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Der Depressionsatlas der Technikerkrankenkasse zeigt: Pfaffenhofen und Ingolstadt sind depressiver als der Rest des Freistaates im Durchschnitt 

(ty) Ingolstadt hat ganz schön miese Laune. Und in Pfaffenhofen, der lebenswertesten Stadt, wie es die Koreaner zumindest empfinden, ist die Stimmung noch gedrückter. Das belegt der Depressionsatlas 2015 der Technikerkrankenkasse, der jetzt herausgekommen ist und der dokumentiert, dass sowohl Ingolstadt als auch Pfaffenhofen über dem bayernweiten Schnitt liegen, was Depressionen betrifft.

Pro 100 Beschäftigte fielen laut der Erhebung der Technikerkrankenkasse in Ingolstadt 95,7 Krankheitstage im Jahr 2013 an. Damit ist die Boomtown depressiver als der Rest von Bayern. Denn der landesweite Schnitt liegt bei 90 Tagen für den Freistaat und 103 Tagen für die gesamte Bundesrepublik.  Und der wird wiederum von Pfaffenhofen locker übertroffen. Denn in der Stadt an der Ilm fielen bei 100 Beschäftigen 111 Fehltage wegen depressiver Erkrankungen an.

Da ist es auch nur wenig tröstlich, dass der niederbayerische Ort Regen noch weitaus depressiver ist. 200 Tage stehen da in der Statistik, ein auch bundesweiter Spitzenwert. Dafür lebt es sich offenbar in Städten wie Dachau (50 Tage) oder gar Kulmbach (30 Tage) vergleichsweise fröhlich.

„Seit dem Jahr 2000 sind die depressiven Erkrankungen um rund 70 Prozent angestiegen“, erzählt uns Stephan Mayer, Pressesprecher der Technikerkrankenkasse Bayern. Und führt das nicht nur auf die gestiegene Arbeitsbelastung zurück, sondern auch darauf, weil ob der nahezu ständigen Erreichbarkeit via Smartphone beispielsweise die Regenerationsphasen der Arbeitnehmer selbst im Urlaub gegen Null tendierten.

Zudem sei die Krankheit in den vergangenen Jahren durch die Bekenntnisse zahlreicher Prominenter, die von Depressionen geplagt sind oder waren, deutlich aus der Tabuzone katapultiert worden. Die Krankheit ist nicht zuletzt auch ob anderer Bezeichnungen wie „Burnout“ quasi gesellschaftsfähig geworden. Auch dies erklärt natürlich den fulminanten Anstieg von Depressionen in den Statistiken der Krankenkassen.

Was die Sache indes nicht besser macht. Alleine die bayerische Wirtschaft ist pro Jahr mit rund einer halben Milliarde Euro belastet. Kein Wunder, denn pro depressivem Patient sind es im Schnitt doch 64 Tage, die er ausfällt. Und zusätzlich zu der halben Milliarde für die Arbeitsausfälle selbst fallen natürlich auch immense medizinische Kosten an und Kosten für die meist sehr teuren Medikamente.

Vor allem der bayerische Mann greift häufiger zur Tablette als seine Artgenossen in den anderen Bundesländern. 4,6 Prozent der erwerbstätigen Männer im Freistaat bekamen 2013 Antidepressiva verordnet. Die bayerische Frau dagegen liegt mit 7,8 Prozent fast exakt im Bundesschnitt.  


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