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Ein 35-jähriger Ingolstädter hat gestern in Günzburg eine Bank überfallen, ging aber leer aus. Minuten später wurde er gefasst, weil er zuvor in einer Bäckerei die Zeche geprellt hatte und den in dieser Sache tätigen Beamten direkt in die Arme lief 

(ty) Auf fast schon kuriose Weise ist gestern ein 35-jähriger Ingolstädter gefasst worden, der in Günzburg – vermummt und bewaffnet – offenbar eine Bank überfallen wollte, aber ohne Beute wieder abzog. Die Handschellen klickten nicht mal zehn Minuten später, weil der Mann zufällig einer Polizeistreife in die Hände lief. Den Polizisten, die zu diesem Zeitpunkt von dem Banküberfall noch gar nichts Genaueres wussten, war nämlich aufgefallen, dass der Mann auf die Beschreibung eines kurz zuvor gemeldeten Zechprellers in einer Bäckerei passt. Und wenig später wurde dann obendrein klar, dass es sich bei dem 35-Jährigen auch um den mutmaßlichen Täter handelt, der einer Bank-Mitarbeiterin gerade noch ein Messer vors Gesicht gehalten hatte. 

Die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen der Kripo ergaben bislang, dass der 35-jährige Ingolstädter nach seiner unbezahlten Brotzeit in der Bäckerei vermummt die Bank betrat und dort einer Mitarbeiterin das Messer vors Gesicht hielt. Außerdem legte er ihr einen Zettel vor, auf dem eine Kontonummer vermerkt war. Nachdem die Angestellte und ein hinzugekommener Kollege ihm mehrmals erklärten, dass kein Geld ausbezahlt werden könne, verließ der 35-Jährige die Bank, ohne ein Wort gesprochen zu haben, wie weiter berichtet wird.

„Was das Motiv für sein Verhalten war, ist derzeit nicht bekannt, da er bislang keine Angaben macht“, so ein Polizeisprecher. Ob der Mann, gegen den wegen des Verdachts eines Raubdelikts ermittelt wird, einem Haftrichter vorgeführt wird, sei noch nicht klar. Hier die ganze Geschichte, wie sie vom Polizeipräsidium Schwaben-West gemeldet wurde:

Gegen 10.30 Uhr wurde die Polizei über den Mann informiert, der in einer Bäckerei am Bürgermeister-Landmann-Platz in Günzburg gegessen und getrunken, aber anstatt seine Rechnung über rund fünf Euro zu begleichen, das Stehcafé einfach verlassen hatte. Der Frau, die bei der Polizei anrief, war an dem Mann aufgefallen, dass er während seiner Brotzeit ein mitgebrachtes Klappmesser nicht aus der Hand ließ. Gleich nach dem Anruf machte sich eine Streifenbesatzung also auf den Weg zur Bäckerei und holte eine Personenbeschreibung des Zechbetrügers ein – die noch entscheidend werden sollte.


Gegen 10.42 Uhr lief dann bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West in Kempten der Überfallalarm eines Geldinstituts am Günzburger Marktplatz auf. Zahlreiche Streifenwagen aus der Region beteiligten sich an der anlaufenden Fahndung; darunter auch ein Diensthundeführer.


Als die Beamten, die zur Aufnahme des Zechbetrugs in der Bäckerei waren, zurück an ihrem Streifenwagen angekommen waren, bemerkten sie einen Passanten, der exakt auf die Beschreibung des Zechprellers passte. Weshalb sie ihn ansprachen, nach dem genannten Messer durchsuchten und dieses etwa zehn Zentimeter lange Klappmesser bei ihm auch fanden. Zu diesem Zeitpunkt erlangten die Streifenbeamten nun auch Kenntnis von dem Überfallalarm in der Bank – und stellten fest, dass die Beschreibung der in diesem Zusammenhang gesuchten Person mit dem Aussehen des soeben zufällig angetroffenen Zechbetrügers übereinstimmte.

Somit stand fest, dass es sich bei dem Zechbetrüger und dem Mann in der Bank um ein und dieselbe Person handelt. Beide Delikte waren somit um 10.50 Uhr außerordentlich schnell geklärt.


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