Das „museum mobile“ von Audi präsentiert in einer Sonderschau Polizeifahrzeuge aus allen Epochen
(ty) Das Audi museum mobile präsentiert in der Sonderausstellung „Razzia“ 14 Streifenwagen verschiedener Marken aus nahezu allen Epochen der automobilen Polizeigeschichte. Die neue Sonderschau dauert von 10. April bis 30. August.
Während die Polizei in den Vereinigten Staaten früh erkannte, dass sich das Automobil zum Kampf gegen Verbrechen vortrefflich eignet, schickten Polizeibehörden in Deutschland ihre Gendarmen und Landpolizisten noch lange Zeit zu Fuß oder per Fahrrad durch das Revier. Erst nach dem Ersten Weltkrieg änderten sich auch hierzulande das Fortbewegungsmittel der Polizei. Aus dieser Epoche stammt der 1930 gebaute Horch 400 Polizei-Mannschaftswagen, das älteste Exponat der Ausstellung.
Endgültig durchsetzen konnte sich das Automobil in Polizeidiensten aber erst einige Jahre später. Sowohl Modelle der Auto Union GmbH als auch der NSU Motorenwerke AG schickte die Polizei damals „auf Streife“. Exponate im Museum sind neben einem DKW 1000 S (1963), der sich bei der Autobahnpolizei Münster im Einsatz befand, auch ein NSU Prinz 4 aus dem Jahr 1964.
Als weitere automobile Zeugen der Wirtschaftswunderzeit zeigt die Ausstellung einen Volkswagen Typ 18 A (1949) und einen Hanomag L 28 GruKW (Gruppenkraftwagen), Baujahr 1951. Viele Besucher werden sich außerdem an die legendäre Serie „Funkstreife Isar 12“ aus den 1960er Jahren erinnern, wenn sie im Museum einen BMW 501 erblicken. Als „Barockengel“ schrieb er Fernsehgeschichte. Darüber hinaus ist ein Porsche 356 der Autobahnpolizei aus dem Jahr 1964 ausgestellt.
Auch der Audi 100 (C1) trug Polizeiuniform – das gezeigte Exponat fuhr 1971 vom Band. Audi lieferte die geräumige Limousine vorrangig an die Autobahnpolizei in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. In der Deutschen Demokratischen Republik wiederum hatte die Volkspolizei den Wartburg 353 im Einsatz – in der Sonderschau steht ein Modell aus dem Jahr 1983.
In grün-weißem Design folgen die Audi-Modelle der 1990er Jahre. Der in Ingolstadt produzierte Audi 80 (B4) erlangte ab November 2011 in der Fernsehserie „Hubert und Staller“ Fernsehruhm. Der leistungsstarke Audi A6 (C4) – gefertigt von 1990 bis 1994 – eignete sich besonders zum Dienst auf der Autobahn. Mit diesem Modell begann der Streifenwagen sich zu einem modernen, digital vernetzten Arbeitsplatz zu entwickeln, an dem viele Beamte heute mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringen.
Als Vertreter der jüngeren Geschichte präsentieren sich ein Audi A4 Avant aus dem Jahr 2005 sowie ein Lamborghini Gallardo Polizia, der mit 500 PS als einer der schnellsten Polizeiwagen weltweit gilt. Das jüngste Exponat stammt aus dem Jahr 2009: ein VW Scirocco in Blau-Silber. Das Sportcoupé hat es allerdings nie in den Polizeidienst geschafft. Es wurde eigens für die Sicherheitsinitiative eines Tuning-Verbands aufgebaut.
Motorisierte Zweiräder ergänzen den Streifzug durch die Polizei-Historie: die NSU Quickly als Polizeimoped (1953), eine NSU Supermax Polizei (1961), die Ducati 600 Desmo Polizia Urban (1983) sowie eine MZ ETZ (Einzylinder-Telegabel-Zentralkastenrahmen) 250 VP (Volkspolizei) aus dem Jahr 1985.
Ein speziell entwickeltes Kinderprogramm nimmt die kleinen Besucher (sechs bis zwölf Jahre) der Ausstellung mit auf eine Reise in die Polizeiwelt. Bei „Tatü-tata, die Kinderpolizei ist da“ erfahren sie, warum das Blaulicht blau ist, wo das Martinshorn seinen Ursprung hat oder was hinter dem Begriff „die weißen Mäuse“ steckt. Das Erlernte können die Kinderpolizisten in einer interaktiven Aktion mit einem zum Streifenwagen umgebauten Tretauto sodann „er-fahren“. Doch Vorsicht ist angesagt, denn für Verkehrssünder gibt es Blitzfotos und Strafzettel. Nähere Informationen zu der Kinderaktion sowie zu den Führungen durch die Sonderausstellung gibt es über den Audi Welcome Service 0800 2834444.
Neben der neuen Sonderausstellung erwartet die Besucher im Audi museum mobile eine weitere Attraktion. Auf dem großen Paternoster gibt es ab sofort „Schätze aus Neckarsulm“ zu sehen – sie dokumentieren die automobile Geschichte des Audi-Standorts. Die Firma NSU wurde 1873 in Riedlingen gegründet und zog 1900 nach Neckarsulm um. Dort begann 1901 der Motorradbau, 1906 kam die Automobil-Produktion hinzu.
Auf dem Paternoster im Audi museum mobile bezeugen eine Auswahl von elf Autos und fünf Motorräder die lange NSU-Geschichte. Zu sehen sind unter anderem sehr seltene Zeitzeugen: zum Beispiel der erste NSU Rennwagen, der NSU 6/60 PS, der 1925 den ersten „Großen Preis von Deutschland für Sportwagen“ gewann. Ausgestellt ist außerdem der NSU Baumm II, ein spezielles Motorrad, das 1954 und 1956 Geschwindigkeitsweltrekorde aufstellte. Neben den NSU-Klassikern Ro 80, Wankel Spider und NSU TT erwartet die Besucher auch ein NSU Uruguay P6, den das Unternehmen ausschließlich in diesem südamerikanischen Land produzierte.