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Laut Gesundheitsamt häufen sich seit etwa drei Wochen die Meldungen von Influenza-Fällen – Behördenleiterin Kudernatsch gibt wichtige Tipps

(ty) Mit Beginn des neuen Jahres hat in Europa die Grippewelle der aktuellen Wintersaison begonnen, die bereits in der zweiten Kalenderwoche auch Deutschland erreichte. „Mittlerweile ist die Grippewelle bei uns im Landkreis angekommen. Seit etwa drei Wochen häufen sich die Meldungen von Influenza-Fällen in der Landkreisbevölkerung“, berichtet Dr. Martina Kudernatsch, die Leiterin des Gesundheitsamts Pfaffenhofen. Derzeit sei die Zahl der gemeldeten Fälle pro Woche am Gesundheitsamt steigend, so dass weiterhin mit einer deutlich erhöhten Influenzaaktivität gerechnet werden müsse.

Ähnlich wie in fast allen europäischen Ländern scheint auch im Landkreis Pfaffenhofen das Hauptvirus Influenza A H3N2 zu sein. Zum Vergleich: Der Influenzatyp der „Schweinegrippe“ 2009 war Influenza A H1N1. Kudernatsch: „Influenza A H3N2 ist oft mit einer heftigeren Erkrankung verbunden. Insbesondere bei älteren Mitmenschen kann es zu schweren Verläufen mit möglichen Komplikationen kommen, die nicht selten stationäre Krankenhausaufenthalte nach sich ziehen.“

Trotz der Abdeckung im Impfstoff für Influenza H3N2 sei derzeit mit Erkrankungen auch bei Geimpften zu rechnen, da es vermutlich zu einer genetischen Veränderung des Virus gekommen sei. Dennoch wird vom Gesundheitsamt die jährliche Impfung ausdrücklich empfohlen, da die anderen zirkulierenden Influenzaviren (H1N1 und B-Viren) gut abgedeckt werden und insgesamt auch bei H3N2-Infektionen mit einem schwächeren und kürzeren Verlauf der Erkrankung gerechnet werden könne.

„Nach einer Ansteckung und beim Auftreten der ersten Symptome ist es definitiv zu spät, sich impfen zu lassen“, betont die Leiterin des Gesundheitsamts. „Die Grippeschutzimpfung wirkt am besten, wenn sie injiziert wird, ehe die Grippesaison beginnt, da der Impfstoff einige Tage bis zwei Wochen Zeit braucht, um ausreichend Antikörper im Blut zu bilden.“ Die beste Zeit dafür sei Oktober oder November. Die Impfung könne aber auch dann noch wirkungsvoll sein, wenn sie zu einer Zeit verabreicht wird, zu der die Grippewelle bereits grassiert.

Positiv sei: Die Viren sind empfindlich auf die derzeit geläufigen Medikamente gegen Influenza, welche vor allem Hochrisikopatienten empfohlen werden.
Eine Übertragung von Influenzaviren erfolgt überwiegend durch Tröpfchen, die insbesondere durch Husten oder Niesen übertragen werden können. Eine Ansteckung kann aber auch durch direkten Kontakt der Hände zu kontaminierten Oberflächen oder durch Händeschütteln mit anschließender Übertragung zu Mund oder Nase erfolgen.

Nach etwa ein bis zwei, eventuell auch bis zu vier Tagen kann es schließlich zu den influenza-typischen Symptomen kommen. Diese sind gekennzeichnet durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber über 38,5 Grad, Kopf- und Gliederschmerzen, trockenen Reizhusten und Halsschmerzen. Weitere Symptome können eine allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein. Die Krankheitsdauer ohne weitere Komplikationen beträgt im Mittel etwa fünf bis sieben Tage, heißt es aus dem Gesundheitsamt

„Bei Personen ohne Vorerkrankungen oder bei unkompliziertem Verlauf ist eine symptomatische Therapie ausreichend“, so die Behörde. Es wird Bettruhe, körperliche Schonung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen. Insbesondere beim Vorliegen von Risikofaktoren sollte frühzeitig eine antivirale Therapie erwogen werden.

Um eine Weiterverbreitung möglichst zu vermeiden, empfiehlt es sich, beim Husten oder Niesen den Mund mit einem Einmaltaschentuch zu bedecken oder in die Armbeuge zu husten oder niesen. Kudernatsch: „Eine effektive, aber häufig unterschätzte Maßnahme ist das Händewaschen, das derzeit öfter als sonst erfolgen sollte.“ Zudem empfiehlt sie regelmäßiges Lüften der Wohnräume und viel Bewegung an der frischen Luft.


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