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Die Schanzer siegten zu Hause hochverdient mit 2:0 und holten sich ihren Drei-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze zurück – 14:0 Ecken dokumentieren, wer heute das Sagen auf dem Spielfeld hatte

Von Tobias Zell

Durch eine überzeugende, reife und in der Defensive nahezu tadellose Leistung hat der FC Ingolstadt heute Nachmittag seinen Fans drei Punkte ins Osternest gelegt und den ersten Heimsieg in diesem Jahr verbucht. Die Schanzer gewannen vor gut 9900 Zuschauern im Audi-Sportpark mit 2:0 (1:0) gegen einen im wahrsten Sinne des Wortes praktisch chancenlosen FSV Frankfurt. Damit haben die Ingolstädter an diesem 27. Spieltag ihre Drei-Punkte-Führung an der Tabellenspitze der zweiten Fußball-Bundesliga eindrucksvoll verteidigt, nachdem Kaiserslautern gestern durch einen 4:0-Erfolg über Heidenheim vorübergehend nach Zählern gleichgezogen war. 

Das erste offensive Lebenszeichen für die Schanzer setzte in einem spielerisch recht mittelmäßigen Zweitliga-Duell Alfredo Morales in der fünften Minute, als er aus 16 Metern die Kugel über die Frankfurter Latte drosch. Fast im Gegenzug kamen auch die Gäste zu ihrer ersten Chance, doch ihr freistehender Stürmer rutschte am Ball vorbei – das sollte die einzige halbwegs gefährliche Offensiv-Aktion der Gäste an diesem Tag bleiben.

Insgesamt verlief die Anfangsphase sehr ruhig. Die Ingolstädter begannen betont gemächlich, setzten auf die Kontrolle des Geschehens und wollten sichtlich kein Gegentor riskieren. Allerdings unterliefen ihnen gerade in der ersten Viertelstunde in der Offensive auffallend viele Ballverluste und Fehlpässe. In der 14. Minute musste dann auch noch Stürmer Moritz Hartmann verletzt vom Feld, für ihn kam Thomas Pledl – das sollte die erste von insgesamt drei verletzungsbedingten Auswechslungen sein, zu denen sich FC-Trainer Ralph Hasenhüttl heute gezwungen sah.

Der erste wirklich sehenswerte Angriff der Schanzer führte dann letztlich prompt zum Führungstreffer. Über Roger, Pascal Groß, und Alfredo Morales lief eine starke Kombination, in der die Ingolstädter ihre spielerische Klasse einmal aufblitzen ließen. Dieser Angriff führte zu einer Ecke und die wiederum zu einer weiteren Ecke. Und die nun, von Pascal Groß hereingebracht, köpfte Benjamin Hübner in der 22. Minute zum Jubel der Fans freistehend in die Frankfurter Maschen.

Nur drei Minute später zappelte die Kugel schon wieder im FSV-Netz – doch der Schiri entschied zur Empörung des Ingolstädter Anhangs auf Abseits. Roger war im Alleingang wahrhaft brasilianisch durch das gesamte Mittelfeld marschiert, konnte nicht vom Ball getrennt werden und sah dann auch noch Stefan Lex, der zum vermeintlichen 2:0 einschob. Doch der Unparteiische winkte ab – und dieses Abseits-Votum war zumindest äußerst umstritten. Vermutlich war es eher gleiche Höhe.

Die Schanzer agierten in dieser Phase nun aber insgesamt deutlich aggressiver und entschlossener, die Frankfurter blieben weiter blass. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position setzten sie zum Beispiel direkt in die Mauer – und viel mehr gab es wirklich nicht zu sagen über die Offensiv-Bemühungen der Gäste. Eine schwache Vorstellung der Möhlmann-Truppe war das heute.

Auf der Gegenseite wurde Lukas Hinterseer in er 34. Minute von der FSV-Defensive in höchster Not gestoppt. In der 42. Minute kam Morales im Strafraum der Frankfurter zu Fall – doch der Schiri verweigerte, wohl zu Recht, den Elfmeter-Pfiff. Ingolstadts Co-Trainer Michael Henke allerdings brachte diese Entscheidung auf die Palme, er wollte einen klaren Kontakt gesehen haben.

Nur eine Minute später klatsche ein Kopfball nach einer Ingolstädter Ecke an die Latte des Frankfurter Tors. Das 2:0 wäre zu diesem Zeitpunkt längst verdient gewesen. Denn vom FSV kam einfach viel zu wenig. Die Frage war dann auch in der zweiten Halbzeit lediglich: Wann fällt das 2:0 für die Schanzer? In der 50. Minute zog Roger einfach mal aus fast 30 Metern ab und zwang den FSV-Keeper zu einer Parade; der lenkte die Kugel gerade noch über die Latte. Sekunden später ging ein Kopfball von Hübner knapp drüber. Und drei Minuten später zog Stefan Lex nach einer weiteren Ecke ab – und der Schuss wäre drin gewesen, hätte nicht die FSV-Defensive noch irgendein Körperteil dazwischen gebracht. 

So dauerte es dann doch bis zur 58. Minute, ehe die Schanzer Fans das längst überfällige 2:0 feiern durften: Ein blitzschnell vorgetragener und mustergültiger Konter war es, den Lukas Hinterseer mit seinem achten Saisontor veredelte. An dieser Aktion war der angeschlagene Alfredo Morales noch maßgeblich beteiligt, ehe er direkt danach von Almog Cohen ersetzt werden musste.

FSV-Coach Benno Möhlmann brachte nun drei Neue ins Spiel, doch es sollte alles nichts mehr nutzen: Die Frankfurter konnten hier und heute nichts mehr reißen. Am Ende lautete das Ecken-Verhältnis 14:0 (!) für Ingolstadt. Das sagt fast alles über das Kräfte-Verhältnis auf dem Feld. Zuletzt hatten die Frankfurter sieben Spiele in Folge nicht verloren, heute aber standen sie auf verlorenem Posten. Das musste auch ihr Trainer in der anschließenden Pressekonferenz einräumen. Man habe FC-Keeper Ramazan Özcan heute nicht ein einziges Mal ernsthaft geprüft, bilanzierte er völlig korrekt.

Auf der Ingolstädter Seite wird der vielbejubelte und wichtige Sieg durch die drei verletzungsbedingten Wechsel etwas getrübt. Hasenhüttl musste nämlich auch noch Konstantin Engel (69. Minute) vom Feld nehmen, für ihn war Tobias Levels gekommen. Der FC-Trainer sprach nach diesem Heimerfolg von einem "ganz, ganz wichtigen Schritt" und lobte die Leistung seiner Mannen.


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