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Das barocke Gotteshäuschen von Gurnöbach soll renoviert werden, aber dazu müsste auch die Straße verlegt werden. Das kostet um die 200 000 Euro – Sponsoren werden gesucht

(ty/zel) „Oh, Maria hilf!“ Dieser Stoßseufzer entringt sich unwillkürlich dem Betrachter der kleinen Marienkapelle in Gurnöbach bei Reichertshausen, die seinerzeit durch den Straßenbau arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schon lange führt sie ein Dornröschendasein, nun wollen die Eheleute Mayr, zu deren ebenfalls denkmalgeschütztem und kürzlich renovierten Hof das marode Bauwerk aus dem späten 17. bis frühen 18. Jahrhundert gehört, eine grundlegende Renovierung durchführen. Aber: „Das geht natürlich nicht, solange die Situation mit der Straße nicht verändert wird, der Eingang der Kapelle direkt unterhalb der Fahrbahn liegt, das Wasser hineinläuft und immer wieder Fahrzeuge die Dachkante beschädigen“, berichtet Kreisheimatpfleger Roland Gronau.

Da Denkmalschutz eine öffentliche Aufgabe ist, wurde – wie berichtet – eine rund 12 000 Euro teure Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Kosten sich die Gemeinde Reichertshausen, der Landkreis Pfaffenhofen, das Landesamt für Denkmalpflege und die Eigentümer teilen. Das Ingenieurbüro Brandl und Eltschig hat mehrere Möglichkeiten dargestellt, wie weiter vorgegangen werden kann. Im Raum stand bekanntlich sogar eine Versetzung des kleinen Gotteshauses. Doch diese Variante ist inzwischen wohl vom Tisch. „Einer Versetzung der Kapelle an einen anderen Standort stimmt das Denkmalamt nicht zu, da diese zum Hof gehört und am Ort der Erbauung geschützt ist“, so Gronau.

Praktisch direkt an der Straße und zudem durch den Höhenunterschied schwer zugänglich ist die Kapelle – deswegen wurden verschiedene Varianten zur Verbesserung untersucht.

Eine andere Variante, die einige Vorteile bringt, wäre eine Verlegung der Straße. „Aber das Hauptproblem ist hier das Geld“, weiß Gronau. „Denn die geschätzten Kosten von insgesamt 200 000 Euro sind noch nicht finanziert.“ Auch wenn die Gemeinde einen Anteil in Aussicht gestellt habe und der Landkreis sowie die Diözese etwas dazugeben, bleibt noch ein erheblicher Anteil für diese Straßenbau-Maßnahme ungedeckt.

Und hierfür werden nun dringend Sponsoren gesucht, wie das Landratsamt in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung erklärt. Für die Renovierung der Kapelle selbst würden die Eigentümer den Hauptanteil übernehmen, heißt es. Und auch die im Kloster Scheyern aufbewahrten Ausstattungsgegenstände des kleinen Gotteshauses sollen wieder hergerichtet und in der Kapelle untergebracht werden.

„Wir suchen außerdem alte Fotos der Kapelle, um das frühere Aussehen rekonstruieren zu können“, sagt Kreisheimatpfleger Gronau. Im Übrigen bleibe die Hoffnung, dass sich vielleicht, wie bei der inzwischen fast fertiggestellten Kapelle in Streitdorf, Geduld und Beharrlichkeit auszahlen und sich großzügige Geldgeber finden – damit auch in Gurnöbach eines Tages gesagt werden könne: „Maria hat geholfen!“

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