Im Heimspiel gegen Außenseiter Nürnberg unterlagen die Pfaffenhofener mit 0:2 – und steuern mit einer solchen Leistung direkt auf den Abstieg aus der Bayernliga zu
(oex) Hatten sich die Pfaffenhofener Eishockey-Fans vor Wochenfrist nach der Heimniederlage gegen Landsberg noch damit getröstet, dass es wohl nicht mehr schlechter werden könnte, wurden sie am Freitagabend beim Gastspiel des EHC Nürnberg eines Besseren belehrt. Mit 0:2 (0:0; 0:1; 0:1) unterlagen die IceHogs dem Außenseiter und steuern mit einer solchen Leistung direkt auf den Abstieg in die Landesliga zu.
Selbst ECP-Trainer Topias Dollhofer war nach der Pleite sprachlos. „Mir fehlen heute echt die Worte. Ich kann mich bei unseren Zuschauern nur für diese Vorstellung entschuldigen.“ Das war alles, was der ECP-Coach zu dieser Partie sagen wollte. Nur eine Aussage von Heinz Feilmeier, dem letztjährigen IceHogs- und jetzigen Nürnberger Trainer wollte er dann doch richtigstellen. „Wir fanden im ersten Drittel nicht so in die Partie. Da war Pfaffenhofen besser“, hatte der analysiert – was Dollhofer so nicht stehen lassen wollte: „Wir waren auch da schon schlecht.“
Was Dollhofers Mannen zuvor über 60 Minuten geboten hatte, war in der Tat zum Haare raufen. Es war kaum zu fassen, dass hier eine Mannschaft auf dem Eis stand, die noch zwei Wochen zuvor mit einem souveränen Auftritt beim Auswärtserfolg in Landsberg erfolgreich in die Zwischenrunde gestartet war. An diesem Freitagabend wechselte die Vorstellung der IceHogs indes zwischen Phlegma und Übereifer – das Ergebnis war aber jedes Mal das gleiche.
Nürnberg, das geschickt verteidigte, hatte kaum Mühe, die Angriffsversuche der Gastgeber zu unterbinden. Bei denen wechselten sich Fehlpässe über nur wenige Meter mit versuchten Traumpässen über 30 Meter ab, die dann im Nichts endeten. Zweikämpfe wurden kaum angenommen – und wenn, gingen meist die Gäste als Sieger hervor. Hinzu kamen jede Menge technischer Fehler, was dazu führte, dass die IceHogs zwar deutlich mehr Scheibenbesitz hatten, aber vor dem Tor der Gäste nur höchst selten für echte Gefahr sorgen konnten. Und was dennoch auf den Kasten von EHC-Torhüter Carsten Metz kam, stellte diesen vor keine großen Probleme, da die Pfaffenhofener Schussversuche entweder viel zu ungenau harmlos waren.
Und da Keeper Metz – anders als vor Wochenfrist noch Landsbergs Christoph Schedlbauer – den IceHogs nicht den Gefallen tat, drei Mal daneben zu greifen, blieben die Pfaffenhofener ohne Torerfolg. Was nicht zuletzt daran lag, dass auch bei den von Metz abgewehrten Schüssen nie ein ECP-Angreifer zur Stelle war, der den Abpraller hätte verwerten können. So hatte Metz zwar deutlich mehr zu tun als sein Gegenüber Andreas Banzer im ECP-Tor, sein Können musste er allerdings nur selten aufbieten.
Während den Hausherren der Zug zum Tor nahezu völlig fehlte, waren die wenigen Angriffe der Gäste deutlich zielstrebiger, so dass Andi Banzer schon im ersten Drittel einige Male einen möglichen Rückstand verhindern musste. Er war an diesem Abend wohl der einzige ECP-Akteur, den man von der Pauschalkritik ausnehmen musste. Geschlagen war er dann aber in der 23. Minute, als Nürnbergs Neuzugang Ladislav Rytnauer, der in Pfaffenhofen sein erstes Match bestritt, geschickt Regie führte und zum besten Mann auf dem Eis wurde, zwei ECP-Verteidiger stehen ließ und Banzer überwand.
„Die Führung spielte uns in die Karten“, stellte Heinz Feilmeier fest – auch weil den IceHogs in der Folgezeit nichts einfiel, um den Nürnberger Abwehrriegel zu knacken. Je länger die Partie dauerte, desto überhasteter wurden die Aktionen der Pfaffenhofener und man hatte eigentlich nie das Gefühl, sie könnten irgendwann noch zu einem Torerfolg kommen. So blieb es bis kurz vor Schluss bei der knappen Gästeführung, ehe Ladislav Rytnauer mit seinem zweiten Treffer alles klar machte.
EC Pfaffenhofen: Banzer, Albl, Oexler, Pfab, Schuster, Stenzel, Hofbauer, Landstorfer, Tahedl, Gebhardt Robert, Gebhardt Rick, Dörfler, Vokaty, Thebing, Welz, Becker, Berger, Gabler, Sägesser, Selea. Tore: 0:1 (23.) Rytnauer (Gulda, Oertel); 0:2 (59.) Rytnauer (Seidinger, Gulda). Strafen: IceHogs 6, EHC 10. Zuschauer: 260