Probleme“, moniert Moser. Im Ortsteil Kleinreichertshofen beispielsweise habe man erfahren, dass das Laden eines Youtube-Videos länger dauere als die Abspielzeit. „Lebenswert ist das ja nicht gerade“, kommentiert Flössler.

In Sachen Freizeit und Naherholung wünscht sich die Junge Union eine Prüfung, ob man zu den Ortsteilen hin – gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Landkreis bei Kreisstraßen – mehr Radwege realisieren könnte. „Wenn es nicht geht, geht es halt nicht“, so Moser und Flössler, „aber wir sehen auch zu wenig Engagement der Stadtratsfraktionen.“

Dafür, dass ihrer Meinung nach die Ortsteile in der Pfaffenhofener Kommunalpolitik zu kurz kommen, haben Moser, Flössler & Co. indes auch eine Begründung: „Es sind leider kaum Stadträte aus den Ortsteilen, seit 2014 noch einmal weniger“, erklären sie. Deshalb schlägt die JU nun offenbar ein bisschen Alarm und gibt dem gesamten Ratsgremium diesen Denkanstoß samt Themen-Katalog mit auf den Weg in die Klausur. „Wir bitten den Stadtrat inständig, sich baldmöglichst damit zu befassen“, heißt es in der Presseerklärung abschließend. „Denn gut 6000 Einwohner – ein Viertel der Pfaffenhofener Bevölkerung – wären es schon wert.“ 


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